Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
Familien in den Dörfern zugute kommen soll, damit sie dort ein bescheidenes Auskommen haben und nicht in die Städte abwandern. Ein Fremdenführer schätzte einmal, dass die Hälfte des Tourenbudgets für Essen, Unterkunft und Ausrüstung bei den Händlern im Dorf des besuchten Bergvolkes ausgegeben wurde.
Generell werden diese Trekkingtouren heute wesentlich sozialbewusster organisiert als noch vor Jahrzehnten. Die meisten Veranstalter beschränken die Anzahl der jeweiligen Besuche in einem bestimmten Gebiet, um den Einfluss der Fremden auf das tägliche Leben der einfachen Dorfbewohner so gering wie möglich zu halten. Doch die Branche hat noch einen langen Weg vor sich. So sind die Trekking-Unternehmen alle im Besitz von Thais, die wiederum nur Thai-Führer beschäftigen. Angehörige der ethnischen Minderheiten haben praktisch keine Chance auf eine Anstellung, denn ohne thailändischen Personalausweis erhalten sie von der Tourist Authority of Thailand (TAT) keine Lizenz als Tourenführer.
TOP-ORTE FÜRTREKKING-TOUREN ZU DEN BERGVÖLKERN
» Chiang Mai
» Chiang Rai
» Mae Hong Son
» Mae Sariang
Wanderer sollten sich bewusst sein, dass die ethnischen Minderheiten Thailands ihre eigene kulturelle Identität bewahrt haben und viele ihre animistischen Traditionen mitsamt den sozialen Tabus und Konventionen pflegen. Wer plant, mit einem Tourveranstalter Dörfer der Bergvölker zu besuchen, sollte sich vorher mit dem Reiseleiter darüber unterhalten, welches Verhaltenangemessen ist und welches nicht. Hier ein paar allgemeine Tipps:
» Bevor man ein Foto von Stammesangehörigen macht, sollte man grundsätzlich deren Zustimmung einholen. Das gilt besonders für private Situationen innerhalb der Wohnungen. In vielen traditionellen Glaubensrichtungen wird dasFotografieren mit Argwohn betrachtet.
» Religiöse Symbole und Rituale verdienen Respekt. Von Totems am Dorfeingang oder anderen heiligen Gegenständen, die an den Bäumen hängen, sollte man die Finger lassen. Bei Zeremonien und dergleichen hat man nichts verloren, solange man nicht ausdrücklich dazu eingeladen wird.
» Besonders Kindern gegenüber sollte man die Bettelkultur gar nicht erst fördern. Wenn man nicht gleichzeitig auch für moderne Zahnbehandlungen sorgen kann, sollte man keine Süßigkeiten verteilen. Stattdessen kann man der Schule vor Ort eine Spende zukommen lassen. Dabei kann der Reiseleiter möglicherweise behilflich sein.
» In der Öffentlichkeit immer auf angemessene Kleidung achten! Beim Aus- oder Umziehen nie vor offenen Fenstern stehen, wo plötzlich Kinder auftauchen könnten.
» Das Flirten mit Stammesangehörigen ist grundsätzlich unangebracht – es sei denn, man will die entsprechende Person heiraten. Mit den Dorfbewohnern niemals Alkohol trinken oder Drogen einnehmen; wenn man betrunken ist, entstehen schneller kulturell bedingte Missverständnisse.
» Die Dorfbewohner immer anlächeln, selbst wenn sie einen anstarren. Am besten fragt man seinen Reiseleiter, wie man in der Stammessprache „Guten Tag“ sagt.
» Öffentliche Gefühlsausbrüche unterlassen, denn in manchen traditionellen Systemen betrachtet man das als Beleidigung der Geisterwelt.
» Die Tiere, die im Dorf gehalten werden (selbst die freilaufenden Schweine), sind kein Spielzeug, sondern wertvolle Güter. Auch die Tiere aus dem Dschungel lässt man besser in Ruhe, denn in manchen Glaubensrichtungen gelten sie als Geister, die das Dorf besuchen.
» Keinen Müll hinterlassen!
» Hier gelten dieselben Fußtabus wie in der thailändischen Kultur. Außerdem: Nicht auf die Türschwelle eines Hauses treten, die Füße nicht ans Feuer halten und drinnen prinzipiell keine Schuhe tragen!
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Begegnung mitElefanten
Elefanten wurden in Thailand schon immer wegen ihrer Stärke, Ausdauer und Intelligenz verehrt. Unter Leitung ihrer Mahuts schleppten sie Teakholzstämme aus dem Urwald, transportierten Güter durch unwegsames Gebirge und zogen sogar in den Krieg.
Als dann viele der traditionellen Aufgaben der Elefanten von Maschinen übernommen oder (wie die Holzfällerei im Jahr 1989) gesetzlich verboten wurden, waren die grauen Riesen und ihre Betreuer plötzlich arbeitslos. Einige Mahuts verlegten sich aufsBetteln in den Straßen von Bangkok und anderen Touristenzentren, doch die Regierung ist bestrebt, diese nicht ganz ungefährlichen Aktivitäten mithilfe von Geldstrafen und Alternativprogrammen zu unterbinden.
Doch genau wie die
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