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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sichtlich zusammen. Als sie erkannte, daß sie alles erreicht hatte, was ihr vorschwebte, zwang sich Vandervort, nicht auch noch zufrieden zu grinsen. Die jüngere Frau würde darauf nur heftig reagieren, und Vandervort hatte für eine Weile von heftigen Reaktionen mehr als genug.
     
    Flinx war an seltsame Träume gewöhnt. Dieser Traum bildete keine Ausnahme. Er trieb dahin, schwebte dicht unter der Oberfläche eines Sees aus reinem kristallenen Wasser. Pip tanzte neben ihm, und Scrap war dicht bei ihr. Aber keiner von ihnen schwamm. Keiner atmete. Sie hingen unter der gläsernen Oberfläche und trieben in kühlem Frieden dahin.
    Obgleich er wußte, daß er damit das Risiko einging zu ertrinken, versuchte er das Wasser zu kosten, um festzustellen, daß er weder durch die Nase noch durch den Mund einen Tropfen davon aufnehmen konnte. Sehr seltsames Wasser, fast so wie Luft. Vielleicht war es auch Luft. Vielleicht trieb er unterhalb der Oberfläche eines Sees aus Methan oder flüssigem Stickstoff.
    Manchmal meinte er, über sich Körper zu sehen, die sich bewegten. Sie eilten in unregelmäßigen Abständen durch sein Gesichtsfeld. Gesichter mit Flügeln, die traurig auf ihn herabblickten, ehe sie weiterflatterten. Er versuchte mit ihnen zu reden, ihnen etwas mitzuteilen, sie zu erreichen, aber er schaffte es nicht. Er war unfähig, sich zu bewegen. Auch sein Talent funktionierte nicht, da er ihre Empfindungen nicht wahrnehmen konnte. Die wenigen vagen Eindrücke, die er empfing, waren schwach und ungenau. Er spürte weder Feindseligkeit noch Zuneigung, sondern nur Gleichgültigkeit.
    Er hatte keine Angst. Zufriedenheit breitete sich in ihm aus. Hunger und Durst waren abstrakte Vorstellungen. Ganz schwach, irgendwo tief in seinem Geist, versuchte sich etwas Gehör zu verschaffen, zu melden, daß das nicht in Ordnung sei, daß er sich wehren, sich zusammenreißen sollte, daß er sich bewegen und aufstehen müsse.
    Vergeudete Zeit. Nutzlos und unnötig, seine Lage oder seine Umgebung zu analysieren. Es reichte doch, dazuliegen und sich nicht um die Welt um ihn herum zu kümmern, wie immer diese Welt aussehen mochte.
    Er spürte die Gefühle seiner Minidrachs und wußte, daß sie den seinen glichen. Sie träumten davon, unter einem leeren Himmel umherzufliegen, ohne Land unter sich, ohne Bäume und ohne Wolken über sich. Es war ein beunruhigender Traum, und Pip und Scrap schlugen mit den Flügeln.
     
    Niemand im Raum bemerkte, wie die beiden jungen Minidrachs zuckten und zu fliegen versuchten. Es war sowieso egal, da sie ja weiterhin betäubt blieben. Während sie mehr von dem Schlafgas vertragen konnten als Flinx, so hatte sich doch keiner der beiden hinreichend erholt, um das Bewußtsein wiederzuerlangen. Sie bewegten sich einfach ein wenig, ehe sie wieder zur Ruhe kamen, bewegten sich und lagen still und träumten vom Fliegen, während sie auf dem Boden gefangen waren.

16. Kapitel
    Clarity hatte sich mit allem einverstanden erklärt, was ihre Chefin gefordert hatte. In der letzten Analyse war die junge Frau vernünftig und klug, wie Vandervort wußte. Vermutlich hegte sie immer noch die Absicht, Flinx irgendwie befreien zu wollen, aber sie hatte weder die Erfahrung noch das Wissen, um das zu schaffen. Vandervort vertraute darauf, daß sie im Lauf der Zeit schließlich so weit käme, die beiden jungen Leute nach Wunsch zu manipulieren.
    Sie beauftragte einen privaten Transportdienst, beim Umzug zu helfen. Dabis und Monconqui stünden ebenfalls zur Verfügung. Der Plastilsarg, dessen Deckel nun geschlossen war, damit ein zufälliger Beobachter nicht sehen konnte, was darin lag, stellte kein Problem dar.
    Es war ein arbeitsfreier Tag, und sie mußte dem Transportservice den doppelten Preis zahlen, doch war das eine der angenehmen Seiten, wenn man über ein praktisch unbegrenztes Spesenkonto verfügte. Scarpanias eigene Forschungsabteilung war ganz versessen darauf, endlich einen Blick auf die Beute werfen zu können.
    Zwei Wochen dauerte es, um alles entsprechend vorzubereiten. Ein sicherer Bau war auf einer isolierten Insel einer mittleren Koloniewelt außerhalb des Commonwealth errichtet worden. Sie würden mit einem Frachter von Scarpania reisen, der keine Ladung hatte - außer ihnen und ihrem wertvollen Schläfer. Jedem Fremden wäre das wie eine sinnlose Geldverschwendung erschienen, doch mehrere Angehörige des Wissenschaftsteams ihres neuen Arbeitgebers hatten die Bedeutung ihrer Entdeckung erkannt und

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