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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Freunden. Niemand, auf den deine Beschreibung paßt, ist in den vergangenen beiden Monaten auf Alaspin angekommen oder wird als vermißt gemeldet. Wir müssen natürlich noch die Listen in Alaspinport überprüfen, aber da bin ich nicht allzu zuversichtlich.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Ich spreche mal mit meinem Kumpel im Hafen. Lundy und Blade werden sich im Hinterland umhören. Aber im Augenblick, soweit es die amtlichen Stellen betrifft, existiert deine zusammengeschlagene Bekannte überhaupt nicht. Da sie sich in deinem Zimmer aufhält, bist du für sie verantwortlich.«
    »Sie gehört dir ganz und gar«, sagte der andere Mann fröhlich.
    »Aber ich wollte gerade wieder von hier weg.«
    »Du willst unsere Welt verlassen?« Jebcoat versuchte noch immer, sich über seinen jungen Freund klarzuwerden. »Für jemanden in deinem Alter ohne eindeutig identifizierbares Einkommen kommst du aber ganz schön weit und einfach herum.«
    »Ich habe etwas geerbt«, erklärte Flinx. Obgleich es nicht die Art von Erbschaft ist, die du dir vorstellst, fügte er im stillen hinzu. »Ich kann sie nicht mitnehmen, und ich will sie auch nicht im Zimmer zurücklassen. Sie hat auch keine KredKarte.«
    »Na und?« fragte Jebcoat. »Der Hotelbesitzer wird sich glücklich schätzen, sie als Pfand zu nehmen.«
    »Zum Teufel«, sagte der andere Mann, »wenn sie wirklich so schön ist, wie du meinst, dann nehme ich sie dir mit Freuden ab.«
    »Vergißt du nicht etwas, Howie?«
    »Was denn?«
    »Du bist verheiratet.«
    Howies Gesicht bewölkte sich. »Ach ja. Das wäre mir beinahe entfallen.«
    Jebcoat starrte ihn weiterhin unbarmherzig an. »Und du hast Kinder.«
    »Kinder, ja«, murmelte Howie traurig.
    Jebcoat sah wieder lächelnd zu Flinx herüber. »Howie ist schon viel zu lange im Ingre. Nein, sie gehört dir, mein Freund. Du kannst mit ihr tun, was du willst. Wart ab, bis es ihr wieder besser geht, dann nimm sie mit oder verschwinde einfach. Aber es ist deine Entscheidung. Ich will damit nichts zu tun haben.« Er wies auf die ruhenden Minidrachs. »Ich habe keine zwei tödlichen Empathen, die auf mich aufpassen. Und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich habe noch andere Dinge zu erledigen. Ich melde mich wieder bei dir, wenn ich irgend etwas über die geheimnsivolle Lady herausbekommen habe. Howie und ich müssen uns über den Preis einer theoretischen Ladung Sangretiborken-Extrakt einigen.«
    Flinx sagte nichts. Es war verboten, Sangretiborke zu exportieren. Für einige wirkte sie als starkes Aphrodisiakum. Bei anderen zeigte sie unerwünschte Nebenwirkungen - wie zum Beispiel Herzstillstand. Aber das ging ihn letztendlich überhaupt nichts an. Jebcoat war ein Freund, solange man ihn mit Respekt behandelte. Als Feind wäre er sicher recht unangenehm.
    Er versuchte es bei zwei anderen Bekannten - mit dem gleichen Mißerfolg. Niemand wußte etwas über die Frau, die er beschrieb. Einmal erhielt er auf seine Frage eine unverblümt feindselige Antwort, allerdings nur verbal. Pips Anwesenheit hielt jeden davon ab, Flinx mit mehr als nur einer heftigen Entgegnung abzufertigen.
    Am Nachmittag kehrte er ins Hotel zurück, entmutigt und verwirrt. Die Frau lag dort, wo er sie verlassen hatte. Im Augenblick lag sie auf dem Rücken. Während er wahre Wunder bei ihren Verletzungen vollbracht hatte, war ihre äußere Erscheinung völlig unverändert geblieben. Sie hatte immer noch sehr viel Schmutz und Schlamm am Leib.
    Er brauchte eine Stunde, um ihr Gesicht, Schultern, Arme und Beine mit einem Waschlappen zu säubern. Dünne rote Streifen waren statt der Schwellungen übriggeblieben, wo die Millimilben ihre Gänge gegraben hatten, und die Löcher der Bohrkäfer schlossen sich bereits. Die schlimmsten Blutergüsse waren verblaßt.
    Er legte sich für ein kurzes Schläfchen hin, erschöpft von seinem Ausflug in den Ingredschungel und seinen Bemühungen für die Unbekannte. Er hätte sicherlich die ganze Nacht durchgeschlafen, wenn ihn nicht der Schrei geweckt hätte.

4. Kapitel
     
    Augenblicklich war er hochgefahren und schaute sich suchend um. Im wachen Zustand in jeder Hinsicht genauso schön wie schlafend, stand sein Gast auf der anderen Seite des Zimmers. Mit der rechten Hand umklammerte die Frau ein unauffälliges, aber gefährliches kleines Messer. In ihren Augen lag ein wilder Ausdruck.
    Pip schwebte vor ihr, kaum mehr als zwei Meter von ihrem Gesicht entfernt und sehr wohl in Angriffsdistanz. Srap umflog seine Mutter in nervösen

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