Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Wärmesensor und einem Bildprozessor die Umgebung absuchen.«
    »Sie werden doch auch Ihre Kriechspuren finden. Dann könnten sie zu dem Schluß kommen, daß ich gefunden und mitgenommen wurde.«
    »Erstmal müssen sie auf diese Stelle stoßen. Sind Sie jetzt sauber und ein wenig erholt?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Wie wäre es dann mit einigen Antworten auf meine Fragen? Fangen wir damit an, wer Sie sind und warum diese Leute Sie so interessant finden.«
    Sie wollte zum Fenster gehen. Auf halbem Weg überlegte sie es sich anders, wollte sich lieber doch nicht draußen zeigen, drehte sich um und kam zur Kommode, während sie redete.
    »Meinen Namen kennen Sie. Ich bin Abteilungsleiterin in einem expandierenden Unternehmen. Diese Fanatiker haben mich ausgewählt, weil ich einmalig begabt bin.«
    Für einen kurzen Moment schien Flinx zu Eis zu erstarren, dann begriff er, daß sie von einer ganz anderen Art einer einmaligen Begabung gesprochen hatte.
    »Es ist eine phantastische Sache für jemanden in meinem Alter, der gerade am Fuß der Karriereleiter steht. Ich leite die Arbeit von einem Dutzend Spezialisten; die meisten davon sind älter als ich, und ich bin am Gewinn beteiligt. Daß ich besser bin als jeder andere in meinem Fach, wußte ich schon, als ich meine Dissertation schrieb, und ich habe es in der Folgezeit bewiesen, aber es war dennoch ein überwältigendes Angebot. Daher habe ich mich natürlich sofort darauf gestürzt.«
    »Sie haben aber eine hohe Meinung von sich selbst.« Er bemühte sich, es nicht nach Kritik klingen zu lassen.
    Das störte sie überhaupt nicht. »Sie ist in jeder Hinsicht gerechtfertigt.« Sie redete jetzt völlig locker, da sie nun ein Thema gefunden hatten, in dem sie zu Hause war. »Es ist eine aufregende Sache. Ich wollte schon immer ganz oben stehen und Entscheidungen treffen. Woanders könnte ich sicherlich mehr Geld verdienen. Zum Beispiel in der Kosmetik auf New Riviera oder auf der Erde. Wissen Sie, ich hatte sogar die Möglichkeit, nach Amropolous zu gehen und mit den Thranx zu arbeiten. Sie sind in der Mikromanipulation immer noch besser als jeder Mensch. Einige ihrer Leistungen sind eher künstlerisch als wissenschaftlich zu bewerten. Aber ich mag keine Hitze und keine Feuchtigkeit.
    Diese Leute, die mich geschnappt haben, sind Extremisten von der schlimmsten Sorte. Ich hatte schon früher von ihnen gehört - man liest schließlich auch die Faxe -, aber ich hätte nie gedacht, daß sie sich von dem halben Hundert Gruppen mit ähnlichen Zielen unterscheiden. Das beweist nur, wie wenig man im Grunde weiß. Da war so ein junger Typ«, - sie wandte den Blick von Flinx ab -, »der war regelrecht versilbert. Ich meine, er leuchtete wie ein TriDi-Star.«
    »Er sah gut aus.« Flinx sagte es sachlich. »Reden Sie weiter!«
    »Wir gingen einige Male zusammen aus. Er sagte, er gehöre zum Hafenstab, deshalb habe ich ihn auch nicht allzuoft gesehen. Er kam nicht durch die Sicherheitsüberprüfung der Firma. Daher trafen wir uns immer außerhalb. Ich dachte, ich hätte mich in ihn verliebt. Er hatte diese seltsame Fähigkeit, Sie wissen schon, einen dazu zu bringen, sich in ihn zu verlieben. Er bat mich eines Abends, mal mit ihm oben einen Spaziergang zu machen. Es war an diesem Abend oben ziemlich ruhig, daher war ich einverstanden.« Sie hielt inne.
    »Sie müssen verstehen, daß es dort, wo ich arbeite, intellektuell richtig aufregend war, aber was die sozialen Kontakte und die Freizeitgestaltung betraf, war es die totale Enttäuschung. So gut wie jeder war sehr viel älter als ich, und ganz offen gesagt, fürs Auge boten die überhaupt nichts. Die äußere Erscheinung spielt bei zwischenmenschlichen Beziehungen immer noch eine große Rolle, müssen Sie wissen.«
    Wem sagen Sie das? dachte er. Er war überhaupt nicht zufrieden mit der Wendung, die die Unterhaltung genommen hatte, aber er wußte nichts hinzuzufügen.
    Sie hob bedauernd die Schultern. »Wie dem auch sei, ich nehme an, er betäubte mich irgendwie. Er war einer von ihnen, wie sich herausstellte. Als ich ihn wiedersah, erschien er mir überhaupt nicht mehr so attraktiv. Rein äußerlich schon, aber sein ganzer Ausdruck, seine Ausstrahlung waren völlig anders. Sie entsprach seinen Gefährten.«
    »Welche Rasse?« Er dachte an die AAnns und ihre erbarmungslosen Angriffe auf jegliche Form fortschrittlicher menschlicher Technologie.
    »Alles Menschen, soweit ich es beurteilen konnte. Wenn es Fremde waren, dann hatten sie

Weitere Kostenlose Bücher