Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
durchpariert. Wie Sie weiter verfahren, hängt von der gewählten Ausrüstung ab. Das am Kappzaum longierte Pferd stellen Sie durch sanfte Paraden etwas nach innen und gehen dann einen Schritt in die vorherige Bewegungsrichtung.
Sperren Sie diesen Weg zusätzlich durch die erhobene Longierpeitsche ab und veranlassen Sie Ihr Pferd durch treibende Hilfen (Wackeln mit der Peitsche, zugehen) und mit dem Befehl „Geh kehrt!" oder „Herum!" dazu, nach innen abzuwenden. Treiben Sie sofort nach und halten Sie es in Bewegung, während Sie zum Zirkelmittelpunkt zurückkehren. Später können Sie den Ablauf allmählich vereinfachen und lediglich durch ganze Parade, stärkere Stellung, erhobene Longierpeitsche und Stimmsignal das Pferd zum selbständigen Wechsel der Hand veranlassen. Fortgeschrittene Pferde und Longenführer können in der Bewegung die Hand wechseln, indem der oben beschriebene Ablauf beschleunigt und ohne vorheriges Durchparieren durchgeführt wird. Es entsteht die Hufschlagfigur „Durch den Zirkel wechseln" , die sowohl im Schritt als auch im Trab möglich ist. Das ausgebundene oder am Gebiss longierte Pferd muss auf der Zirkellinie angehalten und dort per Hinterhandwendung umgestellt werden, wenn die Hilfszügel unterschiedlich lang eingestellt wurden und die Longe einseitig eingeschnallt ist. Bei gleichlangen Ausbindern und der Verwendung einer Longierbrille kann auch ein Handwechsel wie oben beschrieben durchgeführt werden.
Sobald Ihr Pferd sich sicher in allen drei Gangarten bewegen und kontrollieren lässt, können Sie auf eine schärfer einwirkende Zäumung (Gebiss oder fester Kappzaum) umsteigen — müssen Sie aber nicht.
Verflixt, es klappt nicht!
Verflixt, es klappt nicht!
Es wäre ein Wunder, wenn nicht irgendwann und irgendwo Probleme auftreten, immerhin ist dies oft mehr oder weniger Neuland für Reiter und Pferd. Meist lassen sich auf dieser noch recht einfachen Ausbildungsstufe derartige Schwierigkeiten recht schnell beheben, sofern man den Ursachen nachgeht und sich nicht etwa vom vermeintlichen Ungehorsam des Pferdes provoziert fühlt.
Gehen Sie grundsätzlich davon aus, dass die Gründe für auftauchende Probleme bei Ihnen liegen: Sie haben es versäumt, Ihr Pferd gründlich vorzubereiten, haben es überfordert, Ihre Anweisungen nicht deutlich und eindeutig genug gegeben, Ihre Rolle als Führungspersönlichkeit nicht konsequent genug gelebt oder einfach nur Ihren Frust, Ihren Ärger oder Ihre fehlende Motivation auf das Pferd übertragen. Ihr Pferd macht nichts „absichtlich" falsch, das kann es vermutlich nicht einmal. Fast immer werden Sie gut damit fahren, wenn Sie einfach einen Schritt zurück tun, nichts erzwingen und statt dessen auf einer niedrigeren Ausbildungsstufe das üben, was Ihnen Probleme bereitet.
Mit Übung klappt der Handwechsel auch aus der Bewegung heraus.
Mein Pferd drängelt nach innen und geht ständig nach außen gestellt.
Mein Pferd drängelt nach innen und geht ständig nach außen gestellt.
Was passiert? Das Pferd lässt sich, oft nur auf einer Hand, nicht auf der Zirkellinie halten, sondern eiert irgendwie in der Mitte herum, oder es geht permanent mit nach außen abgewendetem Kopf. Auf Korrekturen durch Stimme und Touchieren reagiert es, wenn überhaupt, nur kurzzeitig.
Was könnten die Ursachen sein? In vielen Fällen werden Sie feststellen, dass dieses Problem auf eine Hand beschränkt ist oder sich zumindest auf einer Hand stärker zeigt. Meist beobachten Sie dann, dass Ihr Pferd mit nach außen gewandtem Kopf und steif hoch erhobenem Hals geht, vielleicht auf dieser Hand oft Außen- oder Kreuzgalopp zeigt oder nicht einmal angaloppiert, Schlauchgeräusche zeigt oder selbst am Halfter mit Unterhals geht.
Als Ursache kommt dann vor allem eine einseitige oder beidseitige Steifheit des Pferdes infrage.
Möglicherweise haben Sie aber auch nicht deutlich genug gemacht, dass es außen bleiben soll und Ihr Pferd hat schlicht und ergreifend zu wenig Respekt, um Sie ernst zu nehmen. Besonders junge Pferde neigen auch dazu, sich die Umgebung neugierig zu betrachten, anstatt sich auf den Longenführer und ihre Aufgabe zu konzentrieren, und laufen deshalb mit erhobenem Kopf und neugierig gereckter Nase.
Was können Sie tun? Im Falle großer Unbeweglichkeit verbessern Sie die Elastizität und sorgen gleichzeitig dafür, dass Ihr Pferd auf das Signal „Geh heraus" besser reagiert. Am besten schalten Sie zunächst ein paar Wiederholungsübungen
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