Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
treiben, es ruhig auch einmal anbrüllen und nach dem Anhalten zum schnellen Rückwärtstreten auffordern. Es kommt darauf an, dass Sie sich wirklich ein für allemal durchsetzen, sonst können Sie aufbauende, weitergehende Longenarbeit abschreiben.
Auch temperamentvolle, unsichere oder leicht ablenkbare Pferde können und werden sich an konzentrierte Bodenarbeit gewöhnen.
Das steif davonstürmende Pferd wird bevorzugt dann rennen, wenn Sie es zum Antraben oder Angaloppieren auffordern. Ist es sichtlich steif – geht es nach außen gestellt, kommt es ins Stolpern, rennt es im Außen- oder Kreuzgalopp davon –, gehen Sie vor wie beim nach innen drängenden Pferd, also indem Sie bevorzugt an seiner Beweglichkeit arbeiten. Schwere Fälle sollten Sie unbedingt dem Tierarzt vorstellen, der die Wirbelsäule und die langen Rückenmuskeln auf Erkrankungen untersuchen wird.
Mein Pferd ist faul.
Mein Pferd ist faul.
Was passiert? Ihr Öko-Sparmodell betreibt grundsätzlich eine minimalistische Arbeitsweise. Ihre Signale zum Antreten werden grundsätzlich so lange wie möglich ignoriert, in jeder Gangart schlurft es so dahin und macht den Eindruck, als würde es grundsätzlich aus dem letzten Loch pfeifen.
Was könnten die Ursachen sein? Bitte klären sie zunächst unbedingt ab, ob Ihr Pferd organisch gesund ist und eine seiner Größe und Leistung entsprechende Futterration erhält. Sollten sich da keine Anhaltspunkte ergeben, haben Sie es entweder mit einem Pferd zu tun, dem man die Lust an der Arbeit bereits gründlich ausgetrieben hat, oder es gehört von Natur aus zur eher phlegmatischen Sorte.
Was können Sie tun? Oft lässt sich kaum feststellen, inwieweit Ihr Pferd seine geruhsame Natur mitbringt oder einfach wenig Freude bei der Arbeit verspürt, dies spielt aber auch keine große Rolle für Ihre Korrekturmaßnahmen. Es ist in jedem Fall Ihre Aufgabe, es zu motivieren, und dies tun Sie am besten durch viel Abwechslung und viel Lob. Aber Vorsicht: Das bereits überforderte Pferd wird durch eine Vielzahl neuer, verwirrender Aufgaben sicher weiter demotiviert, schätzen Sie also den Intellekt Ihres Pferdes gut ein. Ein unterfordertes, gelangweiltes Pferd wecken Sie auf, indem Sie möglichst viel Abwechslung ins Spiel bringen, vielleicht durch Führübungen im Gelände oder Trailarbeit. Für das überforderte Pferd sollten Sie alle Lektionen in kleine Häppchen aufteilen und jedes Gelingen überschwänglich loben. Dem faulen, unkooperativen Pferd tut vor allem eine Rückkehr zur Freiheitsdressur gut.
Heben Sie das Selbstbewusstsein, indem sie bewusst „schwere" Lektionen auf eine Art und Weise einbringen, die ein Gelingen leicht machen. Dazu kann beispielsweise die Arbeit mit Pferde fressenden Monstern wie Plastikplanen oder Autoreifen gehören, die an der Longe oder dem Führstrick überschritten werden müssen. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Raum, sehen Sie die Motivation Ihres Pferdes als Herausforderung an und loben Sie, wo Sie nur können!
Um eindringlicher treiben zu können, dürfen Sie Ihre Position in der Zirkelmitte verlassen, sich auf Höhe der Kruppe bewegen und dem Pferd folgen, indem Sie einen kleinen Kreis beschreiben.
Mein Pferd ist hektisch, verspannt und leicht ablenkbar.
Mein Pferd ist hektisch, verspannt und leicht ablenkbar.
Was passiert? An konzentrierte Arbeit ist nicht zu denken. Bei jeder Gelegenheit lässt sich Ihr Pferd ablenken, rennt plötzlich davon, es reagiert auf Signale grundsätzlich hektisch und explosiv. Eine Dehnungshaltung ist nicht zu erreichen, Ihr Pferd rennt permanent in Fluchthaltung davon.
Was könnten die Ursachen sein? Schwer zu sagen, meist kommen da wohl ein paar Gründe zusammen und lassen eine explosive Mischung entstehen. Können Sie sowohl verspannte Unbeweglichkeit als auch Bewegungsstaus durch ungeeignete Haltung und/oder Fütterung ausschließen, kommt vor allem eine ängstliche, unsichere Grundhaltung Ihres Hasenfußes infrage, die jeden beliebigen Anlass zur akut lebensbedrohenden Katastrophe aufbauscht.
Was können Sie tun? Bei der Korrektur dieser Störung fahren Sie am besten mehrgleisig und arbeiten daran, Beweglichkeit, Konzentration, Disziplin und Selbstvertrauen Ihres Pferdes zu mehren. Dies gelingt mit einem abwechslungsreichen, das Pferd eher unter- als überfordernden Programm, mit kurzen Übungsabschnitten und vielen Gelegenheiten zum Lob. Lassen Sie sich aber auf keine Machtspielchen ein, sondern bleiben Sie
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