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Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Titel: Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schmelzer
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konsequent. Vielleicht hat Ihr Schüler einfach Null Bock und denkt nicht daran, Sie und Ihre Anweisungen überhaupt wahrzunehmen. Bei hartnäckigen Fällen, in denen es dem Pferd offensichtlich überhaupt nicht mehr möglich ist, zu einer entspannten Haltung zu finden, kann ein Hilfszügel wie das Gogue oder Chambon sehr hilfreich sein, um das Pferd beim Durchbrechen der eingefahrenen Bewegungsmuster zu unterstützen. Diese Pferde profitieren ganz besonders von der Umstellung auf Doppellongenarbeit, wobei allerdings ihre speziellen Probleme berücksichtigt werden müssen, um sie nicht zu überfordern. Stark versammelnde Arbeit ist zu unterlassen, da sie Panikreaktionen hervorrufen kann.
     

    Ein faules, zu tief kommendes Pferd muss vermehrt getrieben und besser an die Hand gestellt werden.

Die nächsten Schritte
    Die nächsten Schritte
    Die weitere Arbeit besteht darin, die Kommunikation zu verfeinern und Ihr Pferd gezielter gymnastizierend zu arbeiten und dadurch seine Beweglichkeit zu verbessern. Dazu nehmen Sie
    • häufige Gangartenwechsel,
    • unterschiedliche Geschwindigkeiten
    – also Erweiterung und Verkürzung des Gangmaßes bei gleicher Gangart und
    • unterschiedliche Zirkeldurchmesser sowie Volten in Ihr Repertoire auf.
    Sie teilen Ihre Longenarbeit nun noch bewusster in eine Dehnungsphase, eine Arbeitsphase und eine Entspannungsphase ein, ohne dabei stur nach Schema F vorzugehen. Das bedeutet vor allem, dass Sie nicht starr an dieser Dreiteilung festhalten, also beispielsweise nach genau zehn Minuten der Lockerung mit der eigentlichen Arbeit beginnen, diese nach weiteren 20 Minuten beenden und dem Pferd dann noch exakt fünf Minuten Entspannung gönnen. Sie sollten vielmehr flexibel, je nach Bedarf kurze Momente der Lockerung einschalten, etwa wenn der Abschluss einer gelungenen Übung oder Verspannungen seitens des Pferdes oder des Longenführers diese sinnvoll erscheinen lassen. In einem geeigneten Augenblick schalten Sie dann wieder in den höheren Gang und arbeiten erneut aktiv am Ziel der Arbeitsphase, nämlich Ihr Pferd zu höherer Aufrichtung, besserem Untertreten der Hinterhand und Nachgeben im Genick zu bringen.
    Wie genau Ihr Endziel schließlich aussieht, ob Sie einen vollendet versammelten, gar am langen Zügel passagierenden und piaffierenden Dressurcrack oder ein freudig in entspannter Selbsthaltung an Kappzaum oder Halfter und Longe gehendes Pferd vor Augen haben, bleibt Ihnen überlassen. Beide Wünsche haben ihre Berechtigung.
    Longen-Fahrplan
    Longen-Fahrplan
    Was Sie nun vor allem brauchen, ist ein Plan. Regelmäßige Longenarbeit in sinnvollen, aufeinander aufbauenden Trainingsschritten ist der beste Weg zum dauerhaften Erfolg, während Sie Ihr Pferd durch wirre Übungselemente und lange Pausen im Longentraining nur verunsichern. Mindestens einen Tag in der Woche sollten Sie der Bodenarbeit widmen, besser noch ein paarmal wöchentlich kurze Übungseinheiten freilaufend, an der Longe oder am langen Zügel vor der Arbeit unter dem Sattel einplanen. Dafür nehmen Sie sich ungefähr 15 Minuten Zeit, für reines Longentraining sollten Sie 45 Minuten freihalten – von denen allerdings höchstens 30 Minuten lang wirklich gearbeitet wird.
    Lösungsphase
    Lösungsphase
    Jede Arbeit beginnt mit der Lösungsphase, während der die Muskulatur gelockert wird, die Gelenke geschmiert werden und das Pferd allmählich an seine Aufgaben herangeführt wird. Bei Boxenpferden müssen Sie etwas mehr Zeit rechnen als bei Weide- oder Offenstallpferden, die sich aus eigenem Antrieb einen großen Teil des Tages bewegen und dementsprechend weit weniger steif sind.
    Ohne Hilfszügel, an der eher lockeren Longe beginnen Sie auf der „guten" Hand, also in der Richtung, die dem Pferd leichter fällt. Parieren Sie ein paarmal zum Halten durch, damit Ihr Pferd sich gut auf Sie konzentriert, und legen Sie einige eher groß ausfallende Volten ein. Traben Sie dann an und verlangen Sie einen fleißigen, aber lockeren Arbeitstrab, geben Sie mit der Hand deutlich nach, wenn sich Ihr Pferd nun streckt. Die Longe darf in dieser Phase ruhig etwas durchhängen und wird nur eingesetzt, wenn das Pferd ins Stürmen kommt oder nach außen gestellt geht. Nehmen Sie dann kurz Kontakt auf, halten Sie die Longierpeitsche korrigierend in Richtung Schulter (Außenstellung) oder vor das Pferd (Stürmen) und geben Sie nach erfolgter Verbesserung wieder nach. Sehr temperamentvolle Pferde können auch während der Lösungsphase

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