Loose Laos
von Pakxe (46 km) besuchen möchte, braucht ein eigenes Fahrzeug, da abends keine Verbindungen mehr zurück bestehen. Der Trip mit dem Motorrad über Ban Muang dauert pro Strecke etwa 1 1/2 Std.tgl. 8–16.30 Uhr, Eintritt inkl. Museum 30 000 Kip. Gegen einen Aufpreis von 10 000 Kip p. P. ist es in der Hauptsaison möglich, erweiterte Öffnungszeiten ab 6 Uhr zum Sonnenaufgang oder bis 19 Uhr zum Sonnenuntergang zu nutzen (im Tourism Office fragen).
Die Stätte
Vat Phou besteht aus drei Ebenen, die sich über eine 1,4 km lange Achse von Ost nach West erstrecken und mit einem Heiligtum auf einer Terrasse in 100 m Höhe abschließen.
Besucher betreten die Anlage traditionell von Osten. Noch bevor die zentrale Prozessionsstraße beginnt, breitet sich rechts ein 200 m x 600 m großes Wasserbecken aus, das im Norden und Süden von je einem weiteren Bassin flankiert wird (das südliche ist ausgetrocknet). Diese Becken, in Khmer
baray
genannt, hatten häufig sowohl eine religiöse als auch eine praktische Funktion. In der auf den hinduistischen Kosmos bezogenen Architektur vieler Khmer-Tempel symbolisierten sie die Ozeane, die den Berg Meru, Sitz der obersten Gottheiten, umgaben. Gleichzeitig dienten sie als Wasserspeicher. Auf der Sandsteinterrasse, die das zentrale Becken am Westende begrenzt, stand bis 2002 die baufällige Residenz von Boun Oum na Champasak, in der der Prinz alljährlich zum Vat Phou Fest Quartier bezog.
Von hier führt der 250 m lange Prozessionsweg an zwei weiteren, nahezu ausgetrockneten Barays vorbei zu den ersten Ruinen. Die Stelen, die den Weg säumen, stehen erst seit kurzem wieder. Die beiden symmetrisch angeordneten Gebäude, die sich ihm anschließen, werden gemeinhin Paläste genannt. Archäologen datieren sie auf das 11. Jh. Ihre Funktion ist nicht vollständig geklärt. Möglicherweise dienten sie hochrangigen Besuchern dazu, sich nach einer langen Reise auszuruhen und auf die Prozession vorzubereiten. In den Innenhöfen befanden sich vermutlich Gärten. Die These, wonach der eine Palast Männern
(ho thao),
der andere Frauen
(ho nang)
vorbehalten war, ist zwar nicht zu beweisen, aber doch wahrscheinlich: Auf dem nördlichen gibt es die einzigen Frauendarstellungen in ganz Vat Phou.
Die Ausgänge der Paläste sind einander zugewandt. Schöne Steinmetzarbeiten schmücken die Türstürze und Giebelfelder. Das besterhaltene Relief befindet sich über der Scheintür an der Ostseite des nördlichen Palastes: Shiva mit seiner Frau Parvati auf dem Bullen Nandi. Darunter thront eine Gottheit auf Kala, einem Dämon, dem Shiva befahl, über den Tempeleingängen zu wachen. Er ist ein häufiges Motiv auf Stürzen und Giebeln. Die Front und die Galerien der Paläste sind mit Fenstern versehen, die von steinernen Balustern geziert werden. Auffällig ist, dass der nördliche Palast überwiegend aus rötlichem Laterit, der südliche aus solidem Sandstein errichtet wurde.
Von den Palästen führt der Weg weiter zur ersten Treppe. Die Galerien, die ihn einst an beiden Seiten flankierten, sind nicht erhalten. Auf halber Strecke erhebt sich links ein verfallenes Gebäude (vermtl. 11. Jh.), dass in Anlehnung an Shivas Reittier Nandi Pavillon genannt wird. Luftaufnahmen zeigen, dass hier früher die alteStraße endete, die Vat Phou mit Angkor verband. Lange Zeit glaubten Forscher, der Pavillon könnte ankommenden Pilgern als Kapelle gedient haben. Seit aber auf der gegenüberliegenden Seite des Weges Reste eines ähnlichen Pavillons und einer Straße gefunden wurden, hat sich die Meinung durchgesetzt, dass es sich ebenfalls um Eingangsgebäude handelt, über die Gläubige Zugang zum Prozessionsweg hatten.
Frangipani (laot.
dok champa)
säumen die anschließende Treppe, die zu einer kleinen Terrasse hinaufführt. Hier liegen ein paar Meter nach rechts eine
yoni,
das weibliche Symbol, und zwei kopflose Statuen im Gras. Wen sie dargestellt haben, ist ungeklärt. Am Fuß der zweiten Treppe steht ein Dvarapala (Torwächter), der mit einer orangenen Schärpe und einem Schirm versehen ist. Viele Gläubige verehren ihn als König Kammatha, den legendären Gründer Vat Phous. Eine weitere Wächterfigur und zwei kleine Gebäude (13. Jh.), die hier ebenfalls gestanden haben sollen, sind zerstört.
Der Weg steigt nun allmählich an und führt, von Frangipani beschattet, zur zweiten Ebene. Hier ragten einst auf jeder Seite drei Ziegelsteintürme (11. Jh.) auf, in denen
lingam
standen. Heute sind nur noch überwucherte
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