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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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Hügel zu sehen.
    Sieben, von Lateritmauern begrenzte Terrassen unterstützen die dritte Ebene, die über eine letzte, steile Treppe zu erreichen ist. Hier steht das zentrale Heiligtum . Es war ursprünglich Shiva geweiht und enthält nun vier Buddhastatuen. Der Hauptbau hat drei Portale (Osten, Norden, Süden) und zwei Vorräume und stammt aus dem 11. oder 12. Jh. Im Westen schließt sich ein Ziegelsteinprasat an (Tempelturm), den Forscher auf das 6. Jh. datieren. In diesem mutmaßlich ältesten Gebäude Vat Phous befand sich früher ein
lingam,
der permanent mit Wasser aus der heiligen Quelle übergossen wurde. Die kleine Öffnung für die Leitung ist noch an der Rückwand zu sehen.
    Am Hauptbau lohnen die Tänzerinnen
(apsara)
und Wächterfiguren
(dvarapala)
am Ostportal und die Steinreliefs auf den Türstürzen einen Blick. Die Mehrzahl zeigt eine Gottheit auf Kala. Über den Eingängen des Ostportals prangen der tanzende Shiva (l.) und Vishnu auf seinem Tragetier Garuda (r.). Die Stürze des anschließenden Vorraumes werden von Indra auf dem dreiköpfigen Elefanten Airavata und Kala geschmückt (v.l.). Im Durchgang des Südportals ist Krishna, die achte Inkarnation Vishnus, abgebildet, wie er König Kamsa tötet. Ein in den Fels gemeißeltes Flachrelief westlich des Heiligtums stellt die drei zentralen Gottheiten des Hinduismus dar ( Trimurti ): Brahma, den Schöpfer; Shiva, den Zerstörer und Erneuerer; und Vishnu, den Erhalter (v.l.).
    Von der so genannten Bibliothek , die dem Hauptheiligtum im Süden beigeordnet war, sind nur noch ein paar Sandsteinquader erhalten. Trotz der anderslautenden Bezeichnung lagerten hier keine Schriften, sondern möglicherweise nachts das Feuer, das tagsüber im Prasat brannte. Wenige Meter westlich entspringt die heilige Quelle . Ihr Wasser wurde in Sandstein- und Ziegelbassins gesammelt und über eine säulengestützte Leitung zum Heiligtum befördert. Noch heute gilt es unter Laoten als glücksbringend.
    Nördlich des Sanktuariums, hinter einigen modernen Bauten, sind mehrere bearbeitete Felsen zu sehen. Der älteste ist vermutlich der Krokodilstein . Der Legende zufolge wurden hier in präangkorianischer Zeit Menschen geopfert. Obwohl es dafür keine Beweise gibt, hält sich die Geschichte hartnäckig und wird bei Führungen gern mit blutrünstigen Details ausgeschmückt. Die Nagatreppe vis-à-vis und ein Elefantenkopf ein paar Meter weiter nordöstlich sind jüngeren Datums (vermutlich nach dem 13. Jh.).
Weitere Khmer-Tempel
    Südlich des Nandi Pavillons entlang der Route, die Vat Phou vermutlich ab dem 11./12. Jh. mit Angkor verband, befinden sich die Ruinen dreier weiterer Khmer-Tempel. Die ersten beiden, Hong Nang Sida und Hong Thao Tao, sind stark verfallen und am besten mit einem Guide zu besuchen (S. 447 ). Die drei Prasats in Ban That haben mehr Atmosphäre, liegen aber weitab vom Schuss (30 km).
    Hong Nang Sida und Hong Thao Tao
    Der Tempel Hong Nang Sida, 1,5 km südlich des Nandi Pavillons, wurde vermutlich Anfang des 12. Jhs. errichtet. Möglicherweise diente das Sandsteingebäude einst als Raststätte
(dharmasala)
. Experten der Unesco vermuten, dass sich hier das Zentrum der Stadt Lingapura befunden hat, einer im 12. Jh. gegründeten Siedlung nahe Vat Phou.
    Erst Ende der 80er-Jahre entdeckten Archäologen die Reste des 1 km südlich gelegenen Hong Thao Tao, eines unvollendeten Sandsteintempels, der unter Jayavarman VII. (reg. 1181–1220?) angelegt worden sein soll. Der Gopura ist stark verfallen, die umlaufende Lateritmauer überwuchert. Steinarbeiten sind nicht erhalten. Thao Tao könnte ebenso wie Nang Sida eine Raststätte gewesen sein. Eine Steleninschrift aus dem 12. Jh. berichtet von 121
dharmasala
entlang der alten Khmer-Straße.
    Ban That
    Die drei Sandsteinprasats von Ban That, 30 km südlich von Vat Phou, sind ein ungewöhnlicher Anblick inmitten eines Lao-Loum-Dorfes. Diegrünlich schimmernden Türme sollen im 12. Jh. von dem Brahmanen Subhadra errichtet worden sein. Manche Wissenschaftler identifizieren Subhadra als Divakarapandita, den
guru
(Lehrer) König Jayavarman VI.
    Die Stele vor den Türmen ist auf allen vier Seiten beschriftet und eine wichtige Quelle für die Regierungszeit Suryavarmans II. (reg. 1112–1150?), den Erbauer Angkor Wats. Der nördliche Prasat ist eingestürzt.
    Am besten gelangt man mit dem Motorrad nach Ban That. 17 km hinter Ban Don Talat zweigt rechts ein Sandpfad ab. Von hier sind es noch 5 km. Während der Regenzeit

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