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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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jeden Engländer heiraten, den er wollte! Alles wäre besser, als in irgendeiner schmutzigen kleinen Hütte in der Wildnis zu leben und tagein, tagaus Haferbrei und Hammelfleisch essen zu müssen! Gott allein wusste, was dort draußen in den Highlands von einer Frau erwartet wurde. Mit Sicherheit nicht das, was sie zu tun gewillt war!
    Plötzlich wurde sie in ihren Gedanken unterbrochen, als sich die Tür öffnete. Susanna, die wenige Zentimeter dahinter gestanden hatte, taumelte in den Aufenthaltsraum, wo sich die beiden Männer aus ihren Sesseln erhoben hatten.
    "Susanna", meinte ihr Vater verärgert, denn er vermutete, dass sie gelauscht hatte. "Bitte setz dich zu uns!"
    Als Susanna den Schotten anschaute, umspielte ein Lächeln seine Lippen, während er sie unverfroren musterte. Susanna tat, als würde sie das nicht bemerken, und warf ihm einen eisigen Blick zu.
    "Darf ich Ihnen meine Tochter, Lady Susanna, vorstellen? Susanna, das ist James Baron Garrow. Er ist Laird von Galioch, besitzt also Land in der Nähe von Drevers", stellte sie der Earl einander mit aller Förmlichkeit vor, obwohl er fest davon überzeugt war, dass er seiner Tochter nichts Neues sagte. Auch Garrow schien sich darüber im Klaren zu sein, dass Susanna bereits wusste, wer er war.
    "Angenehm." Susanna neigte den Kopf, machte aber keinen Knicks, was ihr einen tadelnden Blick ihres Vaters eintrug.
    Der Schotte verneigte sich mit einer eleganten Bewegung. "Ganz meinerseits."
    Offenbar hatte Lord Garrow sich irgendwo ein paar Umgangsformen abgeschaut, vermutete Susanna. Allerdings entsprach seine knappe Erwiderung genauso wenig den Konventionen wie ihre Begrüßung. Und wie unpassend dieser Garrow für einen Besuch am späten Vormittag gekleidet ist, ganz zu schweigen davon, dass um diese Zeit geschäftliche Besuche nicht üblich sind! Doch da er uns soeben vor einem Mordanschlag gewarnt hat, dachte sie, ist der Bruch mit der Etikette wohl verzeihlich.
    "Bitte kümmere dich einen Moment um unseren Gast, Susanna", meinte Lord Eastonby. "Ich komme gleich zurück."
    "Warte, Vater!" rief Susanna, während sie ihre Hand nach ihm ausstreckte, sie aber sofort wieder sinken ließ, als er ihr einen strafenden Blick zuwarf. Sie ärgerte sich über diesen Blick. Doch wenn sie ihren Zorn jetzt offen zeigte, wäre ihr Schicksal ein für alle Mal besiegelt. Sie musste sich unbedingt beherrschen. Vielleicht würde sie nachher die Möglichkeit haben, den Entschluss ihres Vaters in einem Gespräch unter vier Augen zu ändern.
    Die Tür fiel hinter dem Earl ins Schloss. Nun blieb Susanna nichts anderes übrig, als die Gastgeberin zu spielen. Sie wandte sich dem Schotten zu und versuchte, Konversation zu machen. "Sind Ihre Ferien in Edinburgh bis jetzt angenehm verlaufen?"
    "Ferien?" Der Highlander warf einen bedeutungsvollen Blick auf die Tür zum Nebenzimmer. In einem Englisch, das so stark schottisch eingefärbt war, dass man es kaum mehr als solches bezeichnen konnte, meinte er: "Ist Ihr Gehör wirklich so schlecht – oder war die Tür zu dick?"
    Sie riss die Augen auf und heuchelte Unverständnis. "Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht ganz …"
    Der Schotte seufzte und blickte sie ernst an. "Nun, ich wette meinen letzten Penny darauf, dass Sie das ganze Gespräch belauscht haben. Verstehen Sie mich recht – ich hätte vermutlich dasselbe getan. Allerdings begreife ich nicht, dass Sie so ruhig und gefasst wirken. Die meisten Frauen, die ich kenne, würden toben, wenn sie einfach mit jemandem vermählt werden würden", entgegnete er mit seinem melodiösen Dialekt, während er sie interessiert anschaute. "Sie wollen wohl um jeden Preis heiraten?"
    Plötzlich stieg Wut in ihr hoch. Unterstellte er ihr tatsächlich, unbedingt einen Mann zu brauchen? Gleichzeitig fielen ihr seine Augen auf, die bemerkenswert grün waren. Und außerdem suchte sie nach einfachen Worten. Worte, die er verstehen würde, Worte, mit denen sie ihm sagen konnte, dass sie an einer Heirat nicht interessiert war.
    James verwechselte ihr Schweigen mit Scham und fuhr fort: "Nun, um ehrlich zu sein, eine Frau käme mir ganz gelegen."
    "Ihnen käme das Landgut 'ganz gelegen', das mein Vater Ihnen im Gegenzug für meine Hand angeboten hat!" erwiderte sie, äußerlich immer noch gefasst, aber mit kaum verhohlenem Zorn in der Stimme. "Um es klipp und klar zu sagen, Garrow: Ihre Frage war beleidigend. Ich habe es nicht nötig, zu heiraten. Durch eine Heirat kann ich nur verlieren."
    "Verlieren?"

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