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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Frau anhalten. Was wird aus uns, wenn es keiner tut?«
      Die Großmutter verdrehte die Augen. »Ihr seid beide ganz bezaubernde junge Damen und sorgt für Aufsehen, wohin ihr auch geht. Wenn du, Celia, die Freunde deiner Brüder nicht immer so vernichtend beim Schießen schlagen würdest, hielte im Nu einer von ihnen um deine Hand an. Und wenn Minerva aufhören würde, diese grässlichen Schauerromane zu schreiben …«
      »Das werde ich niemals tun!«, protestierte Minerva.
      »Dann leg dir wenigstens ein Pseudonym zu. Ich verstehe nicht, warum du ständig damit hausieren gehen musst, dass du die Verfasserin derart anrüchiger Bücher bist. So schockierst du jeden, dem du begegnest.«
      Als Nächstes nahm die Großmutter Jarret und Gabe ins Visier. »Und ihr zwei, ihr könntet wirklich hin und wieder auf einen Ball gehen. Jarret, du musst doch nicht jeden Abend in einer Spielhölle verbringen, und Gabe …« Sie seufzte resigniert. »Wenn du damit aufhören würdest, dir mit jedem ein Rennen zu liefern, der dich herausfordert, hättest du auch Zeit, auf Brautschau zu gehen. Ihr Burschen seid durchaus in der Lage, anständige Frauen zur Ehe zu verführen. Dirnen und Schauspielerinnen in eure Betten zu locken scheint euch schließlich auch keine Mühe zu bereiten.«
      »Oh Gott«, stieß Gabe leise hervor und bekam rote Ohren. Es war eine Sache, einer Hure beizuwohnen, aber es war eine ganz andere, wenn die eigene Großmutter eine Bemerkung darüber machte.
      Sie sah Oliver durchdringend an. »Und wir wissen alle, dass euer Bruder einen erheblichen Vorzug hat: seinen Titel.«
      »Der Handel Geld gegen Titel hat ja auch bei unseren Eltern so ein gutes Ende genommen«, entgegnete Oliver sarkastisch. »Ich kann gut verstehen, warum du darauf drängst, dass ich diese Transaktion wiederhole.«
      Als sich Betroffenheit im Gesicht seiner Großmutter abzeichnete, bekam er Gewissensbisse, die er jedoch rasch verdrängte. Wenn sie beabsichtigte, sie alle in die Ehe zu zwingen, dann musste sie auch die Konsequenzen bedenken.
      Die letzten Worte, die seine Mutter an ihn gerichtet hatte, kamen ihm in den Sinn: Du bist eine Schande für diese Familie …
      Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Er ging zur Tür und öffnete sie. »Könnte ich dich vielleicht kurz unter vier Augen sprechen, Großmutter?«
      Sie zog eine Augenbraue hoch. »Wenn du es wünschst.«
      Sobald sie im Korridor waren, ging er auf sie los: »Dadurch, dass ich mich irgendeiner unglückseligen Frau als Ehemann aufdränge, ändert sich gar nichts!«
      »Bist du sicher?« Der Blick seiner Großmutter wurde milder. »Du hast etwas Besseres verdient als das sinnlose Leben, das du jetzt führst, Oliver.«
      Gott, wenn sie wüsste! »Ich bin, wie ich bin. Es wird Zeit, dass du es akzeptierst. Mutter hatte sich damit auch schon abgefunden.«
      Sie erbleichte. »Ich weiß, dass du nicht darüber reden willst, was damals passiert ist …«
      »Ich will es nicht«, unterbrach er sie, »und ich werde es auch nicht tun.« Weder mit ihr noch mit sonst jemandem.
      »Du willst nicht darüber reden, weil du mir die Schuld daran gibst.«
      »Das ist nicht wahr, verdammt!« Die Schuld traf ihn allein. Wäre er nur hinter seiner Mutter hergeritten, nachdem sie verschwunden war. Hätte er seine Großmutter nur heftiger dazu gedrängt, ihr zu folgen. Hätte, wäre, wenn …
      »Ich mache dich für nichts verantwortlich, was in der Vergangenheit geschehen ist. Aber für diese Sache hier werde ich dich zur Verantwortung ziehen«, sagte er.
      »Selbst du musst doch erkennen, dass etwas geschehen muss.«
      »Warum? Minerva und Celia werden schon noch heiraten, und wenn Gabe und Jarret sich die Hörner abgestoßen haben, werden auch sie sich irgendwann häuslich niederlassen.«
      »Du hast es nicht getan.«
      »Das ist etwas anderes.«
      »Warum?«
      »Wieso drängst du plötzlich so darauf, dass wir heiraten?«
      »Beantworte meine Frage, dann beantworte ich deine.«
      Das war es also: Sie wollte ihn dazu zwingen, dass er seine Sünden bekannte. Nun, darauf konnte sie ewig warten.
      »Eines Tages, Oliver«, fuhr sie fort, als er hartnäckig schwieg, »wirst du über das reden müssen, was an jenem Tag geschehen ist, schon allein, um es hinter dir lassen zu können.«
      »Ich habe es hinter mir gelassen.« Damit machte er auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür.
      Als er sie aufriss, rief sie: »Ich werde es mir gewiss nicht

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