Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
Vom Netzwerk:
noch einmal anders überlegen. Wenn ihr nicht heiratet, verliert ihr alles!«
      Er erstarrte mit der Hand auf dem Türknauf. Die Großmutter trat an seine Seite und ließ ihren Blick über seine Geschwister gleiten. »Ich habe es satt, dass ihr in den Skandalblättern die Höllenbrut von Halstead Hall genannt werdet. Und ich will nicht mehr lesen, dass meine jüngste Enkelin die Gesellschaft wieder einmal mit der Teilnahme an irgendeinem Wettschießen schockiert hat.« Nun sah sie Gabe an. »Oder dass mein Enkel bei einem Kutschenrennen beinahe sein Leben verloren hätte. Damit ist jetzt Schluss!«
      »Und wenn wir dir versprechen, uns in Zukunft anständiger zu betragen?«, warf Oliver angespannt ein.
      »Das genügt mir nicht. Wenn ihr Partner und Kinder habt, um die ihr euch kümmern müsst, dann wisst ihr vielleicht endlich zu schätzen, was ihr habt.«
      »Verdammt, Großmutter …«
      »Hör auf zu fluchen, Oliver! Hiermit ist die Diskussion beendet. Mr Bogg wird euch meine Forderungen im Einzelnen erklären, und wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie an ihn richten. Ich muss zu einer Sitzung in der Brauerei.«
      Unter energischem Einsatz ihres Krückstocks marschierte sie eilig den Korridor hinunter.
      Kaum hatte Oliver die Tür geschlossen, fielen seine Geschwister auch schon über Mr Bogg her.
      »Das meint sie doch nicht ernst, oder?«, fragte einer.
      »Wie kann sie nur so etwas tun!«, sagte eine andere.
      »Das müssen Sie ihr ausreden!«, meinte ein Dritter.
      Bogg lehnte sich auf seinem antiken Stuhl zurück, der besorgniserregend knarrte. »Tut mir leid, aber ich fürchte, ich kann nichts dagegen unternehmen. Nach Lord Gabriels Unfall hat sie gesagt, sie wolle keines ihrer Enkelkinder sterben sehen, bevor sie nicht ihre Pflicht gegenüber der Familie erfüllt haben.«
      »Siehst du, was du angerichtet hast, Gabe?«, rief Celia. »Du hast alles kaputtgemacht!«
      »Es geht nicht um Gabe«, erklärte Oliver mit matter Stimme. »Es geht um mich. Sie will den Titel und die Stellung nicht verlieren, die sie für die Familie erkämpft hat. Sie will sichergehen, dass einer von uns Jungs das alles weitervererbt.«
      »Warum zwingt sie dann auch mich und Celia in die Ehe?«, fragte Minerva.
      »Verzeihen Sie mir, Eure Lordschaft«, warf Bogg ein, »aber Sie irren sich. Mrs Plumtree ist nur um Ihrer aller Wohl besorgt. Sie will dafür Sorge tragen, dass Sie alle eine Familie gegründet haben, bevor sie stirbt.«
      Oliver sah ihn erschrocken an. »Bevor sie stirbt? Ist Großmutter etwa krank?« Bei dem Gedanken krampfte sich sein Magen zusammen. »Gibt es etwas, das sie uns verheimlicht?« Es wäre eine Erklärung dafür, warum sie so plötzlich diesen Plan ausgeheckt hatte.
      Bogg zögerte einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, sie ist es nur leid, darauf zu warten, dass Sie fünf ihr Urenkel schenken.«
      Das glaubte Oliver nur zu gern.
      Bogg räusperte sich. »Haben Sie noch weitere Fragen?«
      »Nur eine«, sagte Oliver. »Hat sie wirklich nicht festgelegt, wen wir jeweils heiraten sollen?« Er hatte bereits eine Idee, wie er ihren verrückten Plan durchkreuzen konnte.
      »Nein, keine Auflagen in dieser Hinsicht. Aber es gibt andere Vorschriften.«
      Oliver hörte gut zu, während der Anwalt sie erläuterte. Eine Regel lautete, dass in England geheiratet werden musste und auf keinen Fall im südschottischen Grenzort Gretna Green, wo ein wahrer Heiratshandel betrieben wurde. Anscheinend befürchtete die Großmutter, dass eine dort geschlossene Ehe möglicherweise später gerichtlich anfechtbar war. Zum Glück konnte jedoch keine von Großmutters Regeln Olivers Plan gefährden.
      Nachdem Bogg seine Aufgabe erledigt und die Geschwister ihrem Leid überlassen hatte, richtete Minerva das Wort an Oliver. »Du musst Großmutter klarmachen, wie verrückt das Ganze ist! Ich sehe nicht ein, warum ich mir einen Ehemann aufhalsen sollte, wo ich doch vollkommen zufrieden mit meinem Leben bin, so wie es ist.«
      »Ich bin ebenso wenig erpicht aufs Heiraten wie du, Minerva«, knurrte Jarret. »Am Ende bringt sie mich noch dazu, die verdammte Brauerei zu leiten. Und das ist wirklich das Letzte, was ich will.«
      »Ich würde vorschlagen, wir ziehen alle hier ein und zeigen ihr, dass wir ihr Geld nicht brauchen!«, rief Celia. »Wir tun, was sie gesagt hat, und verwalten das Gut gemeinsam …«
      »Von Verwaltung hast du ja auch so viel Ahnung«, spottete

Weitere Kostenlose Bücher