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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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AUFGESUCHT.
    »Welchen?«
    Tod streckte die knöcherne Hand aus.
    DEN DORT.
     
    Eigentlich hatte Magrat nicht beabsichtigt, sich vor der Heirat im Schloß niederzulassen – der Leute wegen. Sie wollte nicht ins Gerede kommen. Nun, im Palast, der viele Zimmer aufwies, lebten mehr als zehn Personen, aber wie dem auch war: Magrat und Verence hätten unter einem Dach gewohnt, und das genügte völlig. Zumindest für die Klatschmäuler.
    Jetzt allerdings sah alles anders aus. Jetzt brodelte es in Magrat. Sollten die Leute ruhig reden. Sie hatte eine ziemlich klare Vorstellung davon, wer derartige Themen für interessant hielt. Sollten sie sich ruhig das Maul zerreißen. Ha! Magrat Knoblauch war fest entschlossen, sich von solchen Dingen nicht mehr beeindrucken zu lassen.
    Sie stand früh auf und packte ihre wenigen Habseligkeiten. Die Hütte gehörte ihr nicht, und das galt auch für den größten Teil der Einrichtung. Hexen kamen und gingen, aber Hexenhäuser blieben. An ihnen änderte sich nie etwas, das erste Strohdach eingeschlossen.
    Magrats Habseligkeiten bestanden unter anderem aus: magischen Messern, mystisch gefärbten Schnüren, kleinen Schmelztiegeln und diversen thaumaturgischen Gefäßen. Hinzu kam eine Schatulle, die Ringe, Halsketten und Armreife enthielt; die hermetischen Symbole von mindestens zehn verschiedenen Religionen zierten den Behälter.
    Die junge Hexe verstaute alles in einem Sack.
    Und dann die Bücher… Gütchen Wemper war nach Hexenmaßstäben ein regelrechter Bücherwurm gewesen – fast ein Dutzend Bände stammten aus ihrem Besitz. Magrat wußte nicht recht, was sie mit ihnen anstellen sollte, entschied schließlich, sie im Regal zu lassen.
    Den standesgemäßen, spitz zulaufenden Hut hatte sie nie gemocht und fast nie getragen. In den Sack damit.
    Sie sah sich um und entdeckte den kleinen Kessel in der Ecke des Herds. Ja, unbedingt in den Sack. Und ihn anschließend zubinden.
    Auf dem Weg zum Schloß kam sie über die Brücke der Lancre-Schlucht. Dort warf sie ihren Sack in den Fluß.
    Einige Sekunden lang tanzte er auf den Wellen, ging dann unter.
    Insgeheim hatte sich Magrat bunte Blasen oder wenigstens ein Zischen erhofft. Aber der Sack sank einfach nur, als sei er völlig unwichtig.
     
    Eine andere Welt, ein anderes Schloß…
    Der Elf ritt über den zugefrorenen Burggraben. Dampf stieg von dem schwarzen Pferd auf, auch von dem Etwas an seinem Hals.
    Das Roß sprang die Stufen hoch und erreichte den Saal, in dem die Königin inmitten ihrer Träume saß…
    »Ja, Lankin?«
    »Ein Hirsch!«
    Und er lebte noch. Elfen verstanden sich gut darauf, Dinge am Leben zu erhalten, manchmal wochenlang.
    »Von außerhalb des Kreises?«
    »Ja , Herrin!«
    »Er wird schwächer. Habe ich’s dir nicht gesagt?«
    »Wie lange dauert es noch? Wie lange? «
    »Bald ist es soweit. Bald. Was verschwand in die andere Richtung?«
    Der Elf senkte den Kopf.
    »Dein… Liebling, Herrin.«
    »Bestimmt kommt er nicht weit.« Die Königin lachte. »Und bestimmt vergnügt er sich prächtig.«
     
    Es regnete kurz nach Sonnenaufgang.
    Es gibt nichts Scheußlicheres, als durch schulterhohen feuchten Adlerfarn zu wandern. Nun, vielleicht doch. Man konnte durch ziemlich viele unangenehme Dinge wandern, insbesondere dann, wenn sie schulterhoch waren. Aber im Augenblick fiel es Nanny Ogg schwer, sich schlimmere Alternativen vorzustellen.
    Sie hatten es für besser gehalten, nicht in unmittelbarer Nähe der Tänzer zu landen. Selbst Vögel änderten den Kurs, um zu vermeiden, den Luftraum überm Steinkreis zu passieren. Ähnlich verhielten sich emigrierende Spinnen, die an dünnen Fäden hoch über dem Boden schwebten. Wolken teilten sich wie an einer unsichtbaren Barriere und schwebten rechts und links daran vorbei.
    Nanny hob ihre Sichel und hackte geistesabwesend auf den Farn ein.
    »Bist du noch da, Esme?« fragte sie.
    Oma Wetterwachs’ Kopf kam etwa zwei Meter entfernt zwischen einigen langen Wedeln zum Vorschein.
    »Hier sind Dinge passiert«, sagte sie kühl und schien dabei jede einzelne Silbe zu betonen.
    »Zum Beispiel?«
    »Bei den Felsen ist das hohe Gras niedergetrampelt. Sieht ganz danach aus, als hätte dort jemand getanzt .«
    Nanny Ogg dachte darüber nach wie ein Atomphysiker, der gerade erfahren hatte, daß jemand zwei subkritische Uranmassen aneinanderschlug, um sich ein wenig zu wärmen.
    »Ausgeschlossen«, sagte sie.
    »Von wegen. Und das ist noch nicht alles…«
    Nanny hätte nicht noch

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