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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Quästor seufzte.
    »J-j-jetzt ist es schon besser, Erzkanzler. Danke.«
    »Irgend etwas bahnt sich an, Quästor. Ich spür’s in meinen Säften.«
    »Wie du meinst, Erzkanzler.«
    »Quästor?«
    »Ja, Erzkanzler?«
    »Du bist nicht zufällig Mitglied eines Geheimbunds, oder?«
    »Ich? Nein , Erzkanzler.«
    »Dann wäre es sicher eine gute Idee, die Unterhose vom Kopf zu nehmen.«
     
    »Kennst du ihn?« fragte Oma Wetterwachs.
    Nanny Ogg kannte alle Leute in Lancre, auch den armen Kerl im Adlerfarn.
    »Das ist William Pirsch aus Schnitte«, sagte sie. »Einer von drei Brüdern. Hat das Palliard-Mädchen geheiratet, erinnerst du dich? Die junge Dame mit den Löchern in den Zähnen?«
    »Ich hoffe, sie hat anständige schwarze Kleidung«, murmelte Oma Wetterwachs.
    »Scheint erstochen worden zu sein«, fuhr Nanny fort. Mit sanftem Nachdruck drehte sie den Körper um. Sie empfand den Anblick von Leichen nicht als bedrückend. Hexen leisten nicht nur Geburtshilfe, sondern fungieren auch als Totengräber. Für viele Personen in Lancre war Nanny Oggs Gesicht das erste und letzte, was sie in ihrem Leben gesehen hatten, und im Vergleich dazu erschien der Rest eher langweilig.
    »Ganz durchgestochen«, stellte Nanny fest. »Von einer Seite bis zur anderen. Meine Güte… Wer könnte so etwas getan haben?«
    Beide Hexen drehten sich um und blickten zu den Steinen.
    »Ich weiß nicht, wer dahintersteckt, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, woher er kam«, sagte Oma.
    Nanny Ogg sah, daß Farn und Gras in der Nähe des Steinkreises tatsächlich niedergetrampelt waren. Hier und dort gab es bereits braune Stellen.
    »Ich werde dieser Sache auf den Grund gehen«, brummte Oma.
    »Du solltest besser…«
    »Ich weiß, was ich sollte, herzlichen Dank.«
    Es gab insgesamt acht Tänzer, und drei von ihnen hatten Namen. Oma Wetterwachs wanderte um den Kreis herum und blieb beim sogenannten Flötenspieler stehen.
    Sie griff nach einer der vielen langen Nadeln, die ihren Hut am Haar festnieteten, und hielt sie in etwa fünfzehn Zentimeter Abstand zum Stein. Dann ließ sie los und beobachtete das Ergebnis.
    Kurz darauf kehrte sie zu Nanny zurück.
    »Es ist noch Kraft übriggeblieben«, sagte sie. »Nicht viel. Aber genug, um den Kreis vorerst stabil zu halten.«
    »Wer ist so dumm, diesen Ort aufzusuchen und am Kreis zu tanzen?« fragte Nanny Ogg. Ein verräterischer Gedanke schob sich ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit, und sie fügte hinzu: »Magrat ist die ganze Zeit über mit uns zusammen gewesen.«
    »Wir werden es herausfinden.« Oma lächelte grimmig. »Hilf mir jetzt«, fügte sie hinzu und deutete auf den Leichnam.
    Nanny Ogg beugte sich über den Toten.
    »Donnerwetter, ist ganz schön schwer. Jetzt könnten wir Magrat gebrauchen.«
    »Nein«, widersprach Oma Wetterwachs. »Nicht zuverlässig genug. Hat Flausen im Kopf.«
    »Sie ist aber nett.«
    »Und sentimental. Sie glaubt, daß man so wie in Märchen leben kann. Und sie hält die Botschaften von Volksliedern für wahr. Was keineswegs heißen soll, daß ich ihr nicht alles Glück der Welt wünsche.«
    »Ich hoffe, sie kommt als Königin gut zurecht«, sagte Nanny.
    »Wir haben sie alles gelehrt, was sie weiß«, erwiderte Oma Wetterwachs.
    »Ja«, bestätigte Nanny Ogg. »Glaubst du, wir…«
    »Ja?«
    »Glaubst du, wir hätten sie auch das lehren sollen, was wir wissen?«
    »Das hätte viel zu lange gedauert.«
    »Ja, stimmt.«
     
    Es dauerte eine Weile, bis Briefe den Erzkanzler erreichten. Die Post wurde von jemandem abgeholt, der zufällig am Tor der Unsichtbaren Universität vorbeikam. Anschließend ließ man sie in irgendeinem Regal liegen, benutzte sie als Pfeifenanzünder oder als Lesezeichen. Der Bibliothekar verwendete sie auch als Bettzeug.
    Dieser Brief brauchte nur zwei Tage, um zum Erzkanzler zu gelangen, und er erwies sich als erstaunlich intakt – sah man einmal von einigen Bananenresten sowie einem braunen Ring ab, der vermutlich von einer Kaffeetasse stammte. Zusammen mit anderer Post landete er auf dem Tisch, während die Fakultät frühstückte. Der Dekan öffnete ihn mit einem Löffel.
    »Weiß jemand, wo sich Lancre befindet?« fragte er.
    Ridcully hob ruckartig den Kopf. »Warum?«
    »Dort heiratet ein König und lädt uns zur Hochzeit ein.«
    »Na so was«, ließ sich der Dozent für neue Runen vernehmen. »Irgendein mickriger König heiratet und möchte, daß wir dabei zugegen sind?«
    »In den Bergen«, sagte der Erzkanzler leise. »Dort

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