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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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reglose Miene bemüht. Er
erinnerte sich noch bestens an den Abend, da Peregrine den berühmten Namen in
Hargate House erwähnt hatte.
    Benedict
mochte sich ja für ruhig und selbstbeherrscht halten, aber Rupert und seine
Mutter hatten gleich gemerkt, dass da etwas in der Luft lag.
    Gregson,
der Arglose, hatte natürlich keine Ahnung, wer B. Wingate war, sonst würde er
sich gewiss schützend vor seinen Herrn gestellt und loyal geschwiegen haben.
    Da er den
Sekretär nicht zu beunruhigen wünschte, wandte Rupert sich abermals dem Garten
zu und musste sich sehr zügeln, nicht lauthals zu lachen.
    Lord
Perfect war dem Ruf der Sirene erlegen.
    Das muss ich
unbedingt Alistair erzählen, dachte Rupert. Das muss ich ...
    Plötzlich
ging ihm auf, dass er es besser niemandem erzählte.
    Lord
Hargate hatte überall Ohren, und er würde die Angelegenheit wohl wenig amüsant
finden.
    Mit
ernüchterter Miene wandte Rupert sich vom Fenster ab. »Gregson, ich danke Ihnen
für Ihre Hilfe«, sagte er. »Ich muss Sie jedoch im Interesse meines
Bruders bitten, fortan nicht ganz so hilfreich Auskunft zu geben.«
    Der
Sekretär sah höchst besorgt aus. »Sir, es war gewiss nicht meine Absicht
...«
    »Rathbourne stand in letzter Zeit ziemlich unter Druck«, fuhr
Rupert fort. »Es dürfte erklären, weshalb er vergaß, Sie zu informieren. Dieser
Wingate ist in eine sehr brisante Regierungsangelegenheit verwickelt, die
höchster Geheimhaltung bedarf. Mehr weiß ich auch nicht. Doch sollte
irgendjemand sich danach erkundigen, muss ich Sie bitten, weder über B. Wingate
noch über das seltsame Verhalten meines Bruders Bescheid zu wissen. Es steht
viel auf dem Spiel, sehr viel. Regierungen könnten stürzen. Die Folgen wären
nicht abzusehen.
    Lieber auf
Nummer sicher gehen, Gregson, und so tun, als wüssten wir von nichts.«
    »Aber Sir, wenn Lord Hargate sich nach Lord Rathbourne erkundigt ...«
    »In diesem
Fall, Gregson«, sagte Rupert, »würde ich an Ihrer Stelle von einer höchst
ansteckenden Krankheit befallen werden.«

Kapitel 13
    Mir war
nicht klar, dass es
so weit ist«, sagte Bathsheba, als sie die Mautschranke von Walcot
passierten.
    Obwohl sie
wusste, dass Rathbourne so schnell gefahren war, wie die Pferde es zuließen,
war die Nacht doch längst hereingebrochen. Vor ihnen erstreckte sich die Stadt
Bath, berühmt für ihre heilenden Wasser. Bristol lag abermals ein halbes
Dutzend oder mehr Meilen nordwestlich von Bath, und Throgmorton, nach Angaben
des Zollwärters, »noch mal ein gutes Stückchen weiter«. Auf Nachfrage
wusste er nicht zu sagen, ob es nun fünf oder zehn Meilen waren.
    »Wie viel
es auch sein mögen«, meinte Rathbourne, »unsere Reise dürfte sich dadurch
um ein oder zwei Stunden verlängern – je nachdem, in welchem Zustand sich die
Fuhrwege befinden. Wir sollten in Bath lieber erneut Station machen. Nach einer
ordentlichen Nachtruhe könnten wir morgen mit frischer Kraft aufbrechen.«
    »Und wie weiter, wenn wir Throgmorton erreicht haben?«
    »Das frag
mich lieber morgen«, erwiderte er.
    »Ich kann
nicht bis morgen warten«, sagte sie. »Wir müssen uns überlegen, wie wir
vorgehen wollen. Wir können nicht einfach vor dem Tor kampieren und darauf
warten, dass Olivia und Lord Lisle auftauchen. Ist es nicht auch eher
unwahrscheinlich, dass sie direkt zum Haupttor kommen werden?«
    »Uns bleibt
noch genügend Zeit, alle Eventualitäten zu erwägen«, meinte er. »Ich habe
bereits alles erwogen«, sagte sie. »Während der letzten Stunden habe ich
die Meilensteine gezählt und versucht, mir einen Plan zurechtzulegen und
systematische Überlegungen anzustellen – so, wie Sie es tun würden.«
    »So haben
Sie sich also die Zeit vertrieben?«, fragte er.
    »Welch
langweilige Art, die Fahrt zu verbringen. Und welch eine Zeitverschwendung. Warum
haben Sie nicht mich gebeten, einen Plan zurechtzulegen und systematische
Überlegungen anzustellen?«
    Weil sie
sich gar nicht erst angewöhnen durfte, ihn ihre Probleme lösen zu lassen,
dachte sie.
    »Sie
wirkten beschäftigt«, sagte sie. »Ich wollte Sie nicht aus Ihren Gedanken
reißen.«
    Überrascht
sah er sie an.
    »Ich nahm
nicht an, dass Sie auf meine Unterhaltung angewiesen sind«, fuhr sie fort.
»Ich muss auch nicht fortwährend reden. Ab und an bin ich froh, Ruhe zu haben,
um nachdenken zu können. Oft kommt das nämlich nicht vor. Und ich wollte das
Problem selber lösen.«
    »Sie sind
zu nachsichtig mit mir«, meinte er. »Ich bin es gewohnt, alleine

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