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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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Beteiligten. Auch viele arrangierte Ehen werden
ein Erfolg. Warum sollte eine Ehe nicht auf Pflichterfüllung gründen? Eine
Zweckehe? Eine politische Ehe? Auch du bist nicht unerreichbar,
Rathbourne.«
    »Nicht für
dich«, brummte er. »Aber du bist schließlich anders.«
    »Der
Unterschied besteht darin, dass ich gelernt habe, mich mit dem Gegebenen zu
begnügen«, sagte sie. »Anders bei dir und Lady Rathbourne. Womit ich nicht
sagen will, dass du keinerlei Schuld trägst. Du hättest dich mehr bemühen
sollen. Aber dasselbe gilt für sie. Männer sind komplizierte Geschöpfe, und
doch gelingt es den meisten Frauen – selbst den dummen und willensschwachen –
sie im Laufe der Zeit nach ihren Vorstellungen zu formen.«
    Ein kurzes,
schockiertes Schweigen.
    Dann lachte
er, und sie spürte, wie all seine aufgestaute Wut und Trauer sich
verflüchtigten.
    »Du durchtriebenes
Weib«, sagte er lachend. »Ich öffne dir mein Herz. Ich offenbare dir meine
geheime Schande, und du machst Witze darüber.«
    »Weil du
einen Witz ganz gut vertragen kannst«, erwiderte sie. »Du stellst deine
Ehe in viel zu düsteren Farben dar. Es gibt viele Frauen, die dankbar wären,
wenn ihre Männer sie ignorierten. Schließlich ist das immer noch besser, als
gedemütigt oder geschlagen zu werden. Du warst nicht der beste aller Ehemänner,
aber wohl auch kaum der schlechteste.«
    »Nein, nur
furchtbar mittelmäßig«, meinte er. »Das ist wirklich ein großer
Trost.«
    »Das Problem rührt daher, dass du dich für den Nabel der Welt
hältst«, sagte sie. »Ich halte mich überhaupt nicht ...«
    »Du bist
wie ein König in seinem eigenen kleinen Reich«, fuhr sie unbeirrt fort.
»Und weil du mit deiner Macht Gutes bewirken willst, lasten unzählige schwere
Sorgen auf deinen Schultern. Es ist harte Arbeit, ein untadeliges
Musterbeispiel adeliger Tugend zu
sein. Und weil du so perfekt bist, bereiten deine
Fehler dir viel mehr Kummer als uns gewöhnlichen, fehlbaren Menschen. Du kannst
den einen oder anderen Witz gut gebrauchen. Du brauchst einen Hofnarren.«
    Er sah sie
kurz von der Seite an. »Ah ja, verstehe. Und du willst dich für die Stelle
empfehlen.«
    Für diese
und für andere, dachte sie. Die Gefährtin, die Geliebte ... aber ja, vor allem
wohl die Närrin.
    »Ja,
Mylord«, sagte sie. »Und Ihr müsst mir gestatten, offen und ehrlich zu
sprechen. Das ist das Privileg des Hofnarren, Euer Majestät.«
    »Als könnte
ich dich jemals davon abhalten, zu sagen oder zu tun, was dir gefällt«,
meinte er. »Doch dann will ich dich zumindest darum bitten, mich mit ,Euer
Majestät' und nicht mit ,Mylord' anzureden. Endlich einmal nicht mehr Mylord
sein und machen können, was man will! Ich brauche übrigens auch noch einen
neuen Namen für diesen Abschnitt unserer Reise. Ich werde ...« Er
überlegte. »Ich werde Mr. Dashwood sein.«
    »Dann bin
ich Miss Dashwood«, sagte sie. »Deine Schwester.«
    »Nein, bist
du nicht«, beschied er. »Du willst nachher kein eigenes Zimmer
haben.«
    »Du kannst doch gar nicht wissen, was ich will«, entgegnete
sie.
    »Doch, kann
ich. Und auch sonst wird jeder es wissen. Niemand wird uns glauben, dass wir
Bruder und Schwester sind.«
    »Vorher
haben sie es uns auch geglaubt«, sagte sie.
    Er bog in
den Hof eines von außen wenig einladenden Gasthofs ein.
    »Das war
vorher«, erwiderte er. »Mittlerweile ist es dir kaum noch möglich, deine
lüsternen Gefühle für mich zu verbergen.«
    Wenn er
wüsste, wie viel sie vor ihm verbarg. Lust machte nur einen Bruchteil ihrer
Gefühle aus.
    Sie hob das
Kinn. »Du sagst es – das war vorher. Ich litt unter einer vorübergehenden,
krankhaften Gefühlsver...«
    »Das werden
wir ja sehen«, meinte er.
    Nein,
werden wir nicht, entgegnete sie im Stillen. In nur zwei Tagen war er ihr
bereits wichtiger geworden, als ihr lieb sein konnte. Leicht könnte er ihr zur
Gewohnheit werden. Wollte sie wieder von ihm loskommen, sollte sie umgehend
damit beginnen. Sie würde unglücklich sein, ja, aber war es nicht ohnehin
töricht gewesen zu glauben, sie und Olivia könnten in England jemals glücklich
sein? Wohin konnte sie gehen, ohne von den Geistern der Vergangenheit
heimgesucht zu werden?
    Er brachte
den Wagen zum Stehen, und zwei Stallburschen traten hinaus in den hell
erleuchteten Hof.
    »Das ,Swan'
ist nicht gerade schick«, ließ Rathbourne Bathsheba mit leiser Stimme
wissen, als er ihr aus der Kutsche half. »Wahrscheinlich sind wir die einzigen
Gäste, die nicht

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