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Losing it - Alles nicht so einfach (German Edition)

Losing it - Alles nicht so einfach (German Edition)

Titel: Losing it - Alles nicht so einfach (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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Kelsey auf ihrem Hocker auf und ab hüpfte und rief: »Das ist er! Das ist der Richtige!«
    Ihre Worte gaben mir das Gefühl, in einer Achterbahn zu sitzen – als wäre die Welt gerade abgesackt und alle meine Organe würden versuchen, ihr zu folgen. Ich brauchte einfach mehr Zeit, um mich auf das alles einzustellen. Das war es. Ich packte Kelsey an der Schulter und zwang sie still zu sitzen. »Mach dich mal locker, Kels. Du führst dich ja auf wie ein verdammter Chihuahua.«
    »Wieso denn? Er ist eine gute Wahl. Süß. Nett. Und ich habe gesehen, wie er dir so was von in den Ausschnitt gelinst hat – und zwar
zwei
mal
.
«
    Sie hatte recht. Aber ich war trotzdem nicht besonders erpicht darauf, mit dem Typen zu schlafen, was ihn wohl nicht automatisch ausschloss, aber das Ganze wäre wahrscheinlich deutlich einfacher, wenn ich wirklich
Interesse
an dem Kerl hätte. Also wandte ich ein: »Ich bin mir nicht sicher. Da ist kein richtiger Funke übergesprungen.« Ich ahnte schon, dass sie gleich die Augen verdrehen würde, deshalb fügte ich rasch »Noch nicht!« hinzu.
    Als der Barkeeper mit unseren Getränken zurückkam, bezahlte Kelsey, und ich trank meine beiden Tequilas, noch bevor sie ihm ihre Karte gereicht hatte. Er blieb einen Moment stehen und lächelte mich an, dann ging er weiter zu einem anderen Gast. Ich klaute eines von Kelseys Gläsern.
    »Du hast Glück, dass das ein großer Abend für dich ist, Bliss. Normalerweise lasse ich niemanden zwischen mich und meinen Tequila kommen.«
    »Nun, und ich lasse niemanden zwischen diese Beine da kommen, bevor ich nicht so richtig betrunken bin, deshalb musst du mir den letzten auch noch geben«, konterte ich.
    Kelsey schüttelte den Kopf, aber sie lächelte. Nach ein paar Sekunden gab sie nach, und mit vier Tequilas im Blut kam mir die Aussicht auf Sex schon ein bisschen weniger beängstigend vor.
    Noch ein Barkeeper kam herein, dieses Mal weiblich, und ich bestellte einen Jacky Cola, an dem ich nippen konnte, während ich mir dieses ganze Chaos noch mal durch den Kopf gehen ließ.
    Da war der Barkeeper wieder, aber der würde erst weit nach zwei Uhr morgens von hier wegkommen, und ich war jetzt schon ein nervliches Wrack. Wenn sich das also noch bis in die frühen Morgenstunden hinzöge, würde ich bis dahin bestimmt total psychotisch sein. Ich konnte es mir bildlich vorstellen: wegen Sex in der Zwangsjacke abgeführt.
    Neben mir stand ein Typ, der mit jedem Schluck Alkohol, den ich zu mir nahm, ein paar Zentimeter näher zu rücken schien, aber er war mindestens schon vierzig. Nein danke.
    Wieder nahm ich einen Schluck von meinem Drink – zum Glück hatte der Barkeeper nicht am Jack Daniels gespart – und ließ meinen Blick durch die Bar schweifen.
    »Wie wäre es mit dem da?«, fragte Kelsey und zeigte auf einen Kerl an einem Tisch in der Nähe.
    »Zu geleckt.«
    »Und der dort?«
    »Zu sehr Hipster.«
    »Und der da drüben?«
    »Würg. Zu haarig.«
    Die Liste ging noch weiter, bis ich mir irgendwann ziemlich sicher war, dass der Abend ein Reinfall werden würde. Kelsey schlug vor, in eine andere Bar zu gehen, aber das war das Letzte, was ich wollte. Ich gab vor, auf die Toilette zu müssen, in der Hoffnung, dass sie in der Zwischenzeit ein Auge auf jemanden werfen würde, sodass ich ungeschoren davonkäme. Die Toiletten waren hinten, hinter den Billardtischen und Dartscheiben und einem Bereich mit kleinen, runden Tischen.
    Und da entdeckte ich ihn.
    Na ja, eigentlich bemerkte ich zuerst sein Buch. Und da konnte ich einfach nicht den Mund halten. »Wenn das eine Methode sein soll, um Mädchen aufzureißen, dann würde ich vorschlagen, dass du dich an einen Tisch setzt, an dem ein bisschen mehr los ist.«
    Er blickte von seiner Lektüre auf, und ich hatte plötzlich Schwierigkeiten zu schlucken. Er war mit Abstand der attraktivste Typ, den ich heute Abend gesehen hatte – blondes Haar, das ihm über die kristallblauen Augen fiel, Bartstoppeln auf dem Kiefer, die ihm ein maskulines Aussehen verliehen, ohne dass er zu haarig wirkte, insgesamt ein Gesicht, das die Engel zum Singen bringen würde. Mich brachte es nicht zum Singen. Nur zum Gaffen. Warum war ich stehen geblieben? Warum musste ich mich dauernd zum Idioten machen?
    »Wie bitte?«
    Mein Gehirn verarbeitete noch immer sein perfektes Haar und die hellblauen Augen, deshalb dauerte es einen Augenblick, bis ich erwiderte: »Shakespeare. Kein Mensch liest Shakespeare in einer Bar, es sei denn als Masche, um

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