Losing Noah - Finding Love (German Edition)
seinen Namen denke«,
antworte ich.
Steven
schmunzelt. »Ach Kleines, es ist beschissen, dass Noah dich
verlassen hat, aber wenn dieser Brant dir gut tut und du ihn willst,
was hält dich denn auf?«
Daraufhin
lege ich den Kopf schief und hebe skeptisch eine Augenbraue. »Wie
lange kennen wir uns jetzt?«
»In
etwa so lange, wie du hier lebst.«
»Das
ist wie lange?«
»Vier
Jahre«, erwidert er.
Ich
nicke. »Ja, und habe ich mich in der Zeit einem Kerl nach dem
anderen an den Hals geworfen?«, frage ich.
Steven
zuckt die Schultern. »Nein, aber du hattest deinen Spaß
und was ist schon dabei, wenn du dich mit Brant ablenkst? So ganz
ohne Gefühle, meine ich.«
Ich
seufze. »Ich will ihn nicht verarschen und mich in nichts
hineinstürzen, sondern frei sein.«
»Dann
lass dich von Brant flachlegen und jag ihn anschließend in die
Wüste«, schlägt er vor.
Ich
weiß im ersten Moment nicht, was ich sagen soll, bis ich mich
fange. »Ich bin doch keine von denen, die sich für eine
Nacht bereitstellen.« Dann senke ich meinen Blick auf das
polierte Holz des Tresens.
Steven
legt zwei Finger unter mein Kinn und hebt es an, damit ich ihn wieder
ansehe. »Kleines, du bist eine meiner besten Freundinnen und
ich sehe in deinen Augen, dass du ihn willst.«
»Ja,
schon, aber er hat in drei Tagen ein Vorstellungsgespräch, und
wenn das mit dem Job nichts wird, fliegt er bestimmt zurück nach
Minnesota«, maule ich.
»Hat
er das so gesagt?«, fragt Steven.
»Ja,
indirekt jedenfalls. Er meinte, er bleibt, wenn er den Job bekommt.«
»Dann
hat er nicht gesagt, dass er abreist, wenn er ihn nicht bekommt«,
sagt er.
Ich
knurre. Warum haben denn immer alle Recht?
Steven
lacht leise. »Mach ihn dir klar, mehr kann ich nicht dazu
sagen.«
»Nein,
ich will erst mal frei sein.«
»Und
in einer Affäre oder nach einem One-Night-Stand bist du das
nicht?«, fragt er.
»Nicht
wirklich, wenn mich sein Kuss schon so aus der Bahn wirft und drei
Blocks weiter flüchten lässt, dann wird der Sex mich ans
andere Ende der Staaten treiben.«
Jetzt
prustet er regelrecht und ich verdrehe die Augen. »Tja, die
verbotenen Früchte, sind die besten.« Steven zwinkert mir
zu.
Ich
muss schmunzeln. Das hat er schon so oft zu mir gesagt, wenn er sich
wieder mit einer vergebenen Frau eingelassen hatte und ich es ihm
ausreden wollte. Ich verachte Menschen, die Beziehungen zerstören,
aber Steven konnte ich irgendwie nie lange böse sein.
Das
kleine Glöckchen, das über der Tür hängt und neue
Gäste ankündigt, bimmelt, weshalb ich zum Eingang sehe.
Normalerweise kommt selten jemand vor zehn Uhr hierher. Mir klappt
der Unterkiefer herunter, denn Brant steht dort. Er sieht mich und
kommt sofort auf mich zu. »Warum bist du weggelaufen?«,
fragte er. In seinen Augen erkenne ich, wie besorgt er ist.
»Ich
… äh … Also ich … Ich ...«, stammele
ich unsicher und blicke, nach Hilfe suchend, zu Steve.
»Sie
war überfordert«, mischt Steven sich ein. »Und ich
bin übrigens Steven, einer von Jennas besten Freunden.« Er
reicht Brant die Hand, der sie ergreift und schüttelt.
»Hi,
ich bin Brant«, erwiderte Brant.
»Und
ich habe schon so viel von dir gehört«, grinst Steven.
Brant
lässt ihn los. »Könnte ich bitte einen Kaffee haben?
Ich bin drei Blocks hergelaufen auf der Suche nach dieser Grazie.«
»Klar.«
Steven geht zur Kaffeemaschine.
Ich
will sterben. Ganz schnell, aber bitte nicht qualvoll. Sein Blick
durchbohrt mich. Ich spüre, wie er mir kleine Dolche in die
Kehle jagt, obwohl er mich nur ansieht. »Warum hast du mich
stehen lassen?«, fragt er mich.
»Ich
hatte eine Panikattacke«, erwidere ich beschämt.
»Du
bist vor mir davon gerannt, als wäre ich der Leibhaftige!«,
empört er sich.
»In
diesem Moment warst du der Leibhaftige«, murmele ich.
Er
schnaubt. »Also gut.«
Erst
jetzt sehe ich ihn wieder an. »Es tut mir leid, aber ich wurde
gestern von meinem Freund verlassen und kann mich nicht in das
nächste Abenteuer stürzen. Noch nicht.«
Er
lacht. »Ich habe dich geküsst, weil es mir in diesem
Moment richtig vorkam, nicht, weil ich eine Beziehung mit dir will«,
sagt er.
Es
zieht mein Herz zusammen, aber warum? >Du hast dich
verliehiebt, du hast dich verliehiebt< , singt die kleine
Schlampe, die meine innere Stimme ist. Ich hasse sie. Wirklich. Dumm
ist das, weil sie ein Teil von mir ist. Ich erwidere nichts und
starre wieder in meinen Kaffee, dann trinke ich ihn aus.
Aus
dem Augenwinkel sehe ich,
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