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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Tröpfchen besprenkelt. Fluchend zog er sein Taschentuch hervor. Wenn er sich zu sehr aufregte, bekam er Nasenbluten. Zu hoher Blutdruck. Er wankte zurück zu seinem Schreibtisch und nahm schnaufend Platz. Was sollte er bloß mit dem Doktor machen? Letztlich konnte er ihm ebenso wenig trauen wie den anderen Wissenschaftlern, die mit ihm an Projekt Taipan gearbeitet hatten. Es gab nur eine mögliche Entscheidung. Sobald der Doktor die Drecksarbeit erledigt hatte, musste er von der Bildfläche verschwinden.

I
Vermisst

1 Es war heiß. Viel zu heiß. Phil stoppte den Rasenmäher und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Es war still in der Nachbarschaft. Keine bellenden Hunde, keine vorbeifahrenden Autos. Die ganze Straße mit ihren in staubigem Weiß gehaltenen Häusern wirkte wie ausgestorben. Kein Wunder. Selbst hier, an der Grenze zu den Wet Tropics, zeigte der Klimawandel bereits seine Auswirkungen. Die tropischen Stürme fielen diesen Sommer ungewöhnlich milde aus und brachten kaum Regen und damit auch keine Abkühlung. Aber wenigstens hatte er Ferien. Für ein paar Wochen war er der mörderischen Hitze in dem überfüllten, viel zu engen Klassenzimmer entkommen.
    Phil warf einen sehnsüchtigen Blick zum Haus. Dort war es so viel kühler und im Kühlschrank wartete eine eiskalte Cola auf ihn. Fuck! Vermutlich war er der Einzige in ganz Firewheel, der sich bei diesen Temperaturen vor die Tür gewagt hatte. Jeder mit ein bisschen Hirn hockte gerade vor einem Ventilator oder der Klimaanlage. Aber seine Mutter hatte darauf bestanden, dass er den Rasen mähte. Wie jeden zweiten Mittwoch im Monat. Sie hatte strikte Regeln, von denen sie keinen Deut abwich. Phil kannte den Grund nur zu gut: Sie hatte Angst, er könnte in alte Gewohnheiten zurückfallen, wenn sie nachgiebig wurde.
    Fluchend warf er den Rasenmäher wieder an, als plötzlich Sara Kingsley mit wehendem blondem Haar in die Einfahrt bog. Sie war siebzehn – ein Jahr jünger als er – und hatte die faszinierendsten Augen, die Phil je bei einem Mädchen gesehen hatte. Meist waren sie tiefblau wie der Pazifik, aber genauso wie das Meer wechselten auch sie im Lichtspiel der Sonne ihre Farbe. Von hell zu dunkel. Von Türkis bis Violett. Gleich bei ihrer ersten Begegnung hatten ihre Augen ihn inihren Bann geschlagen. Oder vielmehr hatte alles an Sara ihn in ihren Bann geschlagen. Sie ahnte jedoch nichts davon und vielleicht war es auch besser so. Im Gegensatz zu den Mädchen, mit denen er sonst ausging, sah sie nicht nur gut aus, sondern hatte auch Grips. Die meisten Jungs machten deshalb einen Bogen um Sara.
    Sie winkte und rief ihm etwas zu, doch über das Knattern des alten Rasenmähers verstand er sie nicht. Phil schaltete ihn aus. Sobald Sara so nahe war, dass ihn die helle Mittagssonne nicht länger blendete, machte sich ein flaues Gefühl in seinem Magen breit. Ihr Gesicht war vom Laufen gerötet. Mehr Sorgen machte ihm, dass ihre wunderschönen Augen aussahen, als hätte sie die ganze Nacht geheult.
    Â»Was ist los?«
    Sara keuchte schwer. »Er … Er ist verschwunden, Phil! Vielleicht … sogar tot! Ich …« Sie verstummte, rang nach Atem und schüttelte hilflos den Kopf, während ihre Augen sich mit Tränen füllten. »Die … die Polizei hält uns sicher für verrückt – mich und Mum. Aber ich weiß, dass ihm etwas zugestoßen ist. Ich weiß es!«
    Â»Jetzt mal langsam. Wer ist verschwunden?«
    Â»Mein Dad! Er ist doch am Montag zu diesem Kongress nach Chicago geflogen. Gestern Nachmittag hätte er eigentlich in seinem Hotel ankommen müssen. Er wollte sich dann sofort bei uns melden, aber bis jetzt haben wir nichts von ihm gehört.«
    Phil erinnerte sich daran, dass Dr. Kingsley ihm bei seinem letzten Besuch von dem Kongress erzählt hatte. Wissenschaftler aus aller Welt waren eingeladen worden, um sich über die neusten Erkenntnisse im Bereich des medizinischen Nutzens von natürlichen Tier- und Pflanzengiften auszutauschen. »Habt ihr es schon auf seinem Handy probiert?«
    Â»Ach, du kennst ihn doch, das nimmt Dad nie mit. Heute Morgen hat Mum als Erstes seinen Chef, Mr Sterling, angerufen, aber der hat auch nichts von ihm gehört. Und das Hotel in Chicago erklärte ihr, dass er nicht eingecheckt habe.«
    Â»Vielleicht ist er ja in einem

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