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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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»Ein Zombie. Schnell, lauft um euer Leben!«
    Benny nahm einen Schluck aus seiner Flasche Limonade und rülpste laut.
    Morgie trat Chong fest gegen den Fuß und setzte sich zwischen seine Freunde. Er betrachtete den Stapel Karten, der vor Chong auf der Stufe lag. Ein ähnlicher Stapel – zwei noch fest verpackte Kartensets – wartete vor Benny. Auf der obersten Stufe lagen zerknitterte Verpackungen aus Wachspapier. »Der Kerl hinter der Theke meinte, sie seien schon alle ausverkauft«, murrte Morgie.
    Â»Ja. Immer diese verdammten Kids, was?«, bestätigte Benny.
    Â»Er meinte, ihr beiden Affenärsche hättet die letzten beiden Sets gekauft.«
    Â»Der Typ lügt«, sagte Benny.
    Morgies Miene hellte sich auf. »Was? Er hat noch welche?«
    Â»Wir haben die letzten zwölf Sets gekauft«, erklärte Chong.
    Â»Ich hasse euch.«
    Â»Gleich fängt er an zu flennen«, flüsterte Chong Benny übertrieben laut zu.
    Â»Er wird sich lächerlich machen«, pflichtete Benny ihm bei.
    Â»Nein, er wird euch in den Arsch treten«, sagte Morgie.
    Â»Iih«, machte Chong und gähnte.
    Benny tat so, als kratze er sich am Knöchel, rückte dann aber seinen Fuß beiseite. Dahinter lagen vier Zombiekartensets, ordentlich aufeinandergestapelt, die Wachspapierhüllen fest versiegelt.
    Gierig griff Morgie danach, wobei er das Grinsen im Gesicht seiner Freunde ignorierte. »Ich hasse euch noch immer«, sagte er und riss das erste Kartenpäckchen auf.
    Â»Trotzdem werden wir einen Weg finden, die Bruchstücke unseres zerrütteten Lebens zusammenzusuchen und weiterzukämpfen«, meinte Chong.
    Was Morgie mit einer unflätigen Geste kommentierte, während er die Karten durchsah.
    Zombiekarten gehörten zu den wenigen Luxusartikeln, die sich die Jungen leisten konnten. In der nächsten Stadt – 40 Meilen entfernt, am Fuß der Bergkette – hatten zwei Brüder eine Druckerei aufgemacht. Alles wurde per Handkurbel gedruckt, da kein Mensch mehr elektrischen Geräten vertraute, selbst wenn man sie zum Laufen bringen konnte.
    Die Drucker arbeiteten auf traditionelle Weise, mit vierfarbigem Offsetdruck, und sie achteten auf Qualität. Die Zombiekarten waren auf schwerem Karton gedruckt, mit je zehn Karten pro Set. Auf der Vorderseite jeder Karte prangte das Porträt einer Berühmtheit: Kopfgeldjäger wie J   -   Dog, Dr. Skillz, Sally Two-Knives und die Mekong-Brüder; Helden der Ersten Nacht wie Big Mike Sweeney, Billy Christmas und Captain Ledger; jemand ausdem Zombiekrieg wie der Historiker oder der Helikopterpilot; berüchtigte Zombies wie Machetenkopf, die Braut von Coldwater Spring oder der Mönch und schließlich Bildnisse berühmter Menschen, die zu Zombies mutiert waren. Und auf die Rückseite jeder Karte waren jeweils eine Kurzbiografie sowie der Name des Künstlers aufgedruckt.
    Bennys Lieblingskarte war die von Ben, einem hochgewachsenen Afroamerikaner in einer heldenhaften Pose: Mit einer Fackel hielt er eine Horde von Zombies auf Abstand, die an die hinter ihm kauernde Blondine herankommen wollten. Aus der Biografie ging hervor, dass das Bild auf »dem Augenzeugenbericht eines tapferen, aber tragischerweise vergeblichen Kampfes gegen Zombies in Pennsylvania« basierte. Der Künstler hatte den Edelmut des Mannes mit der Fackel herausgearbeitet und die Zombies ganz besonders bedrohlich wirken lassen – ein Effekt, der von den harten Schatten und dem hellen Licht der flackernden Fackel noch verstärkt wurde.
    Die Karte war eine Rarität und Benny war der Einzige in seinem Freundeskreis, der sie besaß. Außerdem hatte er ein vollständiges Kopfgeldjägerset, unter anderem mit Charlie Matthias und dem Motor City Hammer. Benny mochte Charlie und den Hammer zwar noch immer, doch beim Betrachten ihrer Karten verspürte er irgendwie Zweifel, so wenig er sich das auch eingestehen wollte. Er hatte seine Sammlung bereits nach den drei Kopfgeldjägern abgesucht, die er im Leichenland gesehen hatte, doch sie waren nicht dabei. Dies verstärkte Bennys Überzeugung, dass ihr Verhalten in keiner Weise typisch für die Kopfgeldjäger war, die Benny persönlich kannte. In dieser Beziehung musste sein Bruder sich täuschen.
    Benny erzählte seinen Freunden nichts von dem, was Tom gesagt hatte, warf jedoch Zak einen raschen Blick zu, der auf der Veranda des

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