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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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ein Scherz, oder? Jetzt tauchte sie auf einmal auf?
    Â»Du lässt das dieses Mal besser mit dem Klopfen«, rief ich leise. »Ist nicht nötig, dass du das noch einmal tust. Eins, zwei, drei. Das hab ich schon verstanden.«
    Meine Augen suchten den Raum ab, während ich darauf wartete, dass etwas geschah. Es war noch eisiger geworden im Zimmer. Man konnte den Atem in der Luft sehen, jedes Mal, wenn ich ausatmete. Ich zwickte mich in den Oberschenkel. Das hier geschah wirklich.
    Wumms.
    Ich fuhr hoch. Eins meiner Bücher auf dem Regal war umgefallen.
    Wumms.
    Noch ein Buch war umgekippt und auf den Boden geplumpst. Ich drückte mich mit dem Rücken gegen die Tür und wünschte mir, Nate wäre noch da.
    Wumms.
    Wumms.
    Wumms.
    Die übrigen Bücher fielen eins nach dem anderen vom Regal runter auf den Boden. Dann sprang der Radiowecker neben meinem Bett an und das Radio dudelte drauflos.
    Â»Hier ist WXJZ , der Sound der Insel, und wir würden gerne wissen: Wer hört uns heute Abend zu?« Dann schaltete sich das Radio wieder aus.
    Wumms.
    Wumms.
    Wumms.
    Die Zahlen auf dem digitalen Display begannen so schnell umzuklappen, dass man nur noch ein rotes, verschwommenes Etwas wahrnahm.
    WUMMS.
    WUMMS.
    WUMMS.
    Â»Stopp. Hör auf damit!«, bettelte ich und zwickte die Augen zu, als könnte ich es von mir fernhalten, wenn ich nur nicht hinsah … und dann hörte es auf, einfach so. Eine Sekunde lang hielt ich noch die Augen geschlossen, ehe ich sie ganz langsam aufschlug. Alle Bücher, die ich besaß, lagen in einem Haufen auf dem Boden. Auch die Kälte ließ jetzt wieder nach. Ich spürte, wie es um mich herum wärmer wurde, fast so, als liefe die Heizung mit einem Mal auf Hochtouren. Ich blickte rüber zum Radio. Das Display zeigte ein Uhr dreiundzwanzig an. Was auch immer hier in meinem Zimmer gewesen war, jetzt war es fort.
    Ich stand auf und schlich rüber zu dem Bücherhaufen. Ich hob eines auf. Es sah aus wie immer. Es fühlte sich auch an wie immer. Es handelte sich um eine Ausgabe von Milos ganz und gar unmögliche Reise . Als Kind war das eins meiner Lieblingsbücher gewesen. Mein Dad hatte es mir geschenkt. Ich blätterte durch die Seiten. Genau wie Nates Mom stammte ich von Bücherliebhabern ab, denen ein kleiner Fleck hier und da nichts ausmachte. Ich kratzte den Schokoklecks von der Seite, bis man die Seitenzahl wieder lesen konnte.
    Dann ließ ich das Buch fallen. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz stehen geblieben war. Konnte das die Lösung sein? Vielleicht hatte es ja nichts zu bedeuten, aber es war das Erste, das seit Langem wieder Sinn ergab. Ich sah ein letztes Mal auf die Uhr, dann stürmte ich los.
    Vor Nates Zimmertür blieb ich stehen und klopfte leise an. Moms und Dicks Schlafzimmer befand sich nur ein paar Türen weiter, ich wollte sie auf gar keinen Fall aufwecken. Langsam drehte ich am Türknauf und drückte die Tür auf.
    Â»Nate? Bist du da?«
    In seinem Zimmer war es stockfinster, doch auch wenn ich kaum was sehen konnte, war klar, dass er nicht da war. Er musste sich aus dem Haus geschlichen haben und zu der Party gegangen sein. Keine Ahnung, ob ich auf ihn warten oder mir die Sache alleine ansehen sollte. Ich stellte mir vor, wie er in der Bucht auf einem angeschwemmten Stück Treibholz hockte. In der einen Hand hielt er ein Bier, in der anderen Nicole. Nee, das sollte er mal schön vergessen. Ich würde gewiss nicht auf ihn warten. Am Ende stellte sich dann doch heraus, dass ich mich geirrt hatte. Wenn ich etwas fand, konnten wir auch später noch darüber sprechen.
    Auf Zehenspitzen schlich ich runter in die Küche und schnappte mir die Taschenlampe, die Dick bei der Hintertür aufbewahrte. Ich knipste sie an. Im Westflügel gab es ja kein Licht. Leise durchquerte ich das Foyer und lauschte, ob irgendwelche Geräusche von oben kamen, doch alles war still. Im Westflügel war es kalt, aber normal kalt, wie immer. Es war nichts von dieser eisigen Kälte zu spüren, wie ich sie in meinem Zimmer erlebt hatte. Der Geruch nach Schimmel und Fäulnis drang mir in die Nase.
    Als ich in die Bibliothek kam, zog ich die Tür mit einem leisen Klicken hinter mir ins Schloss und durchleuchtete mit der Taschenlampe das Zimmer, um sicherzugehen, dass ich auch alleine war. Ich durchquerte den Raum und überprüfte das Fenster. Es war nicht verriegelt. Daher regte sich in mir

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