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Lost Princesses 02 - Ketten Der Liebe

Titel: Lost Princesses 02 - Ketten Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Großmutter hat recht, wenn sie verlangt, dich zu bestrafen, und Strafe muss sein.«
    Amy weinte nie, wenn sie bestraft wurde, aber ihr kamen die Tränen, sobald sie ihren Vater enttäuschte.
    Jetzt lösten sich dicke Tränen aus ihren Wimpern und liefen ihr über die Wangen.
    »Deine Großmutter würde dir jetzt sagen, dass du nicht in Zorn geraten darfst, denn du bist eine Prinzessin. Ich bin nicht deine Großmutter.«
    »Du bist der König!«
    »Ja, ich bin der König , und ich sage dir, dass du nicht in Zorn geraten sollst, weil du dann die anderen vielleicht mit deinen Worten in ihren Gefühlen verletzt.«
    Sie legte den Kopf auf seine Schulter und schniefte fürchterlich. »Ich denke, das sollte ich nicht tun.«
    »Denn wenn du jemanden angreifst, der größer und rücksichtsloser ist als du - und es gibt viele Menschen auf der Welt, die so sind -, dann könntest du ernsthaft verletzt werden. Und das will ich nicht, und ich würde mich für fahrlässig halten, wenn ich dir nicht sagte, niemals wieder jemanden körperlich anzugreifen.« Er hielt ihr sein Taschentuch an die Nase. »Pusten.«
    Das tat sie.
    »Warum weinst du denn?«, fragte er.
    Sie wollte die Antwort nicht hören, aber sie brauchte Gewissheit. Sie musste es wissen, da sie nicht weiterleben konnte, wenn sie keine Antwort erhielt. »Habe ich wirklich Mama umgebracht?«
    »Meine liebe Tochter.« Sanft trocknete er ihre Tränen und schenkte ihr ein Lächeln. »Deine Mutter starb bei deiner Geburt, aber für ihren Tod bist du nicht verantwortlich. Sie starb, weil sie dich so sehr liebte, und sie war bereit, alles zu opfern, um dir dein Leben zu schenken.«
    Niemand hatte bislang in ihrer Gegenwart ein Wort über ihre Mutter verloren. Immer wenn sie Fragen stellte, fingen ihre Schwestern an zu weinen, und ihre Großmutter presste die Lippen zusammen und befahl ihr, still zu sein. Amy hätte sich nie träumen lassen, dass ihr geliebter Papa sie auf den Schoß nähme und ihr Geschichten erzählte, aber sie musste ihn unterbrechen. »Sie liebte mich? Aber Papa , sie kannte mich doch überhaupt nicht.«
    »Doch, natürlich. Sie wiegte dich neun Monate in ihrem Bauch hin und her. Du hast dich in ihr bewegt, sie hat dich ernährt, und nachdem sie dich zur Welt gebracht hatte, hielt sie dich in den Armen.«
    »Ich fühle mich geehrt, dass meine Mutter ; die Königin, mich so sehr liebte.« Amys Selbstbewusstsein wuchs. Aber als ihr Vater nicht gleich antwortete, fragte sie zögerlich: »War es nicht so?«
    »Genau so war es. Wenn ein Mensch dich so sehr liebt, dass er willig in den Tod geht, um dir das Leben zu schenken, ist das eine Ehre - und es bedeutet Verantwortung.«
    Amy hätte am liebsten geseufzt. Nicht schon wieder Verantwortung!
    Aber Papa sah so ernst aus.
    Also sprach sie mit leiser Stimme weiter. Sie kam sich klein vor. »Ja, bestimmt. Was muss ich denn machen?«
    »Lebe dein Leben so, dass du dieses große Geschenk zu würdigen weißt. Sei stark. Hilf denen, die nicht so viel Glück im Leben haben. Du bist ein sehr kluges Mädchen.« Er tippte sich an die Stirn. »Nutze deine Klugheit, um jemanden glücklich zu machen.«
    »Hast du das auch getan ?«
    »Ja, bei deiner Mutter. Sie und ich, wir liebten uns sehr. Einer machte den anderen glücklich. Wir verstanden uns ohne Worte.« Als Amy ihn fragen wollte, wie er das meinte, legte er einen Finger an die Lippen. »Wir waren seelenverwandt. Und ich spüre sie immer noch« - er tippte sich an die Brust - »hier in meinem Herzen. Ich möchte, dass du das auch erlebst. Alle meine Töchter sollen dieses Lebensglück finden.«
    »Ich glaube, das schaffe ich«, sagte sie und setzte sich aufrecht hin. »Ich nutze meine Klugheit. Was soll ich noch machen, Papa?«
    »Am wichtigsten ist, dass du dir selbst treu bleibst.«
    »In Ordnung.« Sie zögerte und hakte schließlich nach: »Und wie mache ich das?«
    »Höre auf dein Herz. Folge deinen Gefühlen. Glaube an das, was die innere Stimme dir rät, und tu das Richtige.«
    »Gut.« Jetzt hatte sie es verstanden.
    »Manchmal ist es nicht einfach, eine Prinzessin zu sein.« Er nahm sie in den Arm.
    »Ja. Ich muss die ganze Zeit feine Kleider tragen und mir Locken machen lassen. Den armen Kindern soll ich zuwinken und muss gutes Benehmen lernen, und nie darf ich auf den großen Pferden reiten ...«
    »Das wollte ich damit eigentlich nicht sagen. Ich meinte, dass es nicht leicht ist, eine Prinzessin zu sein, aber solange du so lebst, dass du deine Mutter in

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