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Lost Secrets (Gesamtausgabe)

Lost Secrets (Gesamtausgabe)

Titel: Lost Secrets (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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sprechen.“
    Heather kaute kurz auf ihrer Lippe. Sie wusste, warum der Mann so außer sich war. Und sie hatte das dumpfe Gefühl, dass sie das nicht wissen sollte.
    „Wir haben eine Spur“, platzte sie heraus. Abercrombie fixierte sie und der Schmerz und die Angst, die in seinem Blick lagen, waren kaum zu ertragen.
    „Sie war nicht dort.“
    Der Blick des alten Mannes wurde eisig und sofort wusste Heather, dass sie richtig gelegen hatte. Eric hätte sie keinesfalls einweihen dürfen.
    „Wenn er es mir nicht gesagt hätte“, erklärte sie leise, aber eindringlich, „hätten wir die Spur niemals gefunden. Niemals!“
    „Und wo ist er jetzt? Was hat es geholfen, dass Eric Sie einweiht hat? Was hat es
meiner Tochter
geholfen? Wird es sie retten?“
    Heather sagte nichts. Sie hatte keine Ahnung, was sie auf diese Frage antworten sollte.
    In das angespannte Schweigen hinein, war das Quietschen der Tür zum Nebenzimmer fast ohrenbetäubend. Alle Blicke wandten sich Eric zu. Als Heather den abgekämpften Ausdruck auf seinem Gesicht sah, schwappte eine Welle aus Angst und Nervosität über sie und hob ihren Magen.
    Sie fragte sich, was er wohl gesehen hatte. Was hatte Mills Jamesons krankes Gehirn ausgeheckt, das sich nun auf dieser DVD wiederfand. Eric schloss die Tür hinter sich, die DVD in der Hand haltend, überragte er mit seiner eisigen, harten Miene alle Anwesenden im Raum nicht nur körperlich.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Heather, dass der Forensiker einen unauffälligen Schritt zurückmachte. Sogar Abercrombie schwieg erwartungsvoll.
    „Ich möchte, dass alle den Raum verlassen.“ Seine Worte waren die eisigste Variante eines Befehls, die man sich vorstellen konnte.
    „Was zum Teufel ist hier los?“ Drake sah fragend erst Heather, dann Abercrombie an.
    „Ich möchte“, wiederholte Eric mit bedrohlich leiser Stimme, „dass alle den Raum verlassen. Außer MacLean.“
    Heather sah erschrocken zu ihm auf, während Abercrombie einen Schritt nach vorne machte.
    „Verdammt, Eric, ich habe dich nicht -“
    Ein lauter Knall ließ alle zusammenzucken. Erics Faust war auf den schmucklosen Besprechungstisch herabgefahren wie ein Donnerschlag. Die Platte vibrierte und die Gläser in der Mitte des Tisches klirrten und zitterten.
    Sein aquamarinfarbener Blick fixierte Abercrombie, als er sagte. „Und zwar sofort. Sir.“
    In der angespannten Stille beobachtete Heather mit flatterndem Atem und ansonsten regungslos, wie die drei Männer – allen voran der junge Forensiker – den Raum verließen.
    Als die Tür geschlossen war, zog sich Eric langsam einen Stuhl zurück und setzte sich Heather gegenüber. Ihre Finger krallten sich vor Aufregung so sehr in das Hemd, das er ihr über die Schultern gelegt hatte, dass die Knöchel weiß hervortraten. Im Geiste wiederholte sie immer und immer wieder die Frage, was er auf der DVD gesehen hatte, doch sie brachte es einfach nicht über sich, es auszusprechen.
    Eric legte die DVD auf den Tisch und schob sie zu Heather hinüber. Fragend sah sie auf, während quälende Sekunden verstrichen.
    „Du hast offenbar mehr mit ihm zu tun, als dir lieb sein kann“, sagte Eric und verließ den Raum.

VI
    Mit klammen Fingern zitterte Heather die DVD in den Player und kontrollierte dann mit klopfendem Herzen die verriegelte Tür.
    Sie schloss noch einmal die Augen und versuchte sich zu sammeln, um sich auf das vorzubereiten, was ihr auf diesem Bildschirm gleich begegnen würde. Dann hob sie die Lider und drückte auf
Play
.
    Sekundenlang blieb der Fernseher schwarz, während Heathers Finger sich um die Fernbedienung krallten, so fest, dass sie knackte. Noch immer ohne Bild, war plötzlich ein Stöhnen zu hören; ihr Stöhnen, lustvoll und viel zu laut.
    Hastig drehte sie den Ton leiser, bis sie kaum noch etwas hörte. Dann flackerte das Bild und zeigte nackte Haut, über die sich ein Schweißfilm zog. Und als die Kamera zurückzoomte, erkannte sie voller Schrecken ihr Muttermal, das sich auf ihrer linken Pobacke befand. Es bewegte sich rhythmisch.
    Keine zwei Sekunden später sah sie vor sich, was sie beinah mehr gefürchtet hatte, als einen der blutigen Morde mitzuerleben: Es war sie selbst, auf allen Vieren, Mills, der sie von hinten nahm und dabei mit der roten Pinselspitze auf ihren Rücken zusteuerte.
    Scham und Schmerz nahmen ihr die Luft, und als sie im Video lustvoll aufschrie, während Mills in sie eindrang, traten ihr die Tränen in die Augen.
    Heather hatte das Gefühl, dass

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