Love Numbers 1
Seiten auch mit dunklen Fantasien befrachtet sind, aber vor allem wie er Geschäfte macht und sein Geld verwaltet. Hierauf beziehen sich die von mir angesprochenen dunklen Seiten.«
»Das klingt gefährlich«, sagte Lily.
»Die Männer auf der Party sagten etwas von Geschäften mit der Unterwelt. Russenmafia, Finanzbetrügern, Immobilienhaien, saudischen Prinzen …«
Lily klebte an Marcus Quinns Lippen. Schön und gefährlich, genau so einen Mann, den Lily wollte, wie der Teufel das Weihwasser.
Doris Brown wünschte allen einen guten Appetit. Sie beendete mit diesem abendlichen Weckruf das Thema Alexander Willoughby. Aber in Lilys Kopf begann das Thema gerade erst zu arbeiten.
So was Verrücktes, sie wollte doch 85 Tage nicht an Männer denken, und nun hatte man ihr solch einen Floh ins Ohr gesetzt.
Warum tat man ihr das nur an?
3. Kapitel
Sonnenstrahlen küssten Lily wach.
Noch müde und verschlafen, wie sie war, blinzelte sie dem Radiowecker entgegen. Es war kurz vor acht. Für den Urlaub noch viel zu früh zum Aufstehen, aber sie lag ja auch nicht in ihrem Appartement in New York, auf ihrem großen Bett, sondern sie war auf dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt, der Lady Charlotte, und dieses bot ihr so viele schöne Sachen, die sie gerne machen würde. Doch dazu musste sie aufstehen.
Lily machte den schweren Gang und schlich ins Bad, um sich der Morgenpflege zu widmen.
Eine Stunde später saß sie auf Deck neun und sah den Leuten zu, wie sie in einen der beiden großen Pools sprangen und darin schwammen oder andere komische Sachen machten. Wenn Menschen mit Wasser in Berührung kamen, schien irgendetwas zu geschehen. Unter der Dusche fingen viele an zu singen oder begannen, an sich herumzuarbeiten, in Pools kam dann das Tier heraus. Da zog man anderen an den Haaren, die jüngeren Semester zumindest, da prahlten andere mit ihrem im Fitnessstudio gestählten Körper. Manche führten sich gar auf wie Affen und markierten mit männlichem Gehabe ihr Poolrevier.
Lily konnte darüber nur lächeln. Vor allem weil ihr auch jetzt wieder die Gedanken an den gestrigen Abend kamen.
Alexander Willoughby. Wer war dieser Mann? War er wirklich so reich? War er in dunkle Geschäfte verstrickt? Hatte er sexuelle Fantasien, die über Blümchensex hinausgingen oder war das alles nur ein großer Schein, der ihn umgab?
»Ja wen haben wir denn da?«, hörte sie plötzlich eine Männerstimme, die sie dachte, schon einmal gehört zu haben.
Sie sah durch die Sonnenbrille einen Mann in einem kurzen grünen Poloshirt und beigefarbenen Shorts. Seine nackten Füße steckten in offenen und bequemen Schuhen.
»Ms. Unbekannt.«
Jetzt wusste sie, wer er war. Der Mann mit den verwuschelten Haaren, der sie, als sie an Board ging, angesprochen hatte.
Sie wollte freundlich sein. »Lily.«
Der Mann mit den weichen Gesichtszügen und den Lachfältchen freute sich über ihre kleine Offenheit.
»Elijah Bennett. Falls Sie es vergessen haben sollten.«
»Ja, habe ich leider«, sagte sie.
»Dafür habe ich Sie nun wieder gefunden, Ms. Lily.«
»Lassen Sie das Ms. weg. Einfach Lily.«
»Einfach Lily ist auch schön. Also Lily meine ich«, stammelte er.
Lily fand dies nun schon wieder süß. War er etwa nervös? Machte sie ihn nervös?
Sie sah kurz an sich herunter. Sie hatte eine knackige Jeansshorts und ein enges Shirt mit einem künstlerisch gestalteten, bunten Aufdruck eines Baumes an. Lily fand, sie sähe durchaus passabel aus.
»Mache ich Sie irgendwie nervös?«, fragte Lily.
Elijah kratzte sich hinter dem Ohr. »Ja, kann man so formulieren.«
»Das ist mal ne Antwort.«
»Entschuldigen Sie, Lily. So sympathische Frauen wie Sie machen mich tatsächlich nervös. Und ich will Sie ja auch nicht nerven.«
Lily fand diese netten Satzschlangen mittlerweile ganz belustigend.
»Wollen Sie sich zu mir setzen, Elijah Bennett«.
»Einfach Elijah«, sagte er, überlegte kurz und musste lachen.
Lily musste auch lachen.
»Dann sind wir ja praktisch verwandt«, sagte Lily.
»Einfach verwandt«, sagte Elijah und setze sich neben Lily auf eine hölzerne Sonnenliege mit weichem Polster.
»Was hat Sie auf die Lady Charlotte getrieben, Elijah?«
»Können wir zum Du übergehen?«
»Können wir«, sagte Lily freundlich.
»Teils privat, teils geschäftlich.«
Also wie ein großer Wirtschaftsboss sieht er mir nicht gerade aus, dachte Lily. Eher wie ein Surfer, der immer wieder vom Brett fällt.
»Wie ist das zu
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