Love Numbers 2
roten Farbmustern darauf an. In diesem Bikini lag sie nun am Strand unter Tausenden und sah auf den Atlantik. Ihre Jeansshorts, das Shirt und ihre einstmals weiß und pinkfarbenen Schuhe standen neben ihr.
Lily musste das Gesehene verarbeiten. Was hatte sie da gerade beobachtet? In welcher Gefahr war sie wirklich? Hatte sie soeben einen Mann gesehen, der jetzt vielleicht schon nicht mehr lebte? Hätte Alex sie, wenn er sie erwischt hätte, auch beseitigt?
Alexander Willoughby , Alex, der Mann, der sie zwei unvergleichliche erotische Abenteuer hatte erleben lassen und der sie, Lily Lamont , weiter verführen wollte, diesen Mann hatte sie gesehen, wie er dem Treiben dieses Al zugesehen und auch noch irgendwelche Befehle erteilt hatte. Oder hatte er ihm gesagt, er solle jetzt aufhören? Und Al hat einfach auf eigene Faust weiter gemacht, bis zum bitteren Ende dieses Brasilianers?
So viele Fragen, auf die sie keine Antwort hatte. So viel, was ihre weitere Reise auf der Lady Charlotte stark beeinflussen würde. Hatte Al sie trotz ihrer erfolgreichen Flucht erkannt? Hatte Al es Alex erzählt? Mit Sicherheit, wird er ihm berichtet haben, dass jemand sie in der Lagerhalle beobachtet hatte.
War sie dann in Zukunft in Gefahr? Sie hatte auf den Bahamas etwas gehört, was nicht für ihre Ohren bestimmt war. Nun hatte sie in Rio etwas gesehen, dass sie bestimmt nicht hätte sehen dürfen.
Lily sah auf die Uhr ihres Smartphones , dass sie in der Gesäßtasche ihrer Jeansshorts stecken hatte. Es war kurz nach fünf. Ihre Flucht hatte länger gedauert, als sie gedacht hatte. Oder war sie, als sie endlich am Strand angekommen war, einfach eingeschlafen? Sie wusste es nicht mehr. Das, was passiert war, brachte sie vollkommen aus der Spur. Sie war verwirrt.
Und in drei Stunden sollte sie sich mit Alex zum Abendessen treffen. Wie sollte sie das nur schaffen?
Es war kurz vor acht. Sie hatte sich geduscht, kurz geschminkt und ihre Haare wieder in Form gebracht. Für das Abendessen hatte sie eine cremefarbene Bluse gewählt und den Rock in dem dunklen Roséton mit den zarten dünnen schwarzen Streifen, den sie zusammen mit Elijah auf der Lady Charlotte gekauft hatte. Dazu hohe schwarze Schuhe.
Elijah. Wie es ihm wohl ergeht? Was er heute gemacht hat? Mit ihm war alles so unbeschwert und auch die Liebes- Numerologie sprach nicht gegen ihn. Was machte sie hier eigentlich? Auf einen gefährlichen Mann warten. Auf den Milliardär Alexander Willoughby , der sie zum Abendessen ausführen wollte. Und danach? Würde sie dann noch leben?
13. Kapitel
Lily wartete vor der Lady Charlotte. An ihr gingen andere Passagiere in schöner Abendkleidung vorbei, die ihre nächsten Stunden nicht auf dem Schiff verbringen wollten. Sie stiegen entweder in Taxis ein oder wurden von Limousinenservices abgeholt.
»Du siehst heute Abend wieder wunderschön aus«, sagte Alex.
Sein gewohnter Auftritt, dachte Lily. Wie aus dem Nichts stand er plötzlich neben ihr. Alexander Willoughby war ein Phantom.
»Danke für das Kompliment. Du siehst auch gut aus .«
Alex hatte einen eleganten Smoking an und eine passende schwarze Fliege. Sein Hemd war strahlend weiß.
»Wollen wir ?« , fragte er.
»Wo geht es denn hin ?«
»In die Avenida Alexandre Ferreira. Dort ist eines der besten Restaurants Rios, in dem französische mit brasilianischer Küche kombiniert wird«, sagte der Weltbürger Alexander Willoughby .
Alex hob seinen Arm leicht an, damit Lily sich einhacken konnte. Lily nahm das Angebot an und dachte gleichzeitig an das, was sie heute in der Lagerhalle gesehen hatte. Sie würde den heutigen Abend noch nutzen, um mehr von Alex zu erfahren. Sollte ihr das nicht gelingen, würde sie endgültig Abstand von ihm nehmen. Das, was sie heute erlebt hatte, hatte sie schockiert. Und sie begab sich immer weiter in Gefahr, wenn sie nicht aufhörte, ihrem Bauchgefühl nachzugehen. Sie musste ihren Verstand einschalten.
Alex ging mit ihr zu dem gleichen schwarzen Mercedes, in dem er heute zu der Lagerhalle in den Favelas gefahren war. Der Fahrer stieg aus, um ihnen die Hintertüren zu öffnen. Der gleiche Fahrer wie heute Vormittag. Beide stiegen in den Mercedes ein, der Fahrer startete den Motor.
»Die Fahrt wird nicht allzu lange dauern, Lily .«
»Das stört mich nicht. Wir können auch gerne eine Stadtrundfahrt machen«, scherzte Lily. Doch innerlich war ihr gar nicht nach Scherzen zumute.
»Heute nicht. Ich habe noch einiges vor mit dir
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