Love Numbers 2
.«
Lily wirkte überrascht. »Wirklich? Ich dachte, wir gehen essen .«
»Ja, und dann folgt dein Dessert .«
»Dessert? Welches?«
»Lass dich überraschen .«
Lily mochte Überraschungen, aber nicht wenn sie von Alex kamen. Hatte Al sie erkannt? Wusste Alex, dass sie im Lagerhaus war und alles beobachtet hatte? Würde das Abendessen ihre Henkersmahlzeit werden?
Lily schwieg die nächsten Minuten. Sie sah aus dem Fenster und genoss die Szenen, die sie jetzt von Rio zu sehen bekam. Am Tag hatte sie dazu ja nicht die Möglichkeit.
»Und schon sind war da«, sagte Alex.
Das Starlight Restaurant war sehr stilvoll eingerichtet. Die Wände waren mit hellbraun gebeizten Holzpaneelen versehen, aufgelockert wurde dies durch einige gerade Elemente aus sandfarbenen Wandsteinen. Das Restaurant war sehr gut besucht. Der Empfangschef brachte sie zu ihrem Tisch. Einer von zweien, die noch frei waren. An den anderen rund dreißig Tischen waren schöne und weniger schöne Menschen. Aber alle hatten eines gemeinsam, man sah, dass keiner der Besucher arm war. Hier traf sich das Geld von Brasiliens Metropole.
Alex zog für sie den Stuhl vom Tisch weg. Lily bedankte sich mit einem Nicken. Sie setzte sich. Alex ihr gegenüber.
»Du hast hier wohl auch deine Beziehungen spielen lassen«, sagte Lily und sah sich in dem vollen Restaurant um.
Alex lächelte nur.
»Klar. Ein normal Sterblicher hätte hier heute Abend sicher keinen Tisch bekommen .«
»Lily, ich bin kein Magier .«
»Aber du bist sehr, sehr reich .«
»Was bedeutet schon Geld .«
»Wenn man keines hat, viel .«
»Daher spende ich auch für die unterschiedlichsten Projekte weltweit. Von Asien über Afrika, bis hin zu Lateinamerika. Auch viele Einrichtungen bei uns werden bedacht. Vor allem helfe ich Kindern, den Armen und den Schwachen in unserer Gesellschaft«, sagte Alex im Stile eines Politikers.
Lily wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Wie passte das alles nur zu diesem Mann, den sie bisher kennen gelernt hatte? Schön, reich, erotisch, kultiviert – und ein Mörder?
Der Kellner in Schwarz und Weiß stellte ihnen die kulinarischen Highlights dieses Abends vor. Seebrasse mit feiner brasilianischer Würze und einem edlen französischem Weißwein.
»Möchtest du das, Lily ?« , fragte Alex.
»Ja, hört sich gut an .«
»Dann bitte zweimal. Danke«, sagte Alex in Richtung des Kellners. Dieser bedankte sich und ging in Richtung Küche.
»Wie hast du denn deinen Tag heute in Rio verbracht ?« , fragte Alex.
Lily überlegte. Vielleicht zu lange. War das eine Fangfrage von ihm? Wollte er erkunden, ob sie log. Sie würde lügen.
»Ich habe mir ein Taxi genommen und bin in die Stadt gefahren. Ich habe einfach den Atem der Stadt aufgesaugt .«
»Hört sich intensiv an .«
»Ja, es war sehr intensiv .«
»So intensiv wie unser Abend im Theater?«
Lily schoss wieder die Röte ins Gesicht. »Alex!«
»Ja?«
»Willst du darüber beim Abendessen reden ?«
»Nachdem ich dich auf der Lady Charlotte nicht so oft zu Gesicht bekommen habe, ja .«
»Okay, du bist … also … ich«, stotterte Lily. Dann beugte sie sich etwas nach vorne und flüsterte. »Du bist sehr gewandt, in dem was du machst .«
»Das habe ich bisher noch nicht gehört .«
»Du hast ja auch noch keine Frau wie mich kennen gelernt.«
»Das stimmt allerdings«, sagte Alex und lächelte.
»Und, was hast du heute gemacht ?« , fragte Lily.
»Ich war den ganzen Tag geschäftlich eingebunden .«
»Kannst du das spezifizieren ?«
»Zuerst musste ich zu einem nicht geplanten Termin außerhalb, dann war ich im Büro und musste mit meinem CEO von Willoughby Oil & Gas ausführlich über unsere Projekte in Texas, Alberta und Kanada sprechen, die wir nun mit der neuen Bohrtechnik Fracking angehen wollen. Hier liegen mehrere Milliarden Dollar im Boden, die wir durch die neue Technik nun fördern können .«
Lily hatte von dieser neuen Bohrtechnik schon einmal einen Bericht im Fernsehen gesehen. Hierbei werden Wasser und Chemikalien in den Boden gepumpt, sodass sich Rohstoffe abbauen lassen.
»Wow. Du hast ja Firmen in allen möglichen Wirtschaftszweigen«, sagte Lily beeindruckt. Obwohl sie das eigentlich gar nicht sein wollte. Sie wusste ja, wie Alex vielleicht zu dem einen oder anderen geschäftlichen Erfolg gekommen war. Mit Mitteln, die das Gesetz nicht zuließ.
»Aber lass uns doch nun nicht mehr von der Arbeit sprechen«, sagte Alex.
Der Kellner brachte ihre Essen.
Lily hatte
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