Love Numbers Band 3
seiner Galerie hatte. Dort würde er sich umziehen können. Er hatte dort immer einen grauen Anzug, eine Jeans und ein weißes Hemd für alle Fälle. In der Galerie musste er zumindest passabel aussehen, da konnte er nicht wie ein begossener Pudel rumlaufen. Oder mit anderweitig verschmutzen Klamotten, was bei den Arbeiten in der Galerie immer wieder mal passierte.
Elijah ging an einem großen Baum vorbei. Dort hätte er sich unterstellen können, aber da es auch immer wieder donnerte und blitzte, traute er sich das nicht. Er hatte schon die schlimmsten Geschichten darüber im Fernsehen gesehen, wie so etwas ausgehen konnte. Da blieb er lieber nass und am Leben.
Den Baumgedanken gerade beendet, sah Elijah eine Dampfwalze auf sich zukommen.
Ein Marley-und-ich-Hund rannte mit Krawumm auf ihn zu und sprang dann an ihm hoch. Diese 40-kg-Dampfwalze konnte Elijah nicht standhalten und er krachte auf den Teerweg und fiel in eine große Pfütze. Der Marley-und-ich-Hund schien irgendwie zu lächeln und schleckte ihm begeistert über das Gesicht.
Elijah spürte einen stechenden Schmerz im Rücken. Der Sturz würde noch einige Zeit nachhallen, das war jetzt schon klar.
»Was machst du ?« , fragte er den Hund.
Selbstverständlich bekam er außer einem Hecheln keine Antwort.
»Lincoln, Lincoln, was hast du getan ?« , rief eine Frauenstimme.
Kurz darauf stand eine einen Meter siebzig große und schlanke Frau neben Elijah. Sie hatte ihre blond gefärbten Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und trug eine grün-schwarze Regenjacke, eine enge Sportleggins und dunkle Sportschuhe. In einer Hand hielt sie einen Schirm, in der anderen eine Leine mit einem Halsband.
»Geht es Ihnen gut«, fragte sie und blickte auf ihn hinab.
»Wie man’s nimmt. Ein erster Schritt wäre, Ihren Hund von mir herunterzubitten .«
»Oh, entschuldigen Sie. Lincoln, komm sofort her !«
Lincoln schien wenig zu interessieren, was sein Frauchen zu sagen hatte.
Sie stampfte mit einem Fuß auf den Teer. »Lincoln, kommst du sofort her !«
Lincoln sah nun zumindest kurz zu seinem Frauchen, ließ sich aber weiter nicht beirren und blieb auf dem liegenden Elijah sitzen.
Die Frau sah ein, dass das so nicht weitergehen kann. Sie packte ihn am Genick und zog ihn von Elija herunter. Hierbei musste sie ihre ganze Kraft einsetzen, wie er an ihren verzerrten Gesichtszügen unschwer erkennen konnte. Sie legte Lincoln das Halsband wieder um.
Endlich hatte Lincoln von Elijah abgelassen. Er konnte mit schmerzendem Rücken aufstehen, nun völlig durchnässt.
»Tut es sehr weh ?« , fragte die Frau mit einem mitfühlenden Gesichtsausdruck.
Elijah blies seine Backen auf und ließ die Luft wieder entweichen. »Mein Rücken wird wohl einige Tage schmerzen, aber ansonsten geht es schon .«
»Kann ich irgendetwas für Sie tun ?« , fragte sie.
Elijah sah sich das Gesicht der Frau nun etwas genauer an. Sie hatte einen kleinen Leberfleck auf einer Wange und eine schmale, längliche Nase. Ihre Lippen waren auch eher schmal. Die Gesichtszüge der Frau hatten etwas Elegantes. Sie wirkte auch in ihrem Hundeausgehdress feminin.
»Nein. Ich will jetzt nur schnell in meine Galerie, damit ich mich umziehen kann .«
»Wie unaufmerksam von mir. Wollen Sie unter meinen Schirm ?« , sagte die Frau und hatte bereits wieder mit Lincoln zu kämpfen, der erneut an seiner Leine zerrte.
»Das bringt mir jetzt auch nichts mehr. Und ich habe es nicht mehr weit .«
»Sollten Sie irgendeinen Schaden davongetragen haben, komme ich selbstverständlich dafür auf .«
Die Frau öffnete ihre Regenjacke ein kleines Stück, fischte eine Visitenkarte hervor und reichte sie Elijah.
Er las, was darauf stand: Chloe Armstrong, Psychotherapeutin.
»Danke. Mein Name ist Elijah Bennett. Meine Galerie ist gleich da vorn in der Manhattan Avenue«, sagte er und deutete zum Ende dieses Weges, der aus dem Central Park West führte.
»Mr. Bennett, bitte melden Sie sich, sollte etwas zu bereden sein .«
Elijah nickte und ging mit schellen Schritten von Chloe und Lincoln weg.
Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass diese Begegnung an einem verregneten Tag im Central Park sein Leben für immer verändern würde.
6. Kapitel
Elijah betrachtete eines der zehn Werke von dem neuen Künstler, der nun in seiner Galerie eine Heimat gefunden hatte. Die Plätze, die zuvor mit Bildern von Cassandra bestückt waren, mit der er eine wilde Sexaffäre hatte, hatten nun einen neuen Besitzer.
Sein neuer
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