Love Numbers Band 3
Künstler, Henry Meyer, ein Amerikaner mit deutschen Vorfahren, malte eigentlich triste Szenen aus amerikanischen Kleinstädten in lebendigen und knalligen Farben. Er machte aus etwas Verwelktem etwas Neues und Frisches. Elijah war überzeugt, dass er mit Henry Meyer einen weiteren Erfolgskandidaten in seiner Galerie präsentierte. Und er würde mit dessen Bildern das dringend benötigte Geld verdienen, das er für seine offenen Rechnungen brauchte.
Elijah ging über den hellen Holzfußboden zu seinem Glasschreibtisch. Hierauf stand ein Notebook, daneben lagen einige Kunstmagazine. Unweit davon war die Eingangstür zu seiner Galerie, durch die nun eine elegant gekleidete Frau mit blonden Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, hereinkam.
Elijah dachte, die Frau schon einmal gesehen zu haben. Nur wusste er nicht mehr, wo?
Die Frau sah sich die Bilder an, die am Anfang der Galerie an den strahlend weißen Wänden hingen. Dann ging sie auf ihn zu. Sie hatte hohe schwarze Stiefel an, die ihr bis zu den Knien reichten sowie einen dunkelroten Kurzmantel.
»Eine schöne Galerie haben Sie, Mr. Bennett«, sagte die Frau.
Elijah sah ihr Gesicht genauer an und machte unwillkürlich einen Schritt zurück.
»Sie brauchen heute keine Angst vor mir zu haben, Lincoln ist bei einer Hundesitterin «, sagte Chloe Armstrong.
»Das beruhigt mich ungemein, Ms. Armstrong .«
»Bitte sagen Sie doch Chloe .«
» Chloe .«
Sie sah ihn mit einem fragenden Blick an.
»Elijah«, sagte er.
»Elijah, schön. Ich wollte Sie nochmals um Verzeihung bitten für das, was im Park passiert ist. Da Sie sich nicht gemeldet haben, dachte ich, ich sehe mal auf einen Sprung bei Ihnen vorbei, um mich nach Ihnen zu erkundigen .«
»Mein Rücken tut noch etwas weh. Aber das wird schon wieder. Es ist ja auch erst eine Woche her. Ich kann schon etwas einstecken .«
»Lincoln hat sich noch nie so von mir losgerissen. Die Situation ist mir immer noch peinlich. Deshalb habe ich mir überlegt, Sie als Wiedergutmachung zum Essen einzuladen«, sagte Chloe mit einem Lächeln.
Elijah war überrascht. Damit hatte er nun gar nicht gerechnet. Die Verwunderung sah man seinem Gesicht sichtlich an. »Das ist aber nett von Ihnen … dir, Chloe . Aber das ist wirklich nicht nötig .«
Elijah war selbst erstaunt über seine Worte. Chloe Armstrong war eine elegante und schöne Frau. Und sie besaß nicht nur ein beachtliches Äußeres, sondern war sicher auch sehr klug. Als Psychologin hatte sie garantiert einiges auf dem Kasten. Aber die wenig erfreuliche Beziehung zu Cassandra lag noch nicht so lange zurück, dass er sich schon wieder in ein neues Liebesabenteuer stürzen könnte. Und Chloe Armstrong machte auf ihn irgendwie den Eindruck, als ob sie nicht nur mit ihm Essen gehen wollte.
Wie aber sollte er aus dieser Situation wieder herauskommen? Gar nicht.
»Aber es ist das mindeste, was ich tun kann, Elijah .«
»Ja, also dann, ja, okay«, haspelte er.
»Das freut mich aber, dass du meine Einladung zum Essen annimmst«, sagte Chloe mit einem sehr einladenden Lächeln.
Elijah wusste nicht, ob er nun betrübt sein oder sich doch freuen sollte. Denn Chloe Armstrong war eine Frau, für die viele Männer fast alles tun würden, um mit ihr Essen gehen zu können. Und nun kam er zu dieser Ehre, da ihn ein Labrador, er hatte sich über die Rasse im Internet informiert, über den Haufen gerannt hatte.
Aber wollte er diese Ehre überhaupt?
7. Kapitel
Chloe und Elijah standen vor einer barocken Haustür in der East 74th Street in Manhattan. Ihr erstes gemeinsames Abendessen lag nun zwei Wochen zurück. Elijah hatte dabei wider Erwarten großen Spaß gehabt. Chloe hatte Humor, auch wenn er manchmal sehr schwarz und derb war. Chloe war einfach eine moderne und forsche Frau, sagte sich Elijah immer wieder. Eine, die was zu sagen hatte. Daher fand er die Witze von Chloe lustig, die er, wenn sie jemand anderes erzählt hätte, sicher nicht lustig gefunden hätte. Hatte der eigenwillige Charme den Chloe Armstrong ausstrahlte schon die Sicht auf andere Charakterzüge an ihr verbaut?
Elijah ließ sich einfach treiben. Er hatte ja nichts zu verlieren, so dachte er, er konnte ja nur gewinnen. Wenn es nicht gut liefe, wären es einfach ein paar schöne Abende mit einer schönen Frau. Wenn es gut ginge, könnte daraus tatsächlich etwas mehr werden. Aber seit Cassandra war er in dieser Hinsicht eben vorsichtig.
Chloe Armstrong war in Manhattan eine
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