love sheriffs
Kleiderbündel unter meinem Arm und fällt genau vor Dr. Kortmanns Füße. Er bückt sich danach, hält dann aber mitten in der Bewegung inne. Ohne den Slip richtet er sich wieder auf. Seine Gesichtsfarbe ist stark ins Rötliche gewechselt, entweder wegen der Anstrengung des Bückens oder weil ihm die Situation peinlich ist oder weil meine eigene Röte von ihm reflektiert wird.
»Tja, also, das ist ja ... also, wenn ich irgendwie ungelegen komme ...«
Ich zwinge mich zu einem verkrampften Lächeln. » Im Moment ist es wirklich ein bisschen ungünstig.«
Da wird die Tür aufgerissen und Max kommt heraus. Er stellt sich neben mich, legt seinen Arm schützend um meine Schulter, zieht mein Tuch ein Stück nach unten und sagt: »Pia, dein Chef ist wegen irgendwelcher Bilder gekommen.« Er wendet sich an Kortmann. »Als ich ihr gesagt habe, wer da ist, ist sie gleich losgestürmt. Pia ist immer so ... so eifrig.«
»Hmm«, macht Kortmann und betatscht mich mit seinen Augen. »Ich mag eifrige Frauen.«
»Ich habe meinem Freund Modell gestanden«, erkläre ich.
»Ja, sie war gerade dabei, mir Modell zu stehen«, sagt Max. »Normalerweise läuft sie natürlich nicht so durchs Haus - ungeschminkt.«
Ich stoße ihm daraufhin meinen Ellbogen in die Seite und er beeilt sich hinzuzufügen: »Und ihre Kleidung trägt sie sonst auch besser am Körper verteilt.«
In dem Moment steckt Crocks seinen Kopf durch die Tür. »Warum lauft ihr denn auf einmal alle weg? Hey, Pia, ich habe nichts gesehen, wofür du dich schämen müsstest, echt nicht. Alles da, wo es hingehört.«
»Das ist Crocks«, stellt Max seinen Bruder vor.
»Sein Assistent«, ergänze ich sofort, damit Kortmann sich keine falschen Vorstellungen darüber macht, was die zwei Männer hinter der Tür mit einer nackten Frau angestellt haben könnten. »Er wäscht die Pinsel aus und so. Leider fast blind, der Ärmste.«
Crocks Blindheit beschränkt sich allerdings mehr aufs Geistige. Mit dem Sehen hat er bedauerlicherweise keine Probleme. Er zeigt auf den Slip, der immer noch auf dem Boden liegt. »Du hast da was verloren, Pia.«
Ich spieße Crocks mit meinen Blicken auf wie einen Mistkäfer und bücke mich dann nach dem Kleidungsstück.
»Super Tattoos hast du da«, höre ich Crocks sagen. »Die Tigerente finde ich richtig klasse.«
Sofort zuckt meine Hand zu meiner linken Pobacke, um sie vor den geifernden Blicken dieses Schleimhaufens zu schützen.
»Und ich dachte immer, das mit der Tigerente wäre nur dummes Gerede«, murmelt Dr. Kortmann erstaunt.
Ich muss hier ganz schnell weg! Trotz meiner dekorativen Tattoos einer Tigerente und eines grinsenden Frosches auf den Pobacken möchte ich meinen Hintern nicht länger zur Schau stellen. Rückwärts laufe ich in Richtung Treppe, wobei ich darauf achte, keine Unterwäsche mehr zu verlieren und meine Blößen einigermaßen bedeckt zu halten. Als Max mir folgen will, schüttele ich abweisend den Kopf.
»Du bleibst hier und schaffst mir diesen Blödmann aus dem Haus!«, fauche ich ihn an.
»Ich ... ich muss jetzt sowieso weiter«, versichert Dr. Kortmann schnell.
»Nicht Sie - den anderen Blödmann.«
»Mich?« Crocks zeigt ungläubig mit dem Finger auf sich selbst. »Du würdest einen blinden Mann mitten in der Nacht auf die Straße setzen?«
»Wieso nicht? Hast du Angst im Dunkeln?«, frage ich zurück.
»Also, Frau Herzog, so können Sie doch nicht mit jemandem reden, der körperlich benachteiligt wurde«, entrüstet sich Dr. Kortmann.
»Kommen Sie mir nicht so«, sage ich. »Körperlich benachteiligt wurde ich auch. Oder haben Sie meinen Busen nicht gesehen?«
Dann habe ich die Treppe erreicht und bin nach ein paar Stufen außer Sichtweite. Sofort fange ich an zu rennen und höre erst im Schlafzimmer damit auf. Ich bin zwar zu wütend, um in den nächsten Stunden auch nur ans Schlafen zu denken. Aber ich bin auch zu wütend, um heute noch irgendjemanden in meine Nähe zu lassen. Wenn sie erst einmal das blöde Tuch nicht mehr halten müssen, können meine Hände schlimme Dinge mit jemandem anstellen, der in Würgweite kommt.
Im Bett unter meiner Decke hingegen stelle ich einstweilen keine Gefahr für die Welt dar - solange sich niemand neben mich legt. Um dies zu verhindern, schleppe ich Kissen und Bettdecke von Max vor die Schlafzimmertür und schließe dann ab. Soll mein Freund heute Nacht doch bei seinem Bruder schlafen! Den hat er sowieso lieber als mich.
Am nächsten Morgen bin ich nicht mehr
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