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Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Titel: Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Spindler
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wir uns am Flughafen nicht verfehlen. Ich riss die Seite aus dem Heft und sah sie mir an. Ich hatte eigentlich noch Herzchen und Blümchen draufmalen wollen, aber dafür hatte die Zeit nicht mehr gereicht.
    In der Ankunftshalle hielt ich mir den Zettel vors Gesicht, weil ich merkte, dass ich vor Aufregung mal wieder eine rote Nase bekam.
    Ich liebe Flughäfen. Die startenden und landenden Flugzeuge, die vielen Leute, die ihr Gepäck hin- und herkarren, die Aufbruchstimmung in der Abflughalle und die Wiedersehensfreude in der Ankunftshalle! Das letzte Mal war ich vor zwei Wochen am Flughafen gewesen, als Mami nach Mailand flog. Das war weniger schön gewesen.
    Das Mal davor waren wir alle gerade aus London zurückgekommen. Es war mitten in den Sommerferien vor zwei Jahren. Ich war erst zwölf, hatte gerade meine Zahnspange rausbekommen und mir zum Abschied in London noch die Haare kurz schneiden und knallrot färben lassen. Diesen Look hatte ich seitdem beibehalten. Am Flughafen erwartete uns ein riesiges Empfangskomitee. Oma Lilly hatte damals noch gelebt, Opa Lila sah noch wie ein ganz normaler Rentner aus. Marco und seine Tante Hella waren auch da. Marco sagte, es wäre zwar ganz schön langweilig ohne mich gewesen, aber er hätte wenigstens keine blauen Flecken von unseren ständigen Raufereien gehabt.
    Papi riss mich aus meinen Erinnerungen, als er plötzlich rief: “Are you Chris Gerrick? What a surprise!”
    Schnell warf ich das Blatt von mir, breitete die Arme aus und rief: “Hi, Chris, it’s so great to meet you. Absolutely wonderful to have you here.”
    Dann fielen meine Arme herunter und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    “Thanks for the warm welcome”, sagte Chris, bückte sich und hob das Blatt auf. “May I keep this?”
    Ich brachte keinen Ton heraus, weder auf Deutsch noch auf Englisch. Nicht mal mehr ein Quieken. Ich hatte mich gerade bis aufs Knochenmark blamiert. Denn Chris war keine Frau, sondern ein Mann. Je länger ich ihn ansah, desto weniger Hoffnung hatte ich, dass er sich doch noch als Mädchen entpuppen könnte. Schwarze Stoppelhaare, dunkler Bartschatten, tiefe Stimme. Und ich wäre ihm fast um den Hals gefallen!
    “We didn’t expect an au pair boy”, sagte Papi. “How unusual.”
    “I know, but I really love housework”, erklärte Chris. “Cooking is one of my hobbies. And I → get on well with kids of all ages. So I thought this job was simply perfect for me.”
    Und für mich wäre es simply perfect, einfach auszuwandern. Jawohl! In Mamis Wohnung in Mailand war bestimmt noch ein Eckchen für mich frei, viel Platz brauchte ich ja nicht. Ich hatte endgültig genug von der Testosteron-Übermacht in unserem Haus. Aus dem kaum erträglichen 5 zu 1 war soeben ein absolut unverkraftbares 6 zu 1 geworden.
    Natürlich dachte Chris nach meiner stürmischen Begrüßung, dass er mich zutexten konnte. “You must be Nike. I can’t wait to meet your brothers. Your mother told me on the phone that they’re great boys. She misses you all a lot.”
    Ich blieb stehen und starrte ihn entgeistert an. “You mean my mum knew you were a boy?”
    “Yes, of course. She wanted → to make sure she hired someone who would get on well with her sons. So I was her first → choice .”
    Wenn Mami so wenig Rücksicht auf meine Gefühle nahm, zog ich lieber doch nicht zu ihr, sondern zu Annika. Obwohl mein sonniges Gemüt dort sicher heftigen Schaden nehmen würde, zwischen all den Totenschädeln und Kultgegenständen aus düsteren Zeitaltern. Ob vielleicht Gina mich bei sich aufnahm? Sie wohnte in der gleichen Straße wie wir, ging eine Klasse höher als Annika und ich und war eine echte Frohnatur, vor allem, wenn sie frisch verknallt war.
    “What a lovely day”, begeisterte sich Chris. Seine weißen Zähne blitzten, seine Augen strahlten. “It was raining in London when I left.”
    Ich schielte auf meine rote Nase und stolperte wie in Trance hinter Papi und Chris zum Parkplatz. Papi verstaute Chris’ Gepäck im Kofferraum. Ich erwog, mich zwischen die Koffer zu hechten, aber da schloss Papi schon die Klappe und hielt die Beifahrertür für mich auf. Ne, bloß nicht. Ich wollte doch nicht die ganze Fahrt über SEINEN Blick im Nacken spüren. Also setzte ich mich hinten rein und überließ Chris großzügig den Platz neben Papi.
    Doch was tat der? “I’ll sit → in the back next to Nike”, sagte er. “So we can talk on the way home. I hope that’s all right, Mr

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