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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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gestorben war. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich überhaupt darauf einlassen? Ich hatte das oft genug erlebt, wenn ich mit Julia auf einer Party war, zu der Kevin auch kam, und ich am Ende allein dastand.
    »Ich kann nicht«, sagte Caro. »Amy und ich können nur zehn Minuten dableiben.«
    »Oh«, sagte Mel und starrte mich an. »Ich wusste gar nicht, dass du auch kommst.«
    Charmant, der Typ, ehrlich. »Oh, hallo – nett, dass man sich mal sieht«, schoss ich zurück.
    »He, so war das nicht gemeint. Tut mir leid.« Mel fuhr sich mit der Hand durchs Haar, blickte sich nach den anderen um, die alle betont in eine andere Richtungstarrten, dann drehte er sich wieder zu Caro um. »Nur ein paar Minuten, bitte.«
    »Bist du okay? Müssen wir gehen?«
    Ich schaute Caro an und es dauerte einen Augenblick, bis ich kapierte, dass sie mich meinte. Offenbar wollte sie Mel sagen, dass sie nicht mit ihm reden konnte, weil wir wegmussten. Und nicht, weil sie nicht wollte, sondern weil sie sah, dass ich total fertig war, und weil sie bereit war, ihr Versprechen zu halten und mich hier rauszubringen.
    Außerdem hatte sie natürlich Angst, auf Beth zu treffen. Aber sie meinte es ernst, denn als ich sagte, »Nein, geh nur und sprich mit ihm«, schüttelte sie den Kopf und flüsterte: »Tut mir leid. Ich hätte es gleich merken müssen. Das ist bestimmt hart für dich.«
    »Jetzt geh schon«, sagte ich und rang mir ein Lächeln ab.
    »Zehn Minuten«, versprach Caro, dann verschwand sie mit Mel in der Menge. Ich blickte mich um, zwang mich dazu, obwohl mir die Hände zitterten. Obwohl ich am ganzen Körper zitterte.
    Und was sah ich?
    Die Leute tanzten. Knutschten. Tranken. Redeten.
    Das war alles. Mehr gab es nicht zu sehen.
    Nur, dass alle Spaß hatten, und ich wusste, dass es dumm von mir war, mich so aufzuregen. Es war dumm, Angst zu haben.
    Aber ich hatte Angst. Ich wollte hier raus.
    Und vor allem wollte ich trinken.
    Was auf einer Party zum Glück kein Problem war. Nicht weit von mir wartete ein Fass mit einer Batterie Flaschen auf einer improvisierten Bartheke. Es waren höchstens zwanzig Schritte bis dorthin. Ich musste nur rübergehen.
    Aber ich konnte nicht.
    Ich konnte nicht, weil mich alles so an meine letzte Party erinnerte – wenn die Leute etwas weniger lahm, die Musik lauter und der Raum dunkler gewesen wären   –, die letzte Party mit Julia.
    Ich ging weg, torkelte in meinen flachen Sneakers herum, als hätte ich solche Monsterschuhe an, wie Julia sie sich gern an die Füße schnallte, diese Wahnsinns-Plateauschuhe, in denen ich so groß war, dass ich mir den Kopf an der Zimmertür anstieß, als ich mich einmal breitschlagen ließ, die Dinger anzuprobieren.
    Ich ging weg, blieb aber auf der Party. Ich wollte trinken, wollte vergessen, und als erfahrene Partygängerin wusste ich, wo die hochprozentigen Sachen zu finden waren, die Flaschen, die vorher versteckt worden waren, weil sie kontrolliert wurden.
    Selbst in diesem Zustand – wacklig und schwitzend, Julias Gesicht auf der letzten Party vor Augen, ihr Gesicht, das alles andere auslöschte – fand ich in weniger als fünf Minuten, was ich suchte. Mels Eltern hatten einen großen Barschrank mit einem komplizierten Schloss, aber als ich es endlich aufkriegte, war nichts drin.
    Mel ist gar nicht so dumm, auch wenn er sich mit Beth eingelassen hat.
    Ich hätte jetzt gehen können. Oder sollen. Aber ich wusste, wo ich als Nächstes suchen musste, und ging die Treppe hinauf, redete mir ein, dass ich die Schlafzimmer mit den verschlossenen Türen nicht sah, Julias Gesicht nicht sah, das überall um mich herum war, und steuerte direkt aufs Badezimmer zu.
    Ich fand den ganzen Vorrat aus der Schnapsbar und einen Satz Gläser mit Monogramm im Wäschekorb, unter einem Haufen nasser, schmutziger Handtücher. Scotch, Bourbon, ein ganz anständiger Wodka, oder jedenfalls die bessere Sorte, die in Glas- statt Plastikflaschen abgefüllt wird.
    Meine Hände zitterten, als ich den Wodka aufmachte, aber nicht, weil ich Angst hatte. Nein, jetzt hatte ich keine Angst mehr. Ich wollte trinken, wollte meinen Gedanken entkommen. Allem entkommen. Ich zitterte vor Gier nach Alkohol.
    Ich schenkte mir ein Glas ein, dann legte ich die Flasche zurück in den Wäschekorb – mein süßes kleines Geheimnis.
    Ich war nie als Alkoholikerin eingestuft worden. Nicht mal in Pinewood. Warum? Weil ich nicht die ganze Zeit trank. Ich trank zu viel, zu oft, aber nicht jeden Tag. Ich konnte

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