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Lovecraft, H. P.

Lovecraft, H. P.

Titel: Lovecraft, H. P. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stadt ohne Namen
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düsteren, altmodischen Bau, der auf dem steil ansteigenden Seitenhügel thronte, mit einem großen, ungepflegten Grundstück, das aus einer Zeit stammte, als die Gegend noch teilweise offenes Land war. Es scheint nicht so, daß er je darüber schrieb oder davon sprach, auch gibt es keinen Beweis dafür, daß er es überhaupt bemerkte. Dennoch kam dieses Haus für die zwei Menschen, die darüber gewisse Informationen besaßen, an Grauen der unheimlichsten Phantasie dieses Genius gleich oder überbot sie sogar, der es so oft unwissentlich passierte, und es steht böse lauernd, als Symbol all dessen, was unaussprechlich schrecklich ist.
    Das Haus war − und ist in Wirklichkeit noch − von der Art, die Aufmerksamkeit Neugieriger zu erregen. Ursprünglich ein Farm− oder Halbfarmgebäude, hielt es sich an den üblichen Kolonialstil aus der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts von der wohlhabenden Sorte mit Spitzdach, zwei Stockwerken und ohne Mansardenfenster, mit georgianischer Eingangstür und Innentäfelung, die der fortschrittliche Geschmack der Zeit vorschrieb. Es schaute mit einem Giebel nach Süden und steckte bis zu den unteren Fenstern im östlich ansteigenden Hügel und gegen die Straße lag es bis zum Fundament frei. Bei seiner Erbauung vor anderthalb Jahrhunderten, hatte es sich der Neigung und Begradigung der Straße in dieser Nachbarschaft angepaßt, denn die Benefit Street, zunächst Back Street genannt, war als ein Weg angelegt worden, der sich zwischen den Friedhöfen erster Siedler dahinschlängelte, sie wurde erst dann begradigt, als die Umbettung der Leichen auf den nördlichen Begräbnisplatz es schicklich erscheinen ließ, sie durch die alten Familiengrabstätten hindurchzuführen .
    Am Anfang war die Westmauer etwa zwanzig Fuß oberhalb eines steilen Rasens vom Weg abgelegen, aber eine Verbreiterung der Straße schnitt ungefähr zur Zeit der Revolution das meiste des dazwischenliegenden Grundes ab und legte die Fundamente frei, so daß man für den Keller eine Ziegelmauer errichten mußte, was dem tiefliegenden Keller eine Straßenfront gab, bei der die Tür und zwei Fenster über dem Boden lagen, nahe der neuen Trassenführung) des öffentlichen Verkehrs. Als vor einem Jahrhundert ein Bürgersteig angebracht wurde, beseitigte man den letzten Zwischenraum, und Poe muß bei seinen Spaziergängen nur eine steil ansteigende Ziegelmauer gesehen haben, die genau mit dem Bürgersteig abschloß und die in einer Höhe von zehn Fuß von der uralten, schindelgedeckten Masse des eigentlichen Hauses überragt wurde. Das farmähnliche Gebäude zog sich nach hinten weit den Hügel hinauf, beinah bis Wheaton Street. Der Grund südlich des Hauses, der an die Benefit Street anstieß, lag natürlich weit über dem Niveau des vorhandenen Bürgersteigs und bildete eine Terrasse, die von einer hohen Einfassungsmauer aus feuchten, bemoosten Steinen gefaßt war, durchschnitten von einer steilen, schmalen Treppenflucht, die einen zwischen canyonähnlichen Außenflächen hinein in die oberen Regionen mit kümmerlichem Rasen, rheumatischen Ziegelmauern und vernachlässigten Gärten brachte, deren zerbrochene Zementvasen, rostigen Kessel, die von ihren Dreifüßen aus Knotenstöcken heruntergefallen waren, und ähnlicher Zubehör den Hintergrund für die verwitterte Eingangstür mit ihrem zerbrochenen Oberlicht, verfallenen jonischen Säulen und wurmstichigen dreieckigen Ziergiebel bildete.
    Was ich in meiner Jugend über das gemiedene Haus hörte, war lediglich, daß in ihm die Menschen in alarmierend großer Zahl starben, das war es, sagte man mir, warum die ursprünglichen Besitzer ungefähr zwanzig Jahre nach Erbauung des Hauses ausgezogen waren. Es war einfach ungesund, vielleicht wegen der Feuchtigkeit und der Schwämme im Keller, des überall herrschenden krankmachenden Geruchs, des Luftzugs in den Korridoren oder der Qualität des Wassers aus dem Pumpbrunnen. Diese Dinge waren unangenehm genug, und sie waren alles, was bei den Menschen, die ich kannte, Glauben fand. Erst die Notizbücher meines Onkels, des Altertumsforschers Dr. Elihu Whipple, enthüllten mir ausführlich die dunkleren und unsicheren Vermutungen, die in der Folklore unter den Hausangestellten früherer Zeiten und der einfachen Leute eine Unterströmung bildeten, Vermutungen, die sich nie weit verbreiteten und die größtenteils vergessen waren, als Providence zu einer Großstadt mit rasch wechselnder, moderner Bevölkerung anwuchs. Es ist eine

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