Lovely Dancing - Folge deinem Herzen! (German Edition)
Akt der Welt.
»Hattest du schon viele Frauen?«, flüsterte Sophie leise in die Dunkelheit hinein und wartete gespannt, während ihre Finger über seine Hände strichen.
Nach einer Weile, als sie schon fast dachte, Jan würde vielleicht doch schlafen, kam als leise geflüsterte Antwort: »Warum willst du das wissen?« Seine Lippen berührten ihr Ohrläppchen.
»Nur so«, gab sich Sophie unschuldig und kuschelte sich wieder an ihn, einfach nur glücklich, dass Jan noch nicht schlief.
»Ich spüre, wenn du lügst, Kleines.«
Sophie sagte nichts. Was spielte es für eine Rolle? Ihre Frage war eindeutig gewesen und wenn er nicht antworten wollte, so wäre das okay. Für den Moment.
»An der Uni«, sagte Jan nach einer Weile.
Sophie musste grinsen und war froh, dass es dunkel war und Jan ihr Gesicht nicht sehen konnte.
»Es war verrückt!«, fuhr er fort. »Von einem Tag auf den anderen fanden mich plötzlich alle sexy. Gestern war ich noch Stolper-Jan und nun himmelten mich alle an!«
»Und du hast ihr Angebot angenommen?« Sophie küsste seine Finger und ließ ihre Zunge über seinen Daumen streichen. Seine Talente sprachen eigentlich für sich und waren Antwort genug.
»Ahhh … lass das!« Dafür, dass Jan eigentlich schläfrig war, packte er sie erstaunlich schnell, drehte sie herum und schon lag sie auf ihm, was deutlich besser war, um ihm in die Augen zu schauen. »Erst ja. Doch dann wurde mir klar, dass die mich nur wegen meines Körpers mochten. Die Frauen, die ernsthaft studierten, um weiter zu kommen, glaubten daran, ich würde die Tests bestehen, weil ich mit der Professorin geflirtet hatte. Und die, die gut aussahen, waren nur an der Uni, um einen tollen Typen aufzureißen. Kaum hatte ich in der Kanzlei angefangen, merkte ich, dass es dort genauso war.«
Sophie runzelte ihre Stirn, was komisch war, weil sie normalerweise nie ihre Stirn runzelte. »Aber jeder bewundert dich in der Kanzlei! Und zwar nicht nur, weil du viel zu gut für diese Welt aussiehst. Was du natürlich weißt. Nein, du gewinnst auch noch ständig deine Fälle!«
Jan lächelte über sie. »Nein, nur die Partner der Kanzlei bewundern mich.« Er hob Sophies Kinn und küsste sie sanft. »Und du.« Im Dunkeln sah er sie lange an. »Du bist der erste Mensch, den ich kenne, der mir nicht auf den Arsch gestarrt hat und mir mein Aussehen nicht vorgeworfen hat. Für dich zählt das Ergebnis.«
»Glaub mir, es ist mir nicht immer leicht gefallen.« Sophie grinste im Dunkeln. »Und natürlich habe ich dir auch auf deinen Arsch gestarrt.« Lächelnd kuschelte Sophie sich wieder an Jans Brust und spürte, seinen Arm um sich und seine Finger, die langsame Kreise auf ihrer Schulter zogen. Er hatte nämlich einen tollen Arsch.
»Wie bist du eigentlich zum Tanzen gekommen?«
Sophie musste kichern, doch Jans strafender Blick ließ sie inne halten. »Stell dir vor du bist Teenager und deine Eltern verbieten dir jeglichen Umgang mit Jungs.« Ihre Wange glitt über seine Brust und sie atmete den herrlichen, männlichen Jan-Geruch nach ihrem Liebesspiel ein. »Es war die einzige Möglichkeit, um Jungs kennen zulernen.« Sie grinste ertappt. »Aber verrate das nicht meinen Eltern.« Die wussten das nämlich immer noch nicht.
»Und hast du dich an die Tanzbereiche gehalten, oder eher nicht?«
»Rate!« Sophie bewegte ihre Hüften langsam über seinen.
»Das ist wohl ein Nein.« Jan lachte und drückte sie an sich. »Ich mag deinen Tanzbereich wirklich sehr.«
»Glaub mir und ich deinen.« Sophie lächelte und ihre Gedanken drifteten ab. »Wie oft habe ich dir eigentlich all die Jahre Kaffee gebracht?«
»376 mal.«
»Das ist ein Scherz!« Sophie hatte die Frage rhetorisch gemeint. Nie im Leben hatte Jan mitgezählt! Nie im Leben hatte er jeden einzelnen Tag bewusst wahrgenommen.
»Nein, ich glaube nicht. Du warst mein Highlight jeden Morgen, ein Grund schon vor zehn Uhr im Büro zu sein.« Sanft küsste er sie.
»Hättest du das nicht eher sagen können! Weißt du, dass ich hiervon träume, seit ich dir begegnet bin? Warum hast du nie etwas gesagt?«
»Warum hast du nie etwas gesagt?«
Anwälte! Argument gegen Argument. Wie sollte man so einen Fall denn lösen? »Weißt du, dass wir ziemlich viele versäumte Tage aufholen müssen?«
»376 um genau zu sein!«
»376«, wiederholte Sophie schläfrig die Zahl und gähnte. Und noch während sie versuchte, die Zahl annähernd nachzurechnen – Anwälte prüften schließlich alle Fakten –
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