Lovers (German Edition)
passiert.
Ich will nicht, dass es vorbei ist. Nicht jetzt. Eigentlich niemals.
Was zur Hölle denke ich da überhaupt?
Er liegt jetzt auf dem Rücken, und sein Arm ruht unter meiner Schulter. Mein Kopf liegt auf seiner muskulösen Brust. Und ich bin im Himmel. Das hier genügt mir. Ich habe Angst, mich zu bewegen, zu atmen. Angst, den Zauber zu zerstören.
Mein ganzes Leben habe ich in Angst gelebt. Aber das hier ist neu. Anders.
Ich bleibe ganz still liegen und lausche dem leisen Ein und Aus seines Atems. Seine Brust hebt und senkt sich leicht unter meinem Kopf. Ich atme ihn ein, schlucke seinen Duft. Dieser saubere, frische Duft, gepaart mit dem erdigen Aroma von Sex und seinem Samen. Und ich schließe die Augen und gestatte mir nur für ein paar Augenblicke, mir vorzustellen, wie es wäre, mit ihm immer wieder so zusammen zu sein. In meinem eigenen Bett daheim in Seattle.
Sei kein Dummkopf.
Ich atme tief ein und befehle meinem rasenden Herzen, sich zu beruhigen. Meine Fantasie zwinge ich, sich nicht länger auf diesen unrealistischen Pfaden zu bewegen.
“Hey”, sagt Jack. Seine Stimme klingt kratzig und verschlafen. Richtig erotisch.
“Hey.”
Sein Arm drückt mich leicht an sich. “Wie geht’s dir?”
“Gut. Mir geht’s gut.”
“Sicher?”
“Ja, absolut.”
“Und wieso verdrehst du mit den Fingern dein Haar, als wolltest du es dir ausreißen?”
“Tue ich das?”
“Bettina.” Er schweigt, dann dreht er mir sein Gesicht zu. Seine Hand liegt auf meiner Wange, und aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund will ich weinen. “Du weißt, was ich bin, nicht wahr?”
Ich schlucke. “Du meinst, dass du nicht der Typ für Beziehungen bist? Worüber wir ja vorhin noch gesprochen haben. Ja klar, weiß ich. Und ich suche eigentlich auch im Moment nicht danach. Das ist schon in Ordnung, Jack.”
“Ist es das? Ich will nämlich niemandem etwas vormachen.”
“Das weiß ich. Du bist vorhin absolut ehrlich zu mir gewesen. Du hast deinen Standpunkt klargemacht. Und ich bin schon ein großes Mädchen, Jack. Ich kann damit umgehen.”
Aber selbst während ich das sage, bin ich nicht sicher, ob das stimmt.
“Okay. Ich wollte nur sichergehen, dass es für dich in Ordnung ist. Das war nämlich wirklich großartig. Und ich hoffe, es passiert noch mal.”
Daraufhin muss ich lächeln, und ich halte mich daran fest. Vielleicht zu sehr, das bestimmt. Aber für den Moment genügt mir dieses Wissen. Es wird mich oben halten, bis ich den Kopf wieder hoch tragen kann.
“Das würde mir gefallen.” Ich zögere. “Es wäre sogar schön, wenn wir es sofort wieder tun.”
Er lacht und küsst mich flüchtig auf den Mund. “Mmm, gib mir ein paar Minuten, dann können wir darüber reden.” Er hebt meine Hand an seinen Mund und küsst meinen Handrücken. Ich zittere. “Du bist ein kleines Luder, Bettina. Das weißt du, oder? Das meint man gar nicht, wenn man dich so ansieht. Aber mir gefällt der Gedanke, dass du diese Seite hinter deinem unschuldigen Gesicht verbirgst.”
“Gott, sehe ich denn so naiv aus?”
“Ja”, erklärt er sachlich. Ich stöhne auf. “Aber mir gefällt das. Es macht dich unwiderstehlich.”
“Ich bin alles andere als unwiderstehlich.”
“Aber genau das bist du nun mal.”
Ich schüttle den Kopf. “Bin ich nicht. Ich weiß, was ich bin, und das mag ich nicht.”
“Und was bist du?”
“Ich bin … süß. Hübsch. Aber nicht schön oder exotisch. Ich bin nicht wie Audrey.”
“Was meinst du damit?” Er zieht die Brauen zusammen. “Was glaubst du, ist so besonders an ihr?”
“Das, was ich nicht habe. Perfektion. Dieser … Zauber.”
“Bettina.” Seine Hand liegt auf meiner Wange, sein Daumen streichelt mich, und er sieht mich ernst an. “Du bist wunderschön. Du bist so schön wie Bettina. Mehr musst du nicht sein. Und das ist schon verdammt toll.” Ich will den Kopf schütteln, doch er umfasst mein Gesicht mit der Hand und hindert mich unnachgiebig daran. “Es gibt verschiedene Arten von Schönheit, weißt du? Oh, ich weiß schon. Audrey ist geil. Sie ist verdammt sexy. Ich weiß, dass du das auch weißt. Du spürst es auch. Aber das macht dich nicht kleiner. Lass das nicht zu, hörst du?”
Mein Puls ist heiß und rast, meine Wangen fühlen sich warm an. Und in meiner Brust hat sich ein merkwürdiger Knoten gebildet. Er tut weh und ist zugleich ganz angenehm.
“Ich versuche ja, dass mir das niemand mehr antut”, erkläre ich ihm und frage mich,
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