Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
Vom Netzwerk:
Mulde, Luca fällt leicht über mich. Ich spüre trockenen Sand an meiner Haut, Lucas Hände auf meinem Bauch, mein Sweatshirt ist nach oben gerutscht, sein Körper drückt sich an meinen. Ich muss so stark lachen, dass ich kaum Luft bekomme. Ich sehe, wie die alte Frau ihr Enkelkind nimmt, ihm schnell den Sand abklopft und es vom Spielplatz zieht. Ich kann sie verstehen, auch ich weiß nicht, was als nächstes passieren wird und ob es jugendfrei ist. Ich drehe mich auf den Rücken, ich habe Sand unter dem Sweatshirt, in der Hose, ich beruhige mich etwas und grinse, weil Luca einfach liegen bleibt, wie erschossen.
    Er beugt sich über mich, lächelt und küsst mich auf die Augen, die Nase, den Mund. Dann richtet er sich leicht auf und sieht zurück zur Rutsche.
    »Los, noch mal!«, flüstert er, aber ich ziehe ihn nach unten und küsse ihn. Ich kann mir vorstellen, dass wir hier Sex haben, sofort, es kommt mir wie das Natürlichste auf der Welt vor, alles andere ist weit weg.
    Etwas in meinem Bauch vibriert und ich brauche einen Moment, bis ich begreife, dass es mein iPhone ist, das ich in die Bauchtasche meines Hoodies gesteckt habe. Marimba . Luca angelt es aus der Tasche und reicht es mir. Ich richte mich auf, stelle den Ton ab.
    »Ich muss zurück!«
    Luca zieht die Augenbrauen hoch, doch sein Blick ist verständnisvoll. Er gibt mich frei.
    Ich schüttele das Haar und Sand rieselt auf mein Shirt. Luca klopft mir rücksichtsvoll den Rücken ab. Hat er gar nichts abbekommen? Ich sehe eine Streifen Haut über seiner Jogginghose, greife in den pudrigen Sand und werfe eine Handvoll in seine Richtung.
    Er starrt mich fassungslos an. »Hast du mich gerade mit Sand beworfen?«, fragt er und kneift die Augen zusammen. Den Gesichtsausdruck kenne ich. Von Max, damals im Kindergarten, kurz bevor er mich immer zu Boden geworfen hat.
    »Gnade!« Ich springe auf und renne zu den Schaukeln. Luca verfolgt mich mit beiden Händen voller Sand und lächelt tückisch.
    »Ich krieg dich, Ella! Du hast keine Chance!«
    »Ich bin ein Mädchen!«
    »Das wir dir nichts nützen. Hier hört dich niemand.«
    Ich renne schnell und in großem Bogen zurück zur Rutsche. Luca setzt zum Spurt an, zuckt dann zusammen und humpelt hinter mir her. Ich springe auf die Stahlrutsche und ziehe mich hoch. Die Turnschuhe sind perfekt dafür geeignet. Auf halber Höhe packt mich Luca am Fuß, doch er erwischt nur den Schuh und ich laufe auf dem Strumpf weiter nach oben, drehe mich um und sehe triumphierend auf ihn hinab. Er steht unten mit meinem Schuh und sieht mich mit einer Mischung aus Erstaunen und Fassungslosigkeit an. Tja, er hat mich nicht bekommen.
    »Ich hab deinen Schuh, Aschenputtel.«
    »Ich habe gewonnen, Sandmann!«
    Wir fixieren uns einen Moment, dann setze ich mich. Luca lässt meinen Schuh fallen und breitet die Arme aus. Die Geste ist so liebevoll und offen, dass ich fast schmerzhaft spüre, wie gern ich ihn habe. Wie konnte ich glauben, dass es ohne ihn überhaupt geht?
    Ich rutsche vorsichtig bis zur Hälfte und lasse dann los. Er fängt mich, sehr darauf bedacht, dass ich nicht im Sand, sondern in seinen Armen lande. Seine Hände liegen auf meiner Taille, er zieht mich leicht an sich.
    »Muss du nicht nach Hause?«, fragt er rücksichtsvoll. Verdammt , ich vergesse die Zeit und auch alles andere, wenn ich mit Luca zusammen bin. Ich hüpfe auf einem Bein durch den Sand und suche meinen Turnschuh. Luca folgt mir leicht hinkend.
    Ich finde, es sieht nicht gut aus. »Hast du dich gerade verletzt?«
    Er winkt ab. »Bin nur blöd aufgekommen. Willst du mein Rad nehmen? Geht schneller.«
    »Und du?«
    »Ich gehe zurück. Kein Thema.«
    »Okay!« Ich bin erleichtert, mit dem Rad kann ich in drei Minuten zu Hause sein, wenn ich laufe, dauert es mindestens noch eine Viertelstunde. Ich ziehe meinen Turnschuh an und renne zu seinem Rad.
    »Läufst du morgen wieder?«, ruft er mir hinterher.
    »Ja. Selbe Zeit? So gegen neun hier?«
    Ich zeige auf sein Rad. »Und danke!«
    Er nickt.

»Gab es Ärger?«, fragt Zoe und rührt in ihrem Milchkaffee.
    »Nicht so richtig. Sie haben dann einfach ohne mich angefangen.«
    Wir sitzen in unserem Lieblingskaffee Coffee Cabana . Sonntagnachmittag, wie zwei alte Kaffeetanten, aber ich musste Zoe sehen.
    »Und Alex?«
    »Hat gewartet, bis ich geduscht habe und hat dann mit mir noch mal gefrühstückt.«
    Zoe legt den Kopf schief und seufzt. »So süß!«
    Ich habe ein schlechtes Gewissen, da ich ihr nicht alles

Weitere Kostenlose Bücher