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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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füge ich schnell hinzu, denn ich habe es noch nie gemacht und keine Ahnung, wie es genau geht. Seit ich Luca wieder getroffen habe, bin ich euphorisch, ich kann alles, ich fühle mich stark und glücklich.
    »Wenn es warm ist, können wir auf die Dachterrasse gehen«, male ich den Abend aus. »Mein Vater hat mir sogar erlaubt, das Teleskop zu benutzen. Oder eigentlich eher dir, weil er dir den Computer erklärt hat.«
    Alex grinst. »Oh, das ist ja eine Ehre.«
    Ich lächele zurück. Mir geht es so gut, ich möchte, dass er auch glücklich ist.
    »Allerdings. Ich darf das Teleskop nie alleine benutzen!«
    Alex steht auf. »Na, dann. Wann wollen wir morgen frühstücken?«
    »Elf?«
    »Gerne. Wenn du joggst, bereite ich alles vor, okay?«
    Ich springe aus dem Bett. »Soll ich dir zeigen, wo alles steht?«
    Alex winkt ab und grinst. »Ist doch eine Küche, oder? Damit komme ich schon klar.«
    Am nächsten Morgen stehe ich im Bad und schminke mich. Ja, ich weiß . Wieviel Sinn macht es, Wimperntusche aufzutragen, wenn man kurze Zeit später verschwitzt durch den Park joggen wird? Ich föhne mir die Haare und binde sie hoch. Ja, ja! Ich muss mir nichts vormachen. Ich freue mich Luca, zu sehen, ich möchte gut aussehen. Wobei mir auch klar ist, dass unsere Beziehung schon längst an einem anderen Punkt ist. Dies ist kein erstes Date, sondern die Frage, ob wir es hinbekommen, Freunde zu sein. Und dann vielleicht mehr.
    Und ob es noch etwas anderes gibt, als die körperliche Anziehungskraft. Vielleicht ist das nicht Lucas Frage, aber meine. Wobei ich genau wie Darcy zugeben muss, dass ich Luca die ganze Zeit unterschätzt habe. Er ist intelligent und sensibel und ... will er eigentlich mit mir zusammen sein?
    Ich verlasse leise das Haus, um Alex nicht zu wecken. Meine Eltern sind längst bei der Arbeit. Diesmal renne ich zum Park, denn ich kann es nicht erwarten, Luca zu treffen. Er wird nicht früher am Treffpunkt sein, bloß weil du rennst!
    Es ist noch wärmer geworden, ein kleines Zwischenhoch, wie es der Wetterbericht angekündigt hat, es ist zwar bewölkt, soll aber nicht regnen. Verrückt, seit ich regelmäßig jogge, interessiert mich der Wetterbericht.
    Ich bin schon am Spielplatz, als mir einfällt, dass ich Lucas Mountain Bike zu Hause stehen gelassen habe. Verdammt . Vermutlich wollte er mich doch deshalb heute hier wieder treffen.
    »Hey!«
    Ich drehe mich um.
    »Hier oben!«
    Ich schaue hoch zum Holzhaus, wo Luca entspannt steht und mir zuwinkt. Er trägt Sportsachen, einen schwarzen Hoodie unter dem ein graues T-Shirt vorblitzt, eine dunkelgraue Sporthose und seine kaputten Turnschuhe. Street-Style. Ich vergrabe meine Hände in der Kängurutasche meines Hoodies.
    »Sorry, ich hab dein Fahrrad vergessen.«
    »Schon okay.«
    »Wollen wir zusammen joggen?«, schlage ich vor.
    »Gleich, komm erst noch hoch, ich will dir was zeigen.«
    Diesmal klettere ich über das Netz nach oben. Ich schaukle nach rechts und links, die Maschen sind ausgetreten und ich sehe nicht sehr elegant beim Aufstieg aus. Kein Vergleich zu Luca. Über die Hängebrücke komme ich zum Holzhaus. Luca lächelt, seine Augen leuchten.
    »Das musst du dir ansehen!«
    Er verschwindet in dem kleinen Holzhaus und ich folge ihm. Drinnen ist es dunkel, da Licht nur durch die zwei Türöffnungen an beiden Seiten fällt. Wir können nicht aufrecht stehen und ich setze mich an den kleinen Holztisch. Luca setzt sich mir gegenüber. Hier habe ich früher mit Zoe gesessen, die Dunkelheit war aufregend, auf diesem Tisch haben wir Blättersalat gekocht und arme Kinder gespielt. Luca nimmt sein Handy aus irgendeiner verborgenen Tasche seines Hoodies und schaltet es ein. Ich frage mich, ob er mir hier einen YouTube Clip zeigen will. Doch er nimmt das Handy und macht Licht, so dass man die Innenwände erkennen kann. In das Holz sind Namen, Sprüche und Herzen geritzt. Leo & Ann. Sarah war hier. I love Tim. G.+C. Romantisch. Waren die schon immer dort? Als Kind habe ich nie darauf geachtet. »Hey, und guck dir das an.« Luca leuchtet in eine Ecke. Jemand hat ein sehr dilettantisches Bild eines steil aufgerichteten Riesenpimmels ins Holz geritzt, der sich auf eine große Spalte zubewegt, die wohl eine Vagina darstellen soll.
    »Wenn das die Eltern wüssten, die ihre Kinder hier spielen lassen«, sagt Luca und grinst, als ob er genau zu den kleinen Jungen gehört hat, die diese Art von Zeichnungen extrem spannend gefunden hätten.
    »Also, das wolltest du mir

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