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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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zeigen?«, sage ich und lächele unbeeindruckt.
    Luca wird rot, was ich sogar in dem dämmrigen Licht erkenne. »Nein, das habe ich gerade erst entdeckt«, sagt er schnell und merkt erst dann, dass ich das natürlich weiß und ihn nur etwas aufziehen wollte.
    »Ella, du bist ...«
    »Was?«
    »Unanständig!« Er sagt es nicht gerade so, als ob es ihn stören würde, aber ich spiele das Spiel mit.
    »Hey, Moment mal, wer hat denn erotische Zeichnungen bei sich im Flur hängen.«
    »Hast du dir die etwa angesehen?«
    »Da konnte man ja nicht wegsehen.«
    Er lacht. »Die hat meine Mutter aus Indien mitgebracht.«
    Er steht auf. »Wie wär’s mit Rutschen?«
    »Hey, aber diesmal bin ich hinten!«
    Es war immer besser hinten zu sein. Luca setzt sich oben auf die Rutsche, stellt die Beine auf und hält sich zusätzlich fest. Ich schiebe mich eng an seinen Rücken und schlinge die Arme um seinen Oberkörper. Meine Hände liegen auf seinen Brustmuskeln und obwohl ich es weiß, bin ich erstaunt, wie trainiert er ist. Luca hält sich fest.
    »Los!«, sage ich und drücke gegen seinen Rücken, aber er lässt die Schuhe aufgestellt und verkeilt sie in der Rutsche. Oh, das kenne ich doch. Rutschenblockierer . Ich greife schnell und überraschend in seine Seite und kitzele ihn. Er schreit und lacht und windet sich, aber er hat keine Chance. Wir schlittern die Rutsche herunter. Dieses Mal landet er in der Sandgrube und ich auf ihm.
    »Was hast du denn für unfaire Methoden?«, protestiert er und will mich packen, aber ich springe schnell auf und laufe los. Er holt mich außerhalb des Spielplatzes ein. Nach dem kurzen Sprint verfalle ich in mein übliches Lauftempo und Luca bleibt neben mir. Wir laufen schweigend, jeder kommt in seinen eigenen Atem- und Laufrhythmus und erst, als wir die Hälfte meiner üblichen Laufstrecke hinter uns haben, schaue ich zu Luca.
    »Alles okay?«
    Er nickt, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass ihm das Laufen schwer fällt. Er schwitzt, die Haare kleben ihm im Gesicht, aber das macht ihn nur attraktiver. Ich verlangsame mein Tempo und gehe schließlich. Auch ich schwitze.
    »Du hast viel gebloggt in letzter Zeit«, sagt Luca.
    »Einer muss es ja tun ...« Ich weiß, dass er die Einträge auf der Schulhomepage meint. Ich hole mein iPhone heraus, es ist kurz vor elf.
    »Ich muss nach Hause«, sage ich und bereue, mich mit Alex verabredet zu haben. Viel lieber würde ich bei Luca bleiben.
    »Ich komme noch mit und hole mein Rad«, sagt Luca. »Ist das okay?«
    »Klar.«
    Wir betreten unser Grundstück, sein Fahrrad steht an die Garage gelehnt. Er zögert, ich zögere.
    »Magst du noch auf einen Kaffee reinkommen?«, frage ich, ohne groß nachzudenken.
    Er nickt sofort.
    »Ich habe übrigens Besuch von einem Blogger aus Leipzig.«
    » Dem Blogger?«, fragt Luca und zieht die Augenbrauen hoch.
    »Ja, Alex. Der, von dem ich dachte, dass er ein Mädchen ist. Alex, das hätte doch auch ein Mädchen sein können, oder?«
    Luca lächelt. »Luca könnte auch ein Mädchen sein.«
    Ich lächele zurück. Offenbar ist die Sache damit erledigt, was ich sehr hoffe.
    Ich schließe auf und bitte Luca herein. Es ist still im Haus, ist Alex überhaupt schon wach? Doch ja. Sogar sehr. Er steht mit dem Rücken zu uns, mit nacktem Oberkörper und Jeans in der Wohnküche vor dem geöffneten Kühlschrank.
    Als er uns hört, dreht er sich um.
    »Morgen!«, sage ich betont munter und als wäre es ganz normal, dass Alex halbnackt in der Küche steht und ich einen anderen Jungen mitbringe. »Alex, das ist Luca. Luca: Alex, ein Blogger aus Leipzig.«
    Ich sehe die kurze Irritation in Alex' Blick. »Hallo, ich habe etwas verschlafen, wollte gerade mit dem Frühstück machen anfangen.« Er nickt Luca zu. »Isst du auch mit?«
    Ich sehe zu Luca und bin mir sicher, dass er ablehnen wird. Doch er nickt.
    »Gerne. Ella? Kann ich bei dir duschen?«
    »Klar, oben oder unten, wo du willst. Handtücher liegen im Regal«, sage ich automatisch und Luca verschwindet im Bad.
    Ich stehe verlegen vor der Küchentheke. Ich schulde Alex eine Erklärung.
    »Ich habe Luca im Park getroffen«, sage ich. Es hört sich an, als ob es Zufall gewesen wäre. Ich bin wirklich eine Meisterin darin geworden, Dingen durch bestimmte Formulierungen eine neue Bedeutung zu geben.
    »Ist das der Luca aus der Arbeitsgruppe? Schulcasanova und so?«
    Ich werde rot und Alex bemerkt es. Warum sage ich ihm nicht einfach, dass ich Luca mag? Aber er ist eben wirklich

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