Lucifers Lady
Vaters in deinen Händen. Seine Unterschrift bewies, dass er ein Ungeheuer ist. Was willst du noch mehr?“
„Ich wollte hören, dass mein Vater seine Schuld eingestand, denn ohne sein Wort glaubte ich keinem Papier.“
„Verdammt, Catherine, du wirst mir doch wohl nicht erzählen wollen, dass du ihn gefragt hast, als du in England warst?“ Ihre Antwort überraschte ihn. „Doch, das habe ich.“
„Und?“ Er wartete, die Hände in die Hüften gestemmt, mit zorniger Miene.
Sie versuchte aufzustehen. Er bot ihr keine Hilfe an, wusste er doch, dass sie ihn zurückweisen würde. Als sie endlich stand, die Hände wie er in die Hüften gestemmt, sagte sie: „Du wirst ihn selbst fragen müssen, so wie ich es getan habe.“
Zorn erfasste ihn. Er funkelte sie an, und Catherine fürchtete schon, er würde die Hand gegen sie erheben. Sie zuckte zusammen.
Er kniff die Augen zusammen, und sein Ton wurde kühl. „Glaube niemals, dass ich dich schlagen werde. Ich bin nicht so ein Ungeheuer wie dein Vater.“
Damit ließ er sie stehen und eilte zu den Stallungen. Catherine seufzte. Erschöpfung erfasste sie, und sie fröstelte. Sie hatte genug von diesen Streitigkeiten über die Vergangenheit. Wenn doch der Vater ihr nur folgen würde.
Plötzlich hob sie den Kopf, und ihre Gedanken überschlugen sich. Ein Gedanke gewann Form und wurde zu einem richtigen Plan. Sie lächelte wie ein Kind und eilte zum Haus.
„Zeena!“ rief sie aufgeregt, lief hinein und spähte in jedes Zimmer.
Sie lief die Treppe hinauf und den Gang entlang, so schnell ihr Zustand es erlaubte, und fand Zeena im Nähzimmer im ersten Stock.
„Zeena, ich brauche deine Hilfe“, sagte sie und sank auf einen Stuhl neben der überraschten Frau.
„Das Kind?“ fragte diese sogleich und stand auf.
Catherine winkte ab. „Nein, dem Kleinen geht es gut. Ich brauche deine Hilfe, um meinem Vater einen Brief zu schicken.“ Zeena zog eine Braue hoch. „Ich kann Lucians Vertrauen nicht missbrauchen. Vor allem nicht, wenn es um den Marquis geht.“ „Nicht einmal, wenn es zu Lucians Vorteil wäre?“
„Spiel nicht mit mir, Catherine. Wenn du meine Hilfe brauchst, dann ist Ehrlichkeit der einzige Weg, sie zu erlangen.“ Catherine überlegte, ob sie Zeena anvertrauen sollte, was sie wusste, sorgte sich aber, dass diese es Lucian verraten würde.
Als könnte sie ihre Gedanken lesen, sagte Zeena: „Wir kennen uns noch nicht lange, doch wir vertrauen einander. Vertrau mir also, Catherine, ehe noch mehr Menschen grundlos leiden müssen.“
Catherine lächelte und streckte Zeena ihre Hand entgegen. „Ich muss dir etwas erzählen.“
Lucian saß im Badezuber, und das heiße Wasser linderte den Schmerz in seinen Muskeln nach dem langen Ritt am Nachmittag. Er lehnte den Kopf an den Rand und sah durch die Türen des Schlafzimmers dem Sonnenuntergang zu.
Der harte Ritt hatte seinen Körper ermüdet, aber nicht seinen Geist. In den letzten sieben Jahren hatte er den Ruf erworben, Furcht und Gehorsam in den Herzen der Menschen zu wecken. Sein Name war ein Synonym für das Böse. Obwohl die Geschichten darüber übertrieben waren, waren sie auch nicht ganz unbegründet. Er hatte getan, was notwendig war, um zu überleben, und er würde alles Notwendige tun, damit Catherine seine Frau wurde.
Er setzte sich auf, packte den Rand des Zubers und stieg hinaus. Dann griff er nach dem Handtuch auf dem kleinen Tisch und schlang es sich um die Taille, ohne auf die Rinnsale auf seiner Brust zu achten.
Catherine fand ihn mitten im Zimmer vor, fast nackt, während das Wasser von ihm herunterrann wie von einem mächtigen Gott, der gerade aus den Tiefen des Meeres erschienen war.
Lucifer.
Sie bekam eine Gänsehaut, und sie dachte daran, wie verwundbar sie in seiner Nähe war. Unbewusst griff sie nach den Perlen und wickelte sich die Kette um die Finger.
Lucian ließ sie nicht aus den Augen. Er löste das Handtuch von seinen Hüften, es fiel auf seine Füße und er stieg darüber hinweg, ging zu Catherine.
Er kam langsam näher, und ihr Herz schlug schneller. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seit sie das letzte Mal beisammen gelegen hatten. Und sie vermisste es. Vermisste es so sehr.
Er stand vor ihr, streckte die Hand aus, fuhr mit den Händen durch ihr Haar und zog sie an sich. „Du hast es dir und mir lange genug verweigert.“
Sie konnte sich mit seiner Kraft nicht messen, daher sagte sie schnell: „Wenn du mit meinem Vater sprichst. .."
„Nein,
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