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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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gerötet und die Unterlippe ebenfalls, so fest hatte sie darauf gebissen. Sie sah aus wie ein kleines Mädchen, das nichts wusste vom Leben.
    Aber sie war nicht unschuldig und er kein Gentleman. Er war ein Pirat. Der berüchtigte Pirat Lucifer, und die Geschichten von seinen Eroberungen und wilden Gefechten waren auf allen Kontinenten und allen Weltmeeren bekannt. Und sie war die Tochter von Randolph Abelard und eine Hure.
    Er strich mit dem Finger über ihre Wange, so zärtlich, als berührte er sie zum ersten Mal. „Wenn es nur so wäre“, flüsterte er, dann stand er auf und legte sich ins Bett, wandte ihr und seinen Gefühlen wieder den Rücken zu.

15. KAPITEL
    Catherine umklammerte, die hölzerne Reling und sah zu, wie Tortuga in der Ferne verschwand. Wohin würde Lucian sie jetzt bringen? Was waren seine Absichten? Wie lange sollte sie seine Gefangene bleiben? Wie lange konnte sie mit dieser Charade fortfahren?
    Sie erschauerte, und jemand schlang die Arme um sie.
    „Ist dir kalt?“ fragte Lucian, zog sie an sich und verschränkte die Hände vor ihrer Brust.
    Catherine ließ die Reling los und seufzte. Sie streichelte seine kräftigen Hände, und ihre Anspannung ließ nach, als sie sich von seiner Stärke umgeben fühlte. Er bot ihr Schutz und Geborgenheit. Für wie lange? Sie wusste es nicht, und es war ihr gleichgültig. Sie nahm sein Friedensangebot dankbar an.
    Sie entschied sich für eine ehrliche Antwort. „Meine Gedanken ließen mich erschauern.“
    „Warum das?“ Diesmal klang seine Stimme weder kühl noch verächtlich, sondern warm und besorgt.
    „Mein Schicksal ist noch nicht entschieden.“
    Er verschränkte seine Finger mit ihren. „Dein Schicksal liegt noch immer in meiner Hand, daran hat sich nichts geändert.“ „Aber unser Ziel.“
    „Sie müssen nur fragen, Madam, und ich werde Ihnen mit Freuden antworten.“
    „Wohin bringst du mich, Lucian?“
    „In den Himmel“, sagte er und lachte leise.
    „In den Himmel?“
    „Meine Insel“, erklärte Lucian. „Ich nenne sie Himmel, Heaven, weil man dort dem Paradies so nahe ist.“
    Sie fürchtete, die nächste Frage zu stellen, und musste es doch tun, daher holte sie tief Luft und sagte: „Wie lange bleibe ich dort?“
    Er zog sie fester an sich, beugte sich hinunter zu ihrem Ohr und flüsterte: „Weißt du nicht, dass der Himmel für die Ewigkeit ist, Catherine?“
    Wieder erschauerte sie.
    „Hast du Angst vor der Ewigkeit mit mir, Catherine? Du warst einverstanden, mich zu heiraten. Die Ehe ist ein Bündnis für die Ewigkeit. Hättest du dich an die Gelübde gehalten? Hättest du dich für ein ganzes Leben an mich gebunden?“
    „Wenn wir geheiratet hätten, würde ich in diesem Augenblick dir gehören. Es war nicht ich, die unsere Vereinbarung gebrochen hat.“
    Lucian strich mit den Lippen über ihr Ohr. „Aber Sie spielten ein falsches Spiel mit mir, Madam.“
    Es fiel ihr schwer zu denken, wenn er an ihrem Ohr knabberte. „Ich tat nichts dergleichen. Ich kam zu dir . . .“
    „Ohne deine Jungfräulichkeit.“
    Catherine versuchte, seinen warmen Atem zu ignorieren, seine kosenden Lippen, seinen festen Körper. „Du hast nicht gesagt, dass die Jungfräulichkeit eine Bedingung für eine Heirat wäre.“
    „Ich hielt das nicht für notwendig. Ich glaubte, du wärest eine Dame.“
    Catherine schloss die Augen gegen den Ansturm der Gefühle. „Du hast dich geirrt.“
    Seine Antwort erfolgte prompt. „Und du hast dein Schicksal besiegelt.“
    „Was ist mein Schicksal, Lucian?“ fragte sie, geplagt von dem Wunsch, die Wahrheit zu erfahren.
    Er drehte sie herum, so dass sie ihn ansehen musste. „Es werden wieder einmal Sie selbst sein, Madam, die Ihr Schicksal besiegelt.“ Er küsste sie sanft, ließ sie los und ging davon.
    Catherine sah ihm nach, wie er zur anderen Seite des Schiffes ging. Warum sprach er in Rätseln? Was konnte sie tun, um ihr Schicksal zu besiegeln?
    Erlaube ihm, dich zu lieben, sagte eine Stimme zu ihr.
    Er würde in jedem Fall gewinnen. Wenn er sich zu ihr legte und feststellte, dass sie noch Jungfrau war, würde er seine Rache bekommen. Wenn er sie zurückschickte, ohne sie anzurühren, würde die Gesellschaft das Gegenteil vermuten. Sie würde verlieren, ihr eigenes Schicksal besiegeln, wie sie sich auch entscheiden mochte. Ihre einzige Hoffnung blieb, dass sie zumindest die Unschuld ihres Vaters beweisen könnte, andernfalls wäre alles umsonst gewesen.
    Sie musste ihn auf Abstand halten. Sie

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