Lucifers Lady
nach den richtigen Worten. „Ich brauche . . .“
„Mich, Engel. Du brauchst mich“, beendete er den Satz und küsste sie.
Ihre Lippen brannten, ihr Körper war voller Verlangen, und sie ergab sich den neuen und fremden Gefühlen, die sie vollkommen beherrschten.
Er hob sie zu sich hoch. Sie schlang die Beine um ihn. „Du bist bereit für mich, nicht wahr, Engel?“ Er biss leicht in ihre Unterlippe.
„Ja.“ Sie stieß die Antwort keuchend hervor.
Begierig sie zu fühlen, schob er die Hände unter ihren Rock. Ihre Haut war warm und weich. Er strich über die Innenseite ihrer Schenkel, fühlte ihre Glut, wusste, dass er nur ein winziges Stück vom Zentrum ihrer Weiblichkeit entfernt war. Er streichelte sie geschickt, zärtlich, verlangend, intensiv und ließ schließlich einen Finger in sie hineingleiten.
Sie rief seinen Namen und ließ den Kopf gegen seine Schulter sinken.
„Hast du jemals solche Lust empfunden?“ fragte er leise, während er sie aufs Intimste erkundete und ihr Verlangen nach ihm schürte. „Sag es mir, Engel. Sag es mir jetzt“, er drängte sie mit seinen Worten und mit seinen Bewegungen, musste es hören, musste es wissen, dass niemand dieses Verlangen in ihr wecken konnte.
Catherine konnte nicht sprechen. Sie konnte nicht einmal denken. Sie gab sich ganz seiner Berührung hin.
„Sag es mir“, verlangte er in scharfem Ton.
Sie schüttelte den Kopf, barg ihr Gesicht am Kragen seines Hemdes.
„Niemand, Engel - ich will hören, wie du sagst, dass es niemanden gibt außer mir, der dieses Verlangen in dir wecken kann, dieses heiße, brennende Verlangen.“
Niemanden, dachte Catherine. Es gab niemanden. Sie war eine Jungfrau. Der Gedanke erschreckte sie. Was um Himmels willen machte sie da? Hatte sie denn vollkommen . . .
Ein Seufzer entfuhr ihr, als er begann, seine Finger in ihr zu bewegen, langsam, gleichmäßig, rhythmisch.
Sie war verloren. Wenn sie diesem Wahnsinn nicht umgehend ein Ende bereitete, dann würde sie mehr verlieren als nur ihre Jungfräulichkeit. Sie würde das Leben ihres Vaters verlieren.
Warum? Warum spielte das Leben einem solche Streiche? Warum konnte Lucian nicht in England bleiben und Earl of Brynwood werden? Warum hatte sie ihn nicht auf einem Ball kennen lernen können? Warum hatte er sich nicht in sie verlieben können? Sie verführen und dann heiraten? Warum war diese Situation so vollkommen unmöglich?
Sie schob all diese Gedanken und Wünsche beiseite und fand sich wieder in die Rolle, mit der sie erreichen würde, was notwendig war: die Freiheit ihres Vaters und ihre eigene.
Sie flüsterte ihm ins Ohr: „Captain, quälen Sie mich nicht, so. Es ist so lange her, seit ein Mann mich ganz erfüllt hat.“
Lucian hielt mit seinen Bewegungen inne. Dann ließ er sie hastig los, schob sie beiseite, wandte sich von ihr ab. Er ging zur Tür und sagte, ohne sie anzusehen: „Bleiben Sie hier, Madam, sonst werden Sie es diesmal bereuen, mir nicht gehorcht zu haben.“
Catherine musste nicht den Ausdruck seiner Augen sehen, um seinen Zorn zu erkennen. Er schlug die Tür hinter sich zu, und sie ließ sich auf das Bett sinken. Ihre Beine trugen sie nicht mehr.
Himmel, Catherine, was ist los mit dir? Sie wusste keine Antwort auf diese Frage. Sie verstand sich selbst nicht. War sie in der engen Kabine abhängig geworden von ihm? Glaubte sie, ohne ihn nicht überleben zu können? Fürchtete sie sich, wenn er nicht in ihrer Nähe war? Brauchte sie ihn? Begehrte sie ihn? Liebte sie ihn?
Sie presste die Hand vor den Mund, als hätte sie Angst, dass sie ihre Gedanken laut aussprechen könnte. Sie konnte ihn nicht lieben. Er war ein Pirat, grausam und kalt.
Nein. Sie schloss die Augen. Er besaß eine Seele, dessen war sie sich gewiss. Ohne eine Seele könnte er nicht solchen Schmerz empfinden, so sehr leiden unter den Erinnerungen der Vergangenheit. Er kümmerte sich um seine Männer, sein Schiff, seine Rache und auf eine seltsame Weise auch um sie. Andernfalls hätte man sie längst schon umgebracht oder hinausgeworfen. Unter dem Deckmantel seines Piratendaseins gab es noch immer den Earl of Brynwood, Lucian Darcmoor. Und Lucian besaß die Fähigkeit zu lieben, heftig und leidenschaftlich.
So wie sie. Catherine hielt inne und fragte sich, ob sie ihn liebte oder nur begehrte. Ihr Leib sehnte sich noch immer nach seinen Berührungen, nach seinen Lippen, nach seiner Stimme, die unaussprechliche Vergnügungen versprach.
Wenn nur die Umstände und das
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