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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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Catherine herunter rollte. Er lag auf dem Rücken und blinzelte in die Sonne. „Geht es dir gut?“
    Sie war noch nicht wieder bei Sinnen. Sie vermochte kaum zu atmen, ihr Herz schlug rasend schnell, und sie fühlte sich wie benommen vor Lust.
    „Catherine?“ fragte er, nun wieder Herr seiner selbst.
    Sie war noch nicht in der Lage zu antworten.
    Er hielt sie ganz fest. „Ruhig, mein Engel, ganz ruhig“, sagte er und streichelte ihren Rücken. „Atme langsam und gleichmäßig. “
    Seine beruhigende Stimme half ihr, seine starken Arme beschützten sie. Sie gehörte hier zu ihm wie die Nacht zum Tag. Sie waren Teil eines Ganzen und konnten niemals ohne einander vollkommen sein. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn jenseits jeder Vernunft, jenseits der Realität, liebte ihn bis zum Wahnsinn. Sie liebte den Teufel persönlich.
    Sie seufzte schwer, atmete endlich wieder normal, während die Wahrheit schmerzhaft ihr Herz durchbohrte. Was um Himmels willen sollte sie tun?
    „Ist es jetzt besser?“ Er strich über ihren Arm.
    Sie antwortete ehrlich. „Ich fühle mich, wie ich mich nie zuvor gefühlt habe.“
    Er hob ihr Kinn. „Und wie du dich nie wieder fühlen wirst. Außer mit mir.“ In seinen Worten klang eine Warnung mit.
    Sie ließ ihn wissen, dass das nicht nötig war. „Ich will keinen anderen Mann.“ Mit dem Finger strich sie über seine Wange bis zu seinem Mund. Ihre Worte waren schlicht und kamen von Herzen. „Ich liebe dich.“
    Lucian starrte Catherine ungläubig an. Er fand keine Worte, fasste keinen klaren Gedanken. Sein Herz drängte ihn, freundlich zu antworten, die Liebe zu gestehen, die er so sehr zu ignorieren sich bemüht hatte und die er doch in seinem Herzen verborgen trug.
    Aber alte Wunden kehrten zurück an die Oberfläche und hin-derten ihn daran zu gestehen, wie sehr er Catherine Abelard liebte.
    Catherine fühlte sich unter seinem Schweigen unbehaglich. Dummerweise hatte sie ihre Gefühle gestanden. Würde sie je- i mals lernen, nachzudenken, ehe sie sprach? Was jetzt? Glaubte sie, der berüchtigte Lucifer würde ihr seine Liebe gestehen? Glaubte sie, sie könnten von nun an bis in alle Ewigkeit miteinander glücklich sein?
    Sie wollte etwas sagen, doch diesmal versuchte sie, sich vor weiteren Peinlichkeiten zu schützen. „Der Sand brennt auf meiner Haut. Ich muss mich abwaschen. “
    Sie entzog sich seinen Armen und lief ins Meer, hinein in die sanfte Brandung.
    Lucian sah ihr nach und verfluchte sich selbst. Warum? Warum konnte er die Vergangenheit nicht vergessen, den Schmerz begraben und ein neues Leben beginnen?
    Aber er kannte die Antworten auf seine Fragen. Er hatte gelitten, und er wollte auch Abelard leiden sehen. Und er sehnte sich verzweifelt danach zu erfahren, warum Abelard gelogen und ihn zu einem Leben in der Hölle verdammt hatte.
    Catherines Verhalten erregte seine Aufmerksamkeit. Er sah, wie sie sich bückte, um etwas aus dem Wasser zu nehmen.
    Er stand auf und trat zu ihr. „Nach welchen verlorenen Schätzen suchst du da?“
    Am liebsten hätte sie gerufen: „Nach deiner Liebe“, aber sie beherrschte sich und hielt ihm eine Muschel entgegen.
    „Soll ich dir helfen, noch mehr zu sammeln?“ fragte er und ging schon ins Wasser.
    Ich möchte von dir noch mehr, so viel mehr. Sie nickte und lächelte kurz, ehe sie sich wieder ihrer Tätigkeit widmete.
    Das Schweigen lastete schwer auf ihnen. Die Sonne schien immer heißer zu brennen, die Luft dicker zu werden. Catherine entfernte sich von ihm, distanzierte sich, versuchte, den Schmerz in ihrem Herzen zu betäuben zusammen mit der Leere in ihrer Seele.
    Lucian spürte ihren Rückzug und wurde ärgerlich. Es gefiel ihm nicht. Sie waren einander näher gekommen seit ihrer Ankunft auf der Insel, viel näher, und er wollte das feste Band nicht lösen, das sich zwischen ihnen entwickelt hatte.
    Verdammt, aber sie gehörte ihm. Liebe oder nicht, sie war sein.
    „Catherine!“ rief er und warf die Muscheln zurück ins Meer. Sie fuhr erschrocken auf und sah ihn aus großen Augen an.
    „Komm her“, sagte er und streckte ihr seine Hand entgegen. Tu es nicht. Dreh dich um und lauf weg. Rette dich vor dem Schmerz und dem Leid, das er dir zufügen wird. Lauf, Catherine, lauf.
    Und sie lief - direkt in seine Arme.

22. KAPITEL
    Catherine eilte die Treppe hinunter und ließ dabei die Hand über das Geländer aus Teakholz gleiten. Sie warf einen Blick in die Eingangshalle. Als sie niemanden in der Nähe entdecken konnte, sprang sie

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