Lucky - Nur eine Frage der Zeit
präsentieren?”, fragte Syd. “Wir müssen regelmäßige Zeiten einführen, zu denen ich verlässlich allein zu Hause bin.”
“Wir fangen gleich heute Abend an”, antwortete Lucky. “Ich habe heute Morgen mit Frisco gesprochen. Die SEAL-Anwärter werden nächste Woche einige nächtliche Schwimmeinheiten absolvieren. Ich werde um etwa elf Uhr auf dem Stützpunkt erscheinen, wenn das Training beginnt. Nachdem ich meine Ausrüstung angelegt habe, übernimmt ein anderer Ausbilder für mich – mit Tauchermaske und Taucheranzug wird kein Beobachter merken, dass ich es gar nicht bin. Ich verlasse heimlich den Stützpunkt und schließe mich Bobby und unseren Junior-Froschmännern an, die sich strategisch rund um unser Haus verteilt und versteckt haben werden. Um mein Haus”, korrigierte er sich schnell.
Frisco war enttäuscht, dass Luckys Beziehung zu Sydney nur vorgetäuscht war. Mehr hatte er dazu nicht gesagt – außer dass Lucky jederzeit zu ihm kommen könne, um zu reden, wenn er das Bedürfnis hatte. “Worüber reden?”, hatte Lucky gefragt. Klar, er machte sich schon ein wenig Sorgen, weil Syd sich in Gefahr brachte, aber so konnte er sie wenigstens im Auge behalten. Alles war bestens. Es gab nichts zu bereden.
“In einer Stunde fahre ich rüber zu Luckys Haus und verwanze es”, sagte Bobby.
“Ich werde also von sieben Uhr abends bis etwa zwei oder drei Uhr morgens allein im Haus sein?”, fragte Syd.
“Nein, bevor das Training beginnt, haben wir noch Zeit”, antwortete Lucky. “Wir können in der Stadt essen gehen. Das heißt, wir machen uns hier gegen sechs Uhr auf den Weg. Nach dem Essen fahren wir zu mir, und gegen zweiundzwanzig Uhr dreißig, wenn Bobby und die anderen Stellung bezogen haben, werde ich dir so auffällig und öffentlich wie möglich einen Abschiedskuss geben und hierher fahren. Von da an bis etwa zwei Uhr morgens wirst du allein sein. Etwa dreieinhalb Stunden.”
Syd nickte. “Vielleicht haben wir ja Glück, und FInCOM findet bis heute Abend die meisten Verdächtigen auf der Liste. Und wenn wir ganz großes Glück haben, ist unser Mann dabei.”
Lucky nickte und hoffte, dass sein sprichwörtliches Glück seinen Spitznamen wieder einmal rechtfertigen würde.
10. KAPITEL
D er wunderbar zarte Hummer und die Hundertdollarflasche Wein waren eine komplette Fehlinvestition.
Vor dem Hintergrund eines fantastischen Sonnenuntergangs, der unglaublich schönen Restaurantterrasse mit unbezahlbarem Blick auf den Pazifik und nicht zuletzt dem umwerfend gut aussehenden Mann, der ihr am Tisch gegenübersaß, hatte Syd kaum wahrgenommen, was sie aß und trank.
Ebenso gut hätte man ihr Erdnussbutter-Sandwiches und Grapefruitsaft servieren können. Sie hätte den Unterschied nicht bemerkt.
Die meiste Zeit wünschte sie sich nur, Luke würde ihre Hand halten. Und als er schließlich tatsächlich nach ihrer Hand griff, wünschte sie sich den Rest der Mahlzeit, er würde sie noch einmal küssen.
Er hatte sie vor dem Restaurant geküsst, nachdem er dem Parkplatzwächter seine Autoschlüssel gegeben hatte. Langsame, lang anhaltende Küsse, die ihr die Sprache verschlugen.
Er küsste sie auch in der Bar, wo sie auf einen freien Tisch warteten. Zarte Küsse, leichte Küsse, Küsse, die zu einem Fünfsternerestaurant passten.
Sie war nicht passend angezogen, aber außer ihr schien das niemanden zu stören. Der Restaurantchef war aufmerksam, die Kellner respektvoll und Luke …
Nun ja, er schaffte es beinahe, sie glauben zu machen, sie seien bis über beide Ohren verliebt.
“Du bist so still”, sagte er jetzt und zeichnete mit dem Daumen Kreise in ihre Handfläche, während sie unter dem wunderschön eingefärbten Abendhimmel darauf warteten, dass der Kellner mit Lukes Kreditkarte zurückkam. Wie er sie ansah, der sanfte Klang seiner Stimme, sein ganzes Verhalten entsprach durch und durch dem eines aufmerksamen Liebhabers. Er spielte seine Rolle wirklich bemerkenswert gut. “Woran denkst du?”
“An deine Küsse”, gab sie zu.
Für den Bruchteil einer Sekunde zeigte sich Überraschung in seinen Zügen, sein Daumen verharrte, und sie sah echte Verblüffung in seinen Augen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber in dem Moment kam der Kellner zurück. Luke lachte, löste sanft seine Finger aus ihrer Hand und zeichnete die Rechnung ab. Dann steckte er den Beleg ein, stand auf und reichte ihr die Hand.
“Gehen wir ein bisschen am Strand entlang.”
Hand in Hand stiegen sie die
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