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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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Holzstufen hinab. Unten angekommen kniete er sich in den Sand und zog ihr die Sandalen aus. Dann trug er sie für sie, zusammen mit seinen eigenen Schuhen. Der Sand fühlte sich aufregend kühl an zwischen ihren Zehen.
    Sie gingen schweigend etwa eine Minute nebeneinander her. Dann räusperte sich Luke. “Ähm, als du an meine Küsse dachtest – war das ein schöner Gedanke oder …?”
    “Es war eher ein amüsanter Gedanke”, gab sie zu. “Nach dem Motto: Hier sitze ich nun, mit dem bestaussehenden Mann in ganz Kalifornien, und als ob das noch nicht aufregend genug wäre, wird er mich noch mehrere Dutzend Male küssen, bevor die Nacht zu Ende ist. Du küsst einfach traumhaft gut, weißt du das? Natürlich weißt du das.”
    “Deine Küsse sind aber auch nicht von schlechten Eltern.”
    “Verglichen mit dir bin ich ein Stümper. Ich kriege das einfach nicht hin, was du mit den Augen machst. Und dieses kleine Lächeln, das ankündigt: ‘Jetzt werde ich dich küssen.’ Nur wer ein Gesicht hat wie du, kann das.”
    Sein Lachen klang verlegen. “Ach, komm schon. Ich bin nicht …”
    “Tu nicht so schüchtern”, tadelte sie ihn. “Du weiß, wie du aussiehst. Du brauchst nur zu lächeln, und jede Frau im Umkreis von dreißig Metern verliert sich in Tagträumen. Betritt einen Raum, lächle und die Frauen stehen sofort Schlange.”
    “Oh, wenn ich nur gewusst hätte, dass das schon reichen würde …” Er lächelte sie zauberhaft an.
    Sie gähnte. “Funktioniert bei mir nicht. Nicht, seitdem ich weiß, wie laut du schnarchst.”
    “Ich schnarche nicht!”
    Syd lächelte nur.
    “Tu ich nicht.”
    “Okay”, sagte sie. Offenbar hatte sie ihn nur aufziehen wollen.
    “Du versuchst, einen Streit vom Zaun zu brechen”, sagte er in jäher Erkenntnis. “Und sei es nur ein dummer, neckischer Streit um nichts, weil du Angst hast, dich ernsthaft mit mir zu unterhalten.”
    Das stimmte so nicht. “Wir haben letzte Nacht eine sehr ernsthafte Unterhaltung geführt”, widersprach sie.
    “Ja. Aber die meiste Zeit habe ich geredet. Ich habe mich ernsthaft unterhalten.”
    “Ich habe dir von meiner Familie erzählt”, gab sie zurück.
    “Kaum.”
    “Na ja, sie ist nun mal langweilig. Keiner von ihnen hat sich nach Tibet abgesetzt. Ich meine, wenn es jemanden nach Tibet zieht, dann am ehesten mich.”
    “Siehst du”, sagte er. “Du tust es schon wieder. Du provozierst einen Streit mit mir darüber, ob du wirklich nach Tibet gehen würdest oder nicht, wenn du das Geld dafür hättest.”
    Tibet – nein. New York – ja. Oder Boston. Philadelphia. Sie wollte zurück an die Ostküste, rief sie sich in Erinnerung. Nur darum ging es hier eigentlich. Sie wollte helfen, den Serienvergewaltiger zu fassen. Und dann wollte sie den besten, detailliertesten, packendsten Artikel schreiben, der je geschrieben wurde.
    Sie war nicht einfach nur hier, um diesen Mann im Mondlicht zu küssen.
    Das letzte Dämmerlicht schwand schnell, und der Mond war nur eine schmale Sichel am Himmel. Syd konnte Musik und Gelächter vom Surf Club weiter unten am Strand hören. Dort fand offenbar eine Party statt.
    Lukes Gesicht lag im Schatten. “Ich mag dich, Syd”, sagte er leise. “Du bringst mich zum Lachen. Aber ich möchte dich kennenlernen. Ich möchte wissen, was du willst, wie du wirklich bist. Ich möchte wissen, wo du dich in fünfzig Jahren siehst. Ich möchte …” Er brach ab und lachte. Sie hätte schwören können, dass es ein verunsichertes Lachen war. Vorausgesetzt, Luke O’Donlon war zu verunsichern. “Ich will wissen, was mit Kevin Manse war. Ich will wissen, ob du ihn immer noch liebst, ob du immer noch jeden Mann, dem du begegnest, mit ihm vergleichst.”
    Syd war wie vom Donner gerührt. Kevin Manse? Wie zum Teufel …? Sie wünschte, sie könnte Lukes Augen sehen, aber es war zu dunkel. “Was … woher weißt du von Kevin Manse?”
    Er räusperte sich. “Ähm, du hast ihn … erwähnt, als Lana Quinn dich zum ersten Mal hypnotisierte.”
    “Erwähnt?”
    “Na ja, du hast eine Rückblende gemacht. Zurück zu eurer ersten, ähm, Begegnung.”
    Syd sagte etwas ausgesprochen Unhöfliches. “Rückblende? Was meinst du mit Rückblende?”
    “Nun, genauer sollte ich wohl sagen: Du hast es noch einmal durchlebt.”
    “Noch einmal durchlebt?” Ihre Stimme hob sich um mehrere Oktaven. “Was soll das heißen?”
    “Du hast uns, ähm, teilweise erzählt, was passiert ist, teilweise mit Kevin gesprochen, als wäre er

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