Lucky - Nur eine Frage der Zeit
zu lassen. “Ja, ich weiß. Das klingt so pathetisch.”
“Oh!” Sie setzte sich auf. “Nein! Ich habe nicht über das gelacht, was du gesagt hast. Mein Gott, du hast mich unglaublich damit beeindruckt! Glaub bitte nicht, dass ich dich auslache!”
“Habe ich das?” Lucky gab sich gelassen. “Dich beeindruckt? Wirklich?” Oh Mann, er klang wie ein Volltrottel, der scharf auf weitere Komplimente war.
Sie schien das nicht zu merken, so aufgewühlt war sie. Junge, Junge, wenn diese Frau es ernst meinte, dann aber richtig. “Ich habe gelacht, weil ich glaubte, dich vollständig durchschaut zu haben, als wir uns das erste Mal trafen. Ich dachte, du wärst einer dieser testosteronstrotzenden Kerle, die nur deshalb zu den SEALs gehen, weil sie gern Dinge in die Luft jagen.”
“Ah, verstehe.” Lucky musste unbedingt dafür sorgen, dass sie ihn nicht länger so ansah, mit diesen glühenden Augen, die scheinbar bis ins tiefste Innere seiner Seele zu schauen vermochten. Er musste die ernsthafte Stimmung kippen, damit er nicht etwas wirklich Dummes tat, nämlich sie in seine Arme zog und küsste. “Was glaubst du denn, wovon ich rede, wenn ich sage, ich hätte von den SEALs eine Menge zurückbekommen? Genau das: Ich darf Dinge in die Luft jagen.”
Syd lachte. Gott sei Dank.
“Erzähl mir von deiner Schwester Ellen”, sagte sie. “Sie heiratet demnächst, richtig?”
“In einer Woche”, antwortete er. “Streich’s dir besser im Kalender an. Es sähe etwas merkwürdig aus, wenn wir angeblich zusammenleben, aber du nicht zur Hochzeit meiner Schwester mitkommst.”
“Oh nein!” Sie verzog das Gesicht. “Das gefällt mir aber gar nicht. Du kannst mich nicht ernstlich zur Hochzeit deiner Schwester mitnehmen.”
“Ich schätze, wir können uns eine Ausrede einfallen lassen”, meinte Lucky zögernd. “Also, wenn du wirklich nicht mitkommen willst.”
“Ich würde sehr gern mitkommen”, gab sie zurück, “aber ich weiß, was für ein bedeutender Tag das für dich ist. Bobby hat mir erzählt, dass du dafür einen heiß begehrten Einsatz hast sausen lassen. Einen Einsatz, an dem du eigentlich unbedingt teilnehmen wolltest.”
“Wenn ich nicht dabei bin”, sagte er, “wer soll sie dann zum Altar führen? Hör zu, komm einfach mit, ja? Und wenn du dich dazu durchringen könntest, ein Kleid zu tragen – etwas Festliches –, das wäre wirklich nett.”
“Oh Gott!” Sie schaute ihn mit gespieltem Entsetzen an. “Du musst mich für eine Vollidiotin halten. Was glaubst du denn, was ich zu einer Hochzeitsfeier tragen würde? Eine saubere Jeans?”
“Na ja”, gab er zu, “entweder Jeans oder eine Kakihose. Mir ist aufgefallen, dass deine Kleidung ziemlich … eintönig ist.”
“Großartig”, antwortete sie. “Erst bin ich eine Vollidiotin, und jetzt auch noch langweilig?”
Sie lachte. Deshalb wusste er, dass sie es nicht ganz ernst meinte, aber er hatte trotzdem das Bedürfnis, es ihr zu erklären. “So habe ich es nicht gemeint …”
“Komm, lass gut sein, bevor du dich noch um Kopf und Kragen redest”, wehrte sie ab. “Erzähl mir einfach von deiner Schwester.”
Es war beinahe ein Uhr, aber Lucky war nicht müde, und Syd sah auch nicht müde aus.
Also erzählte er ihr von seiner Schwester. Wenn sie wollte, konnte und würde er die ganze Nacht reden.
Er wünschte sich allerdings, sie würde sich nicht nur unterhalten wollen. Er wollte sie berühren, sie in sein Schlafzimmer bringen und sie lieben. Aber er wollte keinesfalls riskieren, die stille Intimität zwischen ihnen kaputt zu machen.
Sie mochte ihn. Das wusste er. Aber ihre Sympathie war viel zu neu und zu zerbrechlich, um damit zu spielen.
Er wollte sie berühren, aber er wusste, dass er das nicht tun sollte. Heute Nacht würde er sich damit zufriedengeben müssen, sie mit seinen Worten zu berühren.
“Blade”, sagte Rio Rosetti, “oder Panther.”
“Wie wäre es mit Hawk?”, witzelte Thomas.
“Ja, Hawk ist auch nicht schlecht.”
Rio war mit seinem Spitznamen nicht zufrieden und versuchte, seine Freunde dazu zu bringen, ihn anders zu nennen.
“Ich bin ja der Meinung, wir sollten eine freundlichere, nettere Gruppe von SEALs bilden. Da brauchen wir auch nettere, freundlichere Spitznamen”, meinte Michael Lee mit todernstem Gesicht. “Wie wäre es mit Bunny?”
Rios Gesichtsausdruck war einfach zu lustig.
Thomas kugelte sich vor Lachen. “Das gefällt mir”, prustete er, “Bunny.”
“Hey, hey,
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