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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Viersitzer mit schweren Strahlenkanonen zu schießen. Wie ein Hase flog Lucy in Zickzacklinien durch das Sperrfeuer. Sie hatte das natürlich bisher nur am Simulator geübt, aber sie war gut darin gewesen und es reichte auch für die Praxis aus.

Die Bombe
    »Was schon vorbei? Es fing doch erst richtig an, Spaß zu machen!«, rief Lucy lachend aus, als das Mutterschiff die Abschussversuche einstellte.
    »Das ist ja kein Wunder. Du fliegst in die falsche Richtung!«, schrie Kim hysterisch von hinten.
    »Lucy, Kim hat recht! Du fliegst in den Orbit.« Lars Stimme klang gepresst. Er hatte sich noch nicht so richtig von Lucys Flugaktionen erholt.
    »Hör mal Lucy, was ich vorher gesagt habe, das war rein theoretisch gemeint. In der Praxis ist das fast unmöglich«, redete jetzt mit vor Entsetzen bebender Stimme Christoph dazwischen. Endlich hatte wenigstens einer ihrer Freunde begriffen, was sie wollte.
    »Wo wovon redet ihr? Was ist unmöglich?« Lars klang eher so, als hätte auch er begriffen, wollte es aber nicht wahrhaben.
    »So ein Schiff kann man nur abschießen, wenn beide Torpedos quasi gleichzeitig auftreffen, und zwar nicht weiter als zwanzig Meter voneinander entfernt und sie müssen kurz vor den Stummelflügeln des Schiffs im Heck einschlagen. Das ist die empfindliche Stelle bei diesen Schiffen. Dazu müssen wir aber ganz nah dran sein und selbst dann wissen wir nicht, ob wir damit die Bombe zum Explodieren bringen.«
    Lars starrte nur mit offenem Mund von Lucy zu Christopher und zurück, wozu er sich ganz schön verrenken musste in seinem Sitz vor Christopher.
    »Du willst die Bombe sprengen? Du fliegst darauf zu?« Auch Kim sah kreidebleich aus. Ihr versagte die Stimme. Ihre ohnehin großen Augen waren vor Schreck geweitet.
    Lucy beachtete die anderen beiden gar nicht. Sie grinste Christoph an. »Das hört sich doch wie ein richtig guter Plan an.«
    »Lucy, das ist kein Plan, das ist Wahnsinn! Die Torpedos können falsch treffen. Sie können von dem Abwehrfeuer des Schiffes zerstört werden. Sie können nacheinander oder zu weit voneinander entfernt oder auch zu dicht zusammen einschlagen. Dann explodiert die Bombe und nimmt nicht nur den Planeten, sondern auch uns mit.«
    Verzweifelt versuchte Christoph seine nicht vorhandene Brille immer wieder auf die Nase zu schieben. So nervös war er.
    »Mensch Christoph, wir haben eine Zielautomatik. Die Torpedos weichen dem Sperrfeuer automatisch aus. Das wird ohnehin nur so ein, vom Bordcomputer, automatisch geführtes sein. Ich gehe mal davon aus, dass keiner dieser Luzaner so verrückt ist, sich selbst mit diesem Ding in die Luft zu sprengen. Du weißt doch, dass so ein Torpedo von dem automatischen Standardabwehrfeuer nicht getroffen wird, dafür ist deren Ausweichautomatik viel zu gut.«
    »Aber Lucy, selbst wenn wir das schaffen, dann sind wir ganz dicht dran. Die Bombe explodiert vielleicht vor dem Planeten, aber sie wird unser Schiff in Stücke reißen. Dann sind wir vielleicht Helden – aber tot.«
    Christophs Stimme überschlug sich fast, dabei war er eigentlich für seine ruhige, eher unmodellierte Sprechweise bekannt.
    »Wenn wir gefeuert haben, drehen wir natürlich um und hauen ab. Das ist doch klar. Wir geben einfach Gas und sind weg. Das ist doch kein Problem. Christoph rechne doch mal aus, wie viel Zeit wir haben.«
    Lucy hatte während des ganzen Gesprächs das Schiff mit größtmöglicher Geschwindigkeit um den Planeten gescheucht. Auf dem Hauptbildschirm kam das mittelgroße Frachtschiff in Sicht, das zu einer gigantischen Bombe umgerüstet war.
    »Also Lucy.« Mit jedem Wort wurde deutlich, dass der Inhalt dessen was Christoph sagte, ihm in höchstem Maße widerstrebte. »Nach meinen Berechnungen haben wir theoretisch maximal eine Sekunde für Abschuss und Umkehr. Aber …«
    »Super, das reicht. Christoph gib mir die Zeiten und Lars die Koordinaten!«, kommandierte sie.
    »Aber Lucy, du lässt mich ja gar nicht ausreden. Das ist ein theoretischer Wert. Ich habe viele Annahmen gemacht. Da sind riesige Unsicherheiten …«
    »Navigator, die Koordinaten an den Schützen!«, kommandierte Lucy in etwas zu lautem und etwas zu barschem Tonfall.
    »Lars! Hast du die Koordinaten? Bereit machen zum Abschuss!« kommandierte sie weiter. Das Schiff flog in hoher Geschwindigkeit um den Planeten. Normalerweise wäre es bei dieser Geschwindigkeit weit in den Raum hinaus geschossen. Lucy musste mit den Steuerantrieben permanent gegenlenken. Das war zwar nicht

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