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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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ein Wunder, dass sie überlebt hatten.
    »Ich habe ja gleich gesagt, das könnt nur ihr sein«, platzte Jonny heraus, »aber auf mich …«
    »Ich freue mich, Sie wieder auf der ›Sternenbefreier‹ begrüßen zu dürfen«, begrüßte die Kommandantin die vier. Nach den emotionalen Berg- und Talfahrten der letzten Stunde störte Lucy die höfliche, aber kühle Art der Aranaer nicht. Ganz im Gegenteil, sie genoss es, in sicherer Distanz bleiben zu können. Allerdings fiel ihr natürlich auf, dass die Kommandantin Jonny brutal unterbrochen hatte. Ganz offensichtlich missfiel ihr dieses Besatzungsmitglied. Es war die unhöflichste Unterbrechung, die Lucy bisher bei einem Aranaer erlebt hatte. So ein Verhalten konnte nur äußerstes Missfallen bedeuten. Allerdings hatte Lucy keine Lust, darüber weiter nachzudenken. Solche Fragen mussten bis später warten.
    »Sie werden sich sicherlich denken, dass wir äußerst interessiert an ihrem Bericht sind. Aber das muss warten. Als Erstes werden Sie sich einer gründlichen medizinischen Untersuchung und wenn nötig, einer Behandlung unterziehen müssen«, die Kommandantin sah dabei auf Christophs Arm. Das Blut war mittlerweile getrocknet, die Wunden, die Kims Fingernägeln ihm beigebracht hatten, waren aber leicht entzündet. Kims Ohren färbten sich einen Hauch rot.
    »Danach werden wir uns in Ruhe zusammensetzen und uns anhören, was sie erreicht haben«, ergänzte sie.
    Die zwei Ärztinnen und zwei Ärzte, die sie nach ihrer ersten Ankunft auf dem Schiff untersucht und betreut hatten, holten die vier ab. Jeder hatte wieder eine Einzelbetreuung von dem Arzt oder der Ärztin, die sie auch vorher bereits untersucht und behandelt hatten. Lucy war zu müde, um wieder die gleiche Angst und Scham wie beim ersten Mal empfinden zu können. Ihr kam diese Behandlung mittlerweile wie Routine vor. In der Röhre, in die sie wieder hineingeschoben wurde, schlief sie sogar einmal kurz ein.
    Die Untersuchungen dauerten sehr lange, viel länger als beim ersten Mal. Es mussten wohl auch kleinere Behandlungen durchgeführt worden sein. Jedenfalls fühlte Lucy sich am Ende ausgeruht und energiegeladen.
    Danach ging es zu der Besprechung, wie es die Kommandantin nannte. Lucy kam es allerdings eher wie ein Verhör vor. Die Aranaer hörten sich zwar höflich die ganze Geschichte an, ohne sie zu unterbrechen, richtig interessiert waren sie aber nur an dem Schlüssel. Dies war das einzige Thema, zu dem sie Fragen stellten. Lucy kam sich schon fast wie bei den Imperianern vor. Immer wieder wurde sie nach den kleinsten Details des Vorgangs befragt, der zum Verschwinden des Schlüssels geführt hatte. Lucy hatte fast das Gefühl, dass man ihr nicht glaubte. Tatsächlich erzählte sie nicht, was sie selbst empfunden hatte, als diese Erscheinung über sie gekommen war. Irgendein unergründliches Gefühl sagte ihr, dass sie das lieber zurückhalten sollte. Sie wusste nicht warum, aber dieses Erlebnis erzählte sie nicht einmal ihren Freunden. Genauso wenig wie sie ihren Freunden und den Aranaern von Boreks merkwürdiger Warnung erzählte. Borek und ihre Träume von ihm waren ihr Geheimnis.
    »Wo waren Sie eigentlich, als das imperianische Kriegsschiff angekommen ist«, fragte Lucy vorsichtig.
    »Wir haben uns in die ferneren Bereiche dieses Sonnensystems zurückgezogen und uns mit einer speziellen Tarnung geschützt«, antwortete Jonny. »Als wir durch die Auswertung der Daten zu dem Schluss kamen, dass das imperianische Kriegsschiff vorhat, euren Planeten – Terra – zu vernichten, haben wir natürlich reagiert.
    Der Plan war, im Schutz unserer Tarnung das Bombenschiff abzuschießen, in der Hoffnung, dass die Explosion auf einen technischen Fehler zurückzuführen sei. Leider hat sich herausgestellt, dass sich auch die imperianische Ortungstechnik weiterentwickelt hat. Auch wenn sie unser Schiff nicht direkt sehen konnten, haben sie unsere Bewegung beim Anflug auf Terra geortet und uns angegriffen. Es hat eine erbitterte Schlacht zwischen unseren beiden Schiffen gegeben. Wie ihr seht, haben wir die Schlacht für uns entscheiden können.
    Das imperianische Schiff war hart angeschlagen und stand kurz vor der Vernichtung. Es konnte sich nur durch einen spontanen Fernsprung retten.«
    Jonny war richtig ins Erzählen geraten. Lucy erkannte an dem nervösen Trommeln der Finger der Kommandantin, dass ihr diese Geschichte schon viel zu langatmig und wahrscheinlich auch zu emotional erzählt war. Trotzdem konnte

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