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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Sie hatte z. B. angenommen, dass das System der Türen für sie und ihre Mitstreiter deswegen versteckt war, um die vier an einem unbefugten Betreten verschiedener Räume oder ganzer Bereiche zu hindern oder gar einer Flucht vorzubeugen. Tatsächlich stellte sich heraus, dass das Leben in einer weiterentwickelten Zivilisation in weiten Teilen ganz anders verlief, als sie es gewohnt waren. Dass dort Fähigkeiten entstanden waren, von denen die Menschen auf der Erde keine Ahnung hatten, dass sie überhaupt möglich waren. Einer dieser Punkte war zum Beispiel das Bedienen von Apparaturen. Die Aranaer hatten keine Knöpfe mehr. Es gab Schaltungen, die direkt über die Hirnströme gesteuert wurden. Dazu musste man sich auf diese Schaltungen in einer bestimmten Weise konzentrieren, die auf der Erde bisher völlig unbekannt war.
    »Bei uns zu Hause lernen schon Kinder im Kleinkindalter mit solchen Schaltungen umzugehen«, erklärte Qurks, der für den theoretischen Unterricht zuständig war. »Sie bekommen anfangs einfache Spielsachen, mit denen diese Fähigkeiten trainiert werden. In diesen Spielsachen sind virtuelle Konsolen eingebaut, die Knöpfen und Reglern ähneln, wie ihr sie kennt. Wir haben solche Spielkonsolen überall eingebaut, weil ihr es ohne dieses Hilfsmittel sowieso nicht mehr lernen werdet, mit den Dingen umzugehen. Entschuldigt, wenn ich das so sage, aber ihr seid bereits zu alt, um den Umgang mit diesen Dingen noch richtig zu lernen. Euch fehlt sozusagen die geistige Feinmotorik. Aber macht euch nichts draus, es gab Beispiele, dass andere primitive Völker ganz erstaunliche Fertigkeiten mit diesen Konsolen entwickelt haben, die an den Umgang der höheren Kulturen heranreichten oder ihn in Einzelfällen sogar überstiegen.«
    »Also erstens sind wir keine ›Primitiven‹ und zweitens könnten Sie sich bitte so ausdrücken, damit wir auch verstehen, wovon Sie reden? Ich sehe hier nirgends irgendeine Spielkonsole.« Lars war wieder richtig sauer.
    »Entschuldigung, Entschuldigung, junger Mann, also die Sache ist die: Wie ich schon sagte, handelt es sich um virtuelle Konsolen. Das heißt, ihr müsst euch vorstellen, es gäbe eine Konsole mit Knöpfen und Reglern und dann drückt ihr in der Vorstellung auf so einen virtuellen Knopf.«
    »Heißt das, dann passiert etwas?«, fragte Lars mit kugelrunden Augen.
    »Natürlich, das ist doch der Sinn der Übung. In der Tür dort, zum Beispiel, ist eine ganz einfache Konsole eingebaut«, Qurks zeigte auf die glatte Wand, in der sich vorher ein Loch befunden hatte, durch das die vier den Raum betreten hatten. »Ihr braucht euch also nur noch darauf zu konzentrieren, auf den virtuellen Knopf zu drücken und schon geht die Tür auf.«
    Die Tür öffnete sich tatsächlich. Qurks schaute strahlend in die Runde. Dann schloss sich die Tür wieder.
    »Und so einfach schließt man sie dann wieder.«
    »Aber ich habe keine Konsole gesehen und auch keine Ahnung, was sie gemacht haben.« Lucy konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen.
    »Dabei hatte ich mich ganz auf die Konsole konzentriert.« Professor Qurks wirkte verwirrt. »Wisst ihr, wir machen das normalerweise natürlich nicht so kompliziert, dass wir uns virtuelle Schalter vorstellen, die wir dann mit virtuellen Fingern betätigen. Wir denken einfach in einer bestimmten Weise daran und dadurch werden die Sachen ausgelöst. Sonst würde man so ein Raumschiff gar nicht steuern können. Man muss die Sache so trainiert haben, dass der Gedanke daran, dass es zum Beispiel nach rechts fliegen soll, es tatsächlich nach rechts fliegen lässt. Sonst hätte man gar nicht die nötige Reaktionsgeschwindigkeit, die man in kritischen Momenten braucht. Aber wie schon gesagt, bis zu einem gewissen Grad kann man das auch über diese Spielkonsolen lernen.«
    Die vier sahen sich entsetzt an, dann wagte Lars eine Frage: »Heißt das, dass auch die Raumschiffe ohne Knöpfe, Schalter und andere Bedienelemente geflogen werden.«
    Der Professor sah etwas verwirrt aus. Offensichtlich machte es ihm Schwierigkeiten diese primitive Frage überhaupt zu verstehen. Jonny, der gerade dazu gekommen war, strahlte über das ganze Gesicht, als er erklärte: »Natürlich mein Junge, ihr könntet in eurem jetzigen Zustand ein Raumschiff schon allein deshalb nicht fliegen, weil ihr die Instrumente gar nicht erkennt. Ihr könnt ja noch nicht mal eine Tür öffnen!«
    Jonny lachte schallend. Es klang genauso kühl und mechanisch, wie sie es schon von der

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