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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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heraus.
    »Wenn du unbedingt von mir aufs Kreuz gelegt werden willst«, antwortete er überlegen grinsend.
    Das hätte er lieber nicht gesagt. Damit hatte er Lucys Ehrgeiz richtig angestachelt. Sie wollte es diesem Angeber zeigen. Zudem hatte er Lucys Können völlig unterschätzt. Sie war ein viel stärkerer Gegner als Christoph. Bevor der Kampf richtig begonnen hatte, lag Lars bereits auf dem Rücken mit einer ironisch grinsenden Lucy über ihm. Ohne ein Wort ließ sie ihn los und stand auf. Kim applaudierte begeistert, was Lars natürlich noch mehr kränkte.
    »Das war unfair. Ich war noch gar nicht soweit. Ich fordere Revanche«, fauchte er.
    »Meinetwegen«, Lucy zuckte betont lässig die Schultern.
    Bei dem zweiten Kampf hatte sie es nicht so leicht. Lars kämpfte aber derart verbissen, dass er einige entscheidende Fehler machte und wieder verlor.
    »Lucy ist die Beste«, rief Kim und klatschte begeistert in die Hände. Lars kochte. Jonny schüttelte resigniert den Kopf:
    »Du bist viel zu verkrampft. Ich sagte doch: Den Schwung des Gegners ausnutzen, scheinbare Niederlagen zur Grundlage des Gegenangriffs machen. Du musst locker bleiben. Außerdem ist ein verlorener Trainingskampf nicht so schlimm. Hauptsache ihr wisst nachher im Einsatz, was ihr machen sollt.«
    Wütend trat Lars gegen die Matte und ging. Kim hakte sich bei Lucy unter und sagte strahlend: »Dem Angeber hast du es aber gezeigt. Das wird sein Macho-Bewusstsein aber kränken, von einem Mädchen auf die Matte gelegt worden zu sein.«
    In den nächsten Tagen übten Kim und Christoph zusammen und Lars und Lucy. Kim und Christoph hatten offensichtlich viel Spaß miteinander. Ihre Kämpfe ähnelten häufig eher kunstvollen Rangeleien, bei denen viel gelacht und gekichert wurde, sodass Jonny mahnend darauf aufmerksam machen musste, dass sie die Übungen nicht zum Spaß machten. Lucy hätten die Kämpfe mit Lars auch viel Spaß gemacht, wenn Lars dabei nicht völlig verbissen gewesen wäre. Er trainierte jeden Tag länger als die anderen und hatte seinen Rückstand zu Lucy wieder wettgemacht. Wenn er gewann, wurde er hämisch und behauptete, Lucys vorherigen Siege wären Zufall gewesen. Wenn er verlor, war er beleidigt und beschuldigte Lucy, unfair gekämpft zu haben. Tatsächlich waren beide etwa gleich gut und sie wechselten sich bei den Siegen ab.
    Den theoretischen Unterricht fand nur Christoph wirklich spannend. Dabei war allen das Lernen noch nie so leicht gefallen. Jeder hatte seine Gebiete, die ihn am meisten interessierten. So bevorzugte Kim alles, was auf der Erde »Geografie« gewesen wäre, also wo sich welche Sonnensysteme mit welchen Planeten und welchen Umweltbedingungen befanden, was dort für Völker lebten und wie diese ihr Leben gestalteten. Lars interessierte sich eigentlich nur für die Dinge, die Kim am allerwenigsten mochte, nämlich Waffen und Raumschiffe. Die vier mussten alle bekannten Waffensysteme und Raumfahrzeuge auswendig lernen, einschließlich des theoretischen Umgangs damit. Die physikalischen, chemischen und biologischen Grundlagen interessierten eigentlich nur Christoph, der zusätzlich einen Teil seiner Freizeit mit Privatvorträgen von Professor Qurks und Besuchen der Schiffsbibliothek zubrachte und auch in allen anderen Fächern glänzte. Lucy war das, was man auf der Erde eine mittelmäßige Schülerin genannt hätte. Sie interessierte sich für alles gerade soviel, dass sie von allem ein wenig mitbekam, aber in keinem Fach wirklich gut war. Allerdings war dieses »Wenige« schon wesentlich mehr, als ein irdischer Durchschnittsschüler je lernen würde. Wäre das Wissen nicht schon in ihren Hirnen vorhanden gewesen, hätten sie unmöglich diese ganzen Informationen in der kurzen Zeit aufnehmen können.

Erkundigungen
    »Jonny behauptet doch, wir sind hier zu Besuch und dürfen uns auf dem Schiff frei bewegen«, sagte Lars eines Abends zwischen zwei Bissen in ein riesiges, dick belegtes Sandwich. Die vier saßen beim Abendessen zusammen. Sie hatten einen langen Tag mit vielen Übungen hinter sich. Trotzdem waren alle vier gut gelaunt und viel zu aufgedreht, um schon schlafen zu gehen. Lars war besonders gut aufgelegt. Er hatte am Nachmittag Lucy beim Kampfsport geschlagen. Lucy war das nicht so wichtig, insbesondere weil Lars ausnahmsweise nicht gehässig reagiert hatte.
    »Stimmt! Warum hocken wir abends eigentlich immer in dieser kleinen Bude? Wir könnten doch mal sehen, was dieser Kasten sonst noch zu bieten

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