Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
sich Lucy. Sie hatte tatsächlich, seitdem sie mit Kim über ihre Exliebschaften gelästert hatte, nicht mehr an ihn gedacht, bis eben.
»Das macht die Sache noch schlimmer. Du versuchst, nicht an ihn zu denken. Dabei bist du enttäuscht von ihm. Du fühlst dich allein gelassen und nun hast du auch noch die ganze Verantwortung in dieser Situation.«
Lucy sah Ephirania an. Jetzt ging sie aber zu weit. Sie, Lucy, heu lte doch nicht so einem Kerl hinterher. Einem, der sie im Stich gelassen hatte, einem, der nicht da war, gerade jetzt, wo sie ihn so dringend gebraucht hätte. Natürlich nur, weil er sich besser mit diesen ganzen Dingen auskannte als sie selbst. Weil er immer noch Energie hatte, wenn sie langsam schlappmachte. Weil sie jetzt so dringend seine Wärme brauchte. Weil sie ihn brauchte!
Lucy sah diese Augen, Ephiranias Augen. Sie schien in sie h inein zu fallen. Was dachte sie da? Wozu brachte sie dieses Mädchen? Sie war doch nur eine Pflanze! Sie hatte absolut keine Ahnung von Liebesbeziehungen! Was machte sie da mit ihr. Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
»Lucy, ich brauche dich«, flüsterte Ephirania. »Wir alle bra uchen dich. Du musst deine Gefühle wieder zulassen. Du musst wieder Vertrauen zu deinen Freunden finden. Warum gehst du nicht zu deinen imperianischen Freunden? Sie lieben dich. Sie warten auf dich!«
»Ich kann nicht«, schluchzte Lucy. »Ich bin so in Borek ve rliebt, aber er hat schon Riah.«
Verdammt, jetzt hatte sie auch das noch gesagt. Das hatte sie nicht gewollt. Sie versuchte ihre Tränen unter Kontrolle zu bringen, aber es ging nicht.
»Lucy, ich kann die Unterschiede zwischen euch nicht erkennen. Das geht über mein Verständnis. Ich fühle aber, dass ihr eine Lösung finden werdet, wenn die Zeit reif ist, für euch alle. So lange bin ich für dich da.«
»Danke«, schniefte Lucy. Sie hielt Ephiranias Worte zwar für U nsinn. Sie wusste ja gar nicht, worum es ging. Woher auch? Sie hatte keine Verliebtheitsgefühle zu einem Jungen. So etwas gab es in ihrer Welt nicht. Trotzdem fand Lucy es lieb von ihr, dass sie versuchte, sie zu trösten. Sie legte einen Arm um Ephiranias Schultern.
Plötzlich spürte Lucy wieder diese Hand, die ihr zärtlich durchs Haar fuhr. Dann streichelte eine Hand ihren Rücken. Nein, es waren gleich mehrere Hände. So etwas hatte Lucy noch nie gespürt. Jeder Zentimeter ihrer Haut wurde liebevoll und sanft berührt. Es fühlte sich wunderschön an.
»Lucy du schaffst es«, flüsterte Ephirania. »Egal was passiert, du wirst das Richtige für den Bund tun. Habe Vertrauen zu dir selbst. Ich bin bei dir.«
Im nächsten Augenblick hatte Lucy das Gefühl, dass sich eine ri esige Schote um sie schloss. Einen winzigen Moment bekam sie Panik. Sie musste an diese fleischfressenden Pflanzen auf Gorgoz denken. Aber dies hier war Ephirania. Erst jetzt nahm sie ihren Geruch wahr. Sie roch nach Pflanzen, nach jungen Erbsen. Ja sie roch wunderbar nach einem Garten voll reifen Gemüses. Die Schote schloss sich. Sie war unsichtbar, aber sie strahlte Wärme aus. Lucy hatte ein Gefühl von Geborgenheit, das sie irgendwoher kannte, aber das sie in den letzten Jahren nicht mehr gespürt hatte.
»Lucy, wir schaffen es. Der Bund wird siegen und wenn es Jahre oder Jahrzehnte dauert. Du bist nicht allein. Ich bin bei dir. Wir alle sind bei dir. Wir zählen auf dich.«
Ephiranias Gesicht erschien ganz dicht vor ihr in der Schote. Lucy dachte nicht darüber nach. Ihre exotische Freundin saß doch neben ihr. Ephirania lächelte sie mit liebevollen Augen an. Es waren die Augen einer Mutterpflanze. Lucy fühlte sich so unglaublich geborgen. Ihr wurde das erste Mal wieder ganz warm, warm bis ins Herz, seit Srandro gegangen war.
*** Ende des fünften Bandes ***
Bisher erschienene Bände
Lucy - Besuch aus fernen Welten (Lucys 1. Abenteuer)
Lucy - Im Herzen des Feindes (Lucys 2. Abenteuer)
Lucy - Der Bund der Drei (Lucys 3. Abenteuer)
Lucy - Gorgoz (Lucys 4. Abenteuer)
Lucy – Der Schlüssel (Lucys 5. Abenteuer)
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www.lucy-sf.de
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