Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
Vom Netzwerk:
gewesen war, verfügte sie über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in der gehobenen Hierarchie der CIA. Am Allerwichtigsten war für Klein freilich, dass sie ein Mitglied seiner Familie war. Maggies Schwester Judith war Kleins Frau gewesen, bis sie vor Jahren eine heimtückische Krebserkrankung dahingerafft hatte.
    Auch Maggie hatte Tragisches erlebt: Ihr Mann, ein CIA-Geheimagent, war von einem Auslandseinsatz nicht zurückgekehrt. Das Schicksal hatte es so gewollt, dass Maggie und Klein die einzig Übriggebliebenen ihrer jeweiligen Familien waren.
    Maggie hatte inzwischen aufgehört die Tasten zu bearbeiten und tippte jetzt mit einem elegant manikürten Fingernagel an den Bildschirm.
    VECTOR SIX.
    Die zwei Worte pulsierten in der Mitte des Bildschirms wie eine blinkende Verkehrsampel über der leeren Kreuzung einer Kleinstadt. Klein spürte, wie sich die feinen Härchen auf seinem Unterarm aufrichteten. Er wusste genau, wer Vector Six war; er sah sein Gesicht so deutlich vor sich, als ob der Mann neben ihm stünde. Vector Six: Eine Codebezeichnung, die für Klein, wenn sie je auftauchte, ein Paniksignal bedeutete.
    »Soll ich die Mitteilung aufrufen?«, fragte Maggie leise. »Ja, bitte…«
Sie schlug ein paar Tasten an, und die verschlüsselte
    Nachricht erschien als ein Gemenge von Buchstaben, Symbolen und Ziffern auf dem Bildschirm. Dann tippte sie auf ein paar weitere Tasten, um die EntschlüsselungsSoftware aufzurufen. Sekunden später erschien die Nachricht in Klartext:
    Diner - Prix fixe - 8 EURO Spécialités: Fruits de mer Spécialités du bar: Bellini Fermé entre 2-4 heures
    Selbst wenn ein Dritter es irgendwie geschafft hätte, die Nachricht zu decodieren, wäre dieses Menü eines namenlosen französischen Restaurants ebenso unschuldig wie irreführend gewesen.
    Klein hatte den einfachen Code festgelegt, als er Vector Six das letzte Mal persönlich begegnet war. Der Inhalt der Nachricht hatte natürlich nicht das Geringste mit französischer Cuisine zu tun. Vielmehr handelte es sich um einen Notschrei, eine flehentliche Bitte, ihn sofort herauszuholen.
    Klein zögerte keine Sekunde. »Bitte antworte folgendermaßen: ›Réservations pour deux.‹«
    Maggies Finger flogen über die Tasten, tippten die Antwort. Der kurze Text wurde von zwei Militärsatelliten reflektiert, bevor er zurück zur Erde geschickt wurde. Klein wusste nicht, wo Vector Six sich in diesem Augenblick aufhielt, aber so lange er Zugang zu dem Laptop fand, den Klein ihm gegeben hatte, konnte er die Antwort herunterladen und entschlüsseln.
    »Sofort melden!«
    Klein warf einen Blick auf den Zeitstempel der Nachricht: Sie war vor acht Stunden abgesetzt worden. Wie war das möglich?
    Zeitdifferenz! Vector Six war acht Zeitzonen östlich von ihm eingesetzt. Klein sah auf seine Uhr: In Realzeit war die Nachricht weniger als zwei Minuten alt.
    Eine Antwort huschte über den Bildschirm: »Réservations confirmées.«
Klein atmete tief durch, als der Bildschirm schwarz wurde. Vector Six würde nicht länger online bleiben als unbedingt notwendig war. Der Kontakt war hergestellt, ein Treffpunkt vorgeschlagen, akzeptiert und bestätigt worden. Vector Six würde diesen Kommunikationskanal nicht ein zweites Mal benutzen.
Als Maggie offline ging, ließ Klein sich auf den einzigen anderen Sessel im Raum sinken und fragte sich, was für außergewöhnliche Umstände Vector Six wohl dazu veranlasst haben mochten, ihn zu kontaktieren.
Im Gegensatz zur CIA und anderen Geheimdienststellen verfügte Covert-One über keine Kette von Auslandsagenten. Trotzdem hatte Klein eine Anzahl ausländischer Kontakte geknüpft. Einige davon hatte er sich während seiner Zeit bei der NSA aufgebaut, andere gingen auf zufällige Begegnungen zurück, die sich zu einer auf Vertrauen und wechselseitigem Eigennutz basierenden Beziehung entwickelt hatten.
Es war eine recht vielschichtige Gruppe: Ein Arzt in Ägypten, der den größten Teil der herrschenden Elite seines Landes zu seinen Patienten zählte; ein Computerunternehmer in New Delhi, der für seine Regierung tätig war; ein Banker in Malaysia, der sich wie kaum ein anderer darauf verstand, Devisenbeträge überall auf der Welt zu bewegen, zu verbergen oder aufzuspüren. Untereinander kannten sich diese Leute nicht. Sie hatten mit Ausnahme ihrer Freundschaft mit Klein und dem Computer Notebook, das er jedem von ihnen gegeben hatte, nichts gemeinsam. Für sie war Klein ein Bürokrat mittleren Ranges, von dem sie

Weitere Kostenlose Bücher